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Zitat von Horst Bitsch
Ich kann nicht verstehen, wo es hier Probleme geben soll. Die neue Regelung, einmal in 4 Jahren eine Hopspitation zu besuchen, finde ich sehr gut und praxisorientiert. Man sollte ruhig einmal dem Kollegen - und so sehe ich den Trainer, bei dem ich hospitiere - über die Schulter schauen. Fällt einem etwas Gutes dabei auf, nehme ich es mit und kann es vielleicht auch einmal anwenden. Gefällt mir etwas nicht, vergesse ich das sehr schnell wieder.
Ich kann aus eigener Erfahrung von über 20 Jahren sagen, dass es mir immer gut getan hat, der Konkurrenz mal auf die Finger zu schauen. Das ist sinnvoller, als Tagesseminare zu besuchen und ggf. "abzusitzen." Wir wissen doch alle, wieviele Trainer ihre Vereine unterstützen, indem sie brav die Fortbildungen einmal jährlich besuchen, vom VBerein bezahlt bekommen und dafür die Lizenz dem Verein zur Einreichung überlassen. Wenn man aber etwas bewegen will in Zusammenarbeit mit Kindern, dann muss man auch mal selbstkritisch genug sein, sich bei einem Kollegen etwas abgucken zu können.
Bezüglich des Ortes einer Hospitation habe ich in vielen Hallen schon schreckliche Vorurteile gehört, die den guten Vorsätzen der Hospitationsregelung eigentlich nicht gerecht werden. Ein Kreis- oder Bezirksleistungszentrum hat in der Regel einen B-Lizenz-Trainer oder einen A-Lizenz-Trainer. Dieser Stützpunkt ist in der Regel auch in der Nähe, mit geringen Fahrtwegen erreichbar. Somit stellt es doch kein Problem dar, bei diesem Trainer wegen der Hospitationsmöglichkeit anzufragen. Dass ein Kreisstützpunkttrainer eine Anfrage ablehnt, kann ich mir nicht vorstellen. Sollte er es wirklich tun, ist er wohl am falschen Platz untergebracht.
Bei mir haben in den letzten Jahren - unter dem alten Lehrausschuss immer nur als Ausnahme genehmigt worden - einige Trainer vor der C-Lizenzprüfung hospitiert. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Erstens wollte ich den Jungs was beibringen. Zweitens wollte ich auch nicht, dass sie durchfallen, nachdem sie bei mir waren. Zum Dritten hatte ich natürlich auch durch engagierte Trainer - mit oder ohne Lizenz - ein paar tüchtige Helfer und CoTrainer, was mir die Arbeit insgesamt erleichtert hat. (Anmerkung: Der Wille zum Trainer ist entscheidend, nicht die entsprechende Lizenz!)
Wer da was Negatives an dieser neuen Regelung sieht, hat meines Erachtens einfach keine Ahnung von der Sache.
Nicht optimal war, wie die Neuregelung veröffentlicht wurde. Das ergab Irritationen. Wenn z.B. ein Trainer, dessen Lizenz 2005 ausläuft, aber schon 3 Lizenzfortbildungslehrgänge erbracht hat, nun noch eine Hospitation zusätzlich machen müsste, wäre das nicht gerade im Sinne des Erfinders. Da hätte derjenige mehr Aufwand, der sich rechtzeitig gekümmert hat.
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