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Alt 12.05.2004, 11:20
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Bow Bow ist offline
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Bow ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation

Zitat:
Zitat von Spinshot
Welchen Einfluss hat das auf die Ballkontaktzeit? Dringt der Ball langsam in den Belag ein, wird er langsam herauskatapultiert und wenn schnell, dann schnell.
Dieser Äusserung widerspreche ich hiermit Die Geschwindigkeit, mit der sich der Schwamm und Obergummi wieder in seine Ausgangslage zurückbewegt, ist Materialabhängig, nicht "Ballgeschwindigkeitsabhängig" (Kraftabhängig).

Spanne ich z.B. eine Stahlfeder, so benötigt sie, relativ zur Auslenkung stets die gleiche Zeit, um in die Ausgangslage zurückzukehren, da die Elastizität materialgegeben ist. Betrachte ich das nicht relativ, sondern total, so wird bei größerer Auslenkung auch mehr Zeit benötigt, nicht weniger. Die Schnelligkeit der Auslenkung hat keinen Einfluss.

Zitat:
Zitat von Martinspin
1. Ist Katapult nun tiefes Eindringen in den Schwamm mit katapultartigem Herausschleudern des Balls?

2. Ist Katapult das explosive Wegschleudern des ankommenden Balls?
Ich sehe hier, ausser in der Wortwahl, keinen Unterschied des beschriebenen Effektes.

Man muss doch zwei Dinge unterscheiden, die aber leider stets mehr oder weniger miteinander interagieren:

1.: Bei vollkommen orthogonalem Auftreffen des Balles auf den Schwamm (Obergummi lass ich mal raus, reagiert aber entsprechend mit), wird der Ball durch die Kraft und Geschwindigkeit, mit der der Schwamm wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt, wieder herausgedrückt, was die Beschleunigung des Balls unterstützt (hier: Schuss auf idealerweise "toten" Ball). ->Vertikale Druckkraft nach Auslenkung. (Keine Ahnung, wie das in der Physik heisst)

2.: Bei, sagen wir 45° zur Ballflugachse wird der Ball getroffen. (Punkt 1. lasse ich jetzt ausser acht.) Der Ball spannt durch seine träge Masse (das Obergummi und) den Schwamm, hier wird also die ->horizontale Druckkraft nach Auslenkung beansprucht.
Diese Auslenkung kann größer sein, muss aber nicht, da mehr Auslenkungsweg als max. 2,4mm oder um den Dreh, drin ist.

Punkt 2. hat wesentlichen Einfluss auf Spin (denn die Kraft kann nur tangential zum Ball wirken (4mm < 40mm) und wird in Rotation des Balles umgesetzt), Punkt 1. hat Einfluss auf Tempo (Beschleunigung).

Beides zusammen genommen auf Tempo, Spin und Ausfallwinkel des Balles. Und beides zusammen empfinde ich als "Katapult" eines Belages.

Exkurs: "Der Proportionalitätsfaktor 1/E heißt Dehnungsgröße, die in der Technik vorwiegend benutzte Größe E heisst Elastizitätsmodul. Je >elastischer< ein Material ist, desto mehr dehnt es sich bei der Anwendung derselben Spannung, desto kleiner ist also E. [...] Der Wert von E ist nur vom Material abhängig, in jedem Einzelfall aber auch noch von der Richtung der wirkenden Kraft." Aus: Lexikon der Physik Bd. 1

Und wenn ich hier weiter schmökere, stelle ich fest, dass wir eine Dissertation zu dem Thema bräuchten, denn sobald die Kräfte nicht mehr senkrecht als Normalkraft wirken, sondern tangential als Tangential- oder Scherkräfte, so muss von einem einwirkenden Kräftepaar ausgegangen werden, da der Belag ja aufgeklebt ist und die Klebung auf dem Holz das umgekehrte Äquivalent zur einwirkenden Kraft darstellt (kennt jeder: reicht die Haftung nicht, löst sich der Belag). Kräftepaare erzeugen aber Drehmomente und es kommt die Konstante G ins Spiel, die Schubmodul oder Torsionsmodul genannt wird. Und spät. jetzt wird es kompliziert.

Gruß
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Geändert von Bow (12.05.2004 um 11:29 Uhr)
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