Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 11.10.2017, 18:07
Jens_Schiffmann Jens_Schiffmann ist offline
registrierter Besucher
Junior-Forenmitglied
 
Registriert seit: 10.10.2017
Beiträge: 14
Jens_Schiffmann ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Dicke von Furnieren u. deren Auswirkung

Hallo an alle,

es gilt folgender Versuchsaufbau:
Gleiche Blattstärke und gleiches Deck- sowie Zwischenfurnier. Der einzige Unterschied ist das Kernmaterial, dass ebenfalls die gleiche Dicke in diesem Versuch besitzt. Das eine Schlägerblatt wird mit Abachikern und das andere Kirikern ausgestattet. Bei allen anderen Voraussetzungen vergleicht man Äpfel mit Birnen.

Alleine auf Grund des Gewichtsunterschieds unterscheiden sich die Hölzer in ihrem dynamischen Verhalten, denn das Abachiholz wird im Spiel mehr linear reagieren.
Auch die Durchschlagskraft ist zu erwähnen die bei einem Abachiholz in diesem Vergleich nennenswert höher ist.
Der dritte Unterschied ist das Elastizitätsverhalten:
Balkentheorie hin oder her aus meiner Sicht der Dinge ist ein Schlägerblatt als Blattfeder zu betrachten und auch so zu bewerten. Wenn ich jetzt die 2 Versuchshölzer in meinem Labor auf Biegefestigkeit untersuche, weisen diese Unterschiede in ihrer mittleren Federkonstante und der damit verbundenen Biegefestigkeit auf und damit gibt es Unterschiede im Elastizitätverhalten.
Aus diesen Gründen wird sich ein sonst gleiches Abachiholz nicht so spielen lassen wie eines mit Kirikern.

Und bitte nicht falsch verstehen ich will mit meinem Zartcore „keinen“ Kirikern nachbauen!
Denn dieses Thema habe ich ausführlich untersucht und der Teufel liegt dort wie immer im Detail. Es gilt der gleiche Aufbau wie oben im ersten Versuch jedoch einmal Kirikern und einmal der Zartcore. Jetzt kommen wir zu den Fakten, denn im Biegeversuch messe ich bei den mit dem Zartcore versehenen Holz etwa 8,5 N/mm² mittlere Biegefestigkeit und bei der Kiri-Variante eine mittlere Biegefestigkeit von rund 11 N/mm². Das ist ein Unterschied von knapp 25%!

Der Zartcore soll dazu dienen den letzten Rest an Rotation bei dynamischeren Hölzern rauszukitzeln. Dafür ist er entworfen worden…nämlich für Spieler mit Spin dominierendem Spiel.

Nun wende ich mich jetzt noch einmal dem Frequenzgang, den ich denke da wurde ich missverstanden oder habe mich falsch ausgedrückt.
Sicherlich lassen sich Abachikerne und Kirikerne in jedem Frequenzbereich herstellen. Meine Frequenzangaben beziehen sich jedoch darauf in welchen Frequenzbereichen ein Abachiholz bzw. ein Kiriholz für die Allgemeinheit spielbar ist. D.h. ein Abachiholz mit einer Frequenz von 1800Hz will ich keinem zumuten, ebenso wie ein kiribasierendes Holz mit 1000Hz. Wenn überhaupt sind das dann absolute Nischenprodukte.

Abschließend nochmal zu dem Deck- und Zwischenfurnier:
Deckfurnier weiche Kiefer im Vergleich zu hartem Ebenholz….Rest gleicher Aufbau.
Die Frequenzen unterscheiden sich kaum 30Hz rauf oder runter ist echt nicht nennenswert. Resonanzfrequenz ist nur eine Informationsquelle und daraus lässt sich nicht Alles herleiten. Faktoren wie Birnellhärten, Dichten, Biegefestigkeiten und Masse tragen in Ihrer Gesamtheit zu Eigenschaften bei die ein Holz in seiner Gesamtheit besitzt.

Gruß
Jens Schiffmann

Geändert von Hansi Blocker (12.10.2017 um 07:49 Uhr)
Mit Zitat antworten