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Zitat von offspring
@Brett: ich bin so abgestumpft, ich finde gar nichts (mehr) beängstigend. Und das finde ich auch gar nicht schlimm. Hier hat inzwischen fast jeder vor so viel Dingen Angst. All die Debatten werden nur noch von Angst gesteuert, weshalb die vermeintlich einfachen Lösungen so beliebt werden (bzw diejenigen so beliebt werden, die einfache Lösungen im Petto haben).
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Abgestumpft zu sein, in deinem Alter, nun ja...
Leider trifft es eben nicht auf alle Debatten zu. Ängste werden stets nur gegen das Fremde geschürt. Rechtes Gedankengut wird hier schon seit Jahrzehnten als vernachlässigbares Phänomen abgetan. Wie tief verwurzelt Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft ist, ist schon sehr lange bekannt. Erhebungen dazu gibt es schon lange. Beängstigend fand das leider niemand so recht.
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Zitat von offspring
Ne, ich hab keine Angst. Nicht vor Flüchtlingen, nicht vor Terrorismus und auch nicht vor rechter Gewalt. Ich denke, dass jeder seine Gründe hat, warum er so handelt, wie er es eben tut. Und solange wir nur mit dem Finger aufeinander zeigen, wird sich nichts bessern. Beginnen wir mal alle, vor unserer eigenen Haustür zu kehren und reden wir auch mit Leuten, deren Ansichten uns gegen den Strich gehen, anstatt sie immerzu nur zu verspotten - dann können wir auch mal beginnen, die Probleme sachlich zu lösen.
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Welchen (nachvollziehbaren) Grund mag es denn für dich für Fremdenfeinlichkeit geben? Hast du denn selbst mal mit völlig verstrahlten Vollpfosten aus der rechten Szene zu reden versucht? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn dann wüsstest du, dass da auf der sachlichen Ebene rein gar nichts zu machen ist. Genau das ist nämlich ein ganz großes Problem. Ist ja nicht anders bei religiös verstahlten Vollpfosten, die allerdings mit voller Härte bekämpft werden.
...und mit sogenannten Mitläufern a la PEGIDA zu reden, ist leider auch sehr müßig, denn Argumenten gegenüber sind sie nun mal nicht aufgeschloßen. Viele von ihnen - verzeih mir bitte die Direktheit - sidn einfach strunzdämlich. Ist ja nicht so, dass nie auf die Leute zugegangen wurde. Nur sachlich kommste auch den Mitläufern nicht bei. Auch von denen, die selbst nicht radikal sind, kriegste Dinge zu hören, dass einem alles vergeht. Gewalt gegen Ausländer finden sie dann z.B. nicht richtig, aber verstehen können sie die deutschen Jungs, die so was machen durchaus. Die gehören ja auch nicht hier hin. Nehmen nur allen die Arbeit weg und machen sich auf unsere Kosten ein schönes Leben hier, kriegst dann zu hören. Nun bist du dran...
Heute wird gern von deutscher Leitkultur gesprochen, nur was der Schmarrn sein soll, da halten die Krakeler sich dann leiber doch bedeckt. Gemeint ist nämlich, von denen, die da besonders laut drauf pochen, ohne Zweifel die Rückkehr zur christlichen Monokultur. Dass wir hier zwar im Zuge der Aufklärung z.B. auch aus dem arabischen Raum, Dinge für uns angenommen haben, weil sie einfach gut und richtig waren. Das gilt auch für das verpönte Griechenland. Als das Territorium des heutigen Deutschland noch in tiefer Barberei feststeckte, waren das Gegenden, die schon wesentlich weiter entwickelt waren. Die einzige Leitkultur, die was taugt, ist die, dass nur die Vernuft das Maß der Dinge sein darf.
Bis in die heutige Zeit finden sich in unseren Gesetzen verstörende katholische Grundzüge wieder. Die Trennung von Staat und Kirche ist immer noch nicht wirklich abgeschlossen. Zu viele Sonderregelungen, die der chrsitlichen und besonders der katholischen Kirche Vorteile einräumt, die mit dem GG nicht wirklich vereinbar sind.Wenn z.B. ein Boris becker ne Audienz beim Papst hatte, war das immer ein Ereignis das Wohlwollen hervorrief. Wenn ein Mesut Özil Mekka besucht, löst das einen shitstorm aus.
Gut, trotz das ich um einige Jährchen älter bin als du, abgestumpft bin ich nicht. Mir treibt diese Entwicklung Sorgenfalten auf die Stirn. Die leider an der Tagesordnung stehende Gewalt gegen Ausländer, geschieht mehr oder weniger im Verborgenen. Dauerthemen sind hingegen IS, Kopftuch, Burka und doppelte Staatsbürgerschaft, auch wenn sie im Vergleich zur Gewalt gegen Ausländer eine eindeutig untergeordnete Handlungsdringlichkeit aufweisen. Dass unser Staat mal auf die Idee gekommen wäre, gegen rechte Strömungen mit härte vorzugehen, daran kann ich mich zumindest nicht erinnern. Priorität hat eindeutig alles was mit muslimischem Extremismus zu tun hat. Dass dabei dann gleich alle Muslime unter Generalverdacht gestellt werden bzw durch die diesbezüglich geschürten Ängste in Kauf genommen wird, dass ein ständig wachsender Anteil der Bevölkerung allen Muslimen mit Misstrauen begegnet, ist für mich durchaus Grund genug nicht abgestumpft zu sein, sondern meine Stimme zu erheben und es beim Namen zu nennen. Mit dieser Floskel, dass man diese Leute auch verstehen muss, kann zumindest ich nicht das geringste anfangen. Denen gehört eindeutig und unmissverständlich gesagt, dass sie auf dem Holzweg sind und für derartiges Gedankengut nicht mit Verständnis gerechnet werden darf.
Unter den Leuten mit rechter Gesinnung sind leider genug dabei, die nicht eher Ruhe geben, bis auch der letzte Ausländer aus Deutschland vertrieben wurde. Dann kommen die Schwulen und Lesben dran, aber erst wenn die deutsche Frau wieder ihren rechten Platz am Herd eingenommen hat.
Schitzophren dabei ist, dass allen Muslimen vorgeworfen wird uns wieder ins tiefste Mittelalter führen zu wollen, aber selbst schwebt diesen Idioten genau das vor.