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Alt 30.09.2017, 15:57
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Armendariz Armendariz ist offline
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AW: Was würdet ihr wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?

Zitat:
Gerade dann, wenn man aus dem heimischen Fenster schaut und feststellt, dass es schon wieder in Strömen gießt, wundert man sich, dass es Orte auf dem Planeten gibt, an denen über Jahrzehnte kein einziger Tropfen fällt. Die Rede ist natürlich von Wüsten. Doch warum regnet es hier eigentlich nicht?

Wenn die meisten Menschen das Wort Wüste hören, denken sie unweigerlich an eine klassische Sandwüste wie die arabische Rub al-Chali. Es gibt jedoch sehr viele verschiedene Wüstentypen, wie etwa die Felswüste, die Kieswüste oder die Salzwüste. Die trockenste Wüste befindet sich aber mitnichten an einem Ort von sengender Hitze, sondern in der Antarktis. Hier ist es stellenweise einfach zu kalt für Niederschlag.

Dass es in Wüsten grundsätzlich selten regnen würde, stimmt nicht. Wer einmal durch das isländische Hochland gewandert ist, weiß das. Hier ist der Boden nicht in der Lage, dass Wasser zu speichern, was dazu führt, dass Pflanzen keine Wasserreserven haben, obwohl es hier ständig regnet. Auch wenn eine Region sehr exponiert liegt, kann es sein, dass es trotz Regens keine Vegetation Fuß fassen kann.

Warum es nicht regnet, kann mehrere Ursachen haben

Einer Gruppe von Wüsten wird ihre geografische Lage zum Verhängnis. Sie liegen im Regenschatten von Gebirgsformationen. Wolken, die Richtung Wüste ziehen, regnen sich zuvor im Gebirge ab, sodass auf der anderen Seite nur trockene, warme Luft ankommt.

Gerade in Afrika, aber auch in Süd-Amerika ist ein anderes Phänomen dafür verantwortlich, dass es in weiten Gebieten kaum regnet. Hier sind die Passatwinde für die Trockenheit verantwortlich. Diese entstehen in der Äquatorialregion, wo sie für zum Teil hefige Niederschläge verantwortlich sind. In etwa auf der Höhe der dreißigsten Breitengrade sinken sie ab und strömen als trockener, warmer Wind wieder gen Äquator. Die Regionen, die unterhalb der Passatwinde liegen, sind durch ein sehr trockenes Klima gekennzeichnet.

Eine weitere Wüstenvariante sind sogenannte Küstenwüsten. Hier liegt das Gebiet, in dem es nicht regnet direkt am Meer. Doch die vom Meer kommenden, feuchten Luftmassen erhalten nicht die Chance, sich abzuregnen, sondern werden stattdessen über dem wärmeren Kontinent erwärmt, was die Chance von Regen geringer werden lässt, da die Luft so mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Wüsten in Afrika sind doch aktuell wie ein Gebiet ohne Henne, Hahn und Ei.

Und wenn du einen Hahn reinsetzt (du gehst davon aus, dass (irgendwann) mal mehr Niederschläge dort fallen könnten), dann fehlt immer noch die Henne (fruchtbarer Bodenhorizont), dass überhaupt irgendwelche höher entwickelten Pflanzen (Eier) mittelfristig dort leben könnten.

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist. Aber wenn das passiert, dann

- werden gleichzeitig wohl andere Gebiete dafür trockener
- dauert es seeeeeehr lange
- bräuchte es wohl viel Glück (leichte Änderung der Erdachse)
- weiß man nicht, ob menschliche Eingriffe (Viehherden) die Entwicklung eines neuen Ökosystems nicht stark verzögern würden

Es ist aus geographischer Sicht schon ein interessantes Thema, das du ansprichst. Aber du sagst ja selber, dass es nur schwer berechenbar ist, und bestimmte (berechenbare) Nachteile für große Teile der menschlichen Bevölkerung sehe ich aktuell als viel zu negativ, als dass mich solche Rechenspielchen beruhigen würden - da sie viel imminenter sind.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh

Geändert von Armendariz (30.09.2017 um 16:02 Uhr)
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