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Alt 03.11.2017, 13:36
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crycorner crycorner ist offline
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Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Man kann auch "sozial" sein und trotzdem konsequent alle kriminellen Asylanten, Clans und sonstige ausländische Straftäter abschieben.
Man muss dabei auch lernen, dass die Abschiebung ein nicht ganz leichter bürokratischer Akt ist, bei dem das aufnehmende Land mitspielen muss. Diese Länder sind in der Regel aber nicht besonders motiviert...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Wenn auf der einen Seite Pauschalisierung unterstellt wird, was ist dann auf der anderen mit "Gutmenschelei".
Pauschalisierung in jede Richtung ist mir ein Greuel. Die Probleme sind meistens auf der Detailebene zu finden und oft ist sowieso alles anders, als man aus einem gefährlichen Halbwissen heraus vermutetet...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Mich stört auch dieses blinde "immer weiter so", egal ob Globalisierung oder EU.
Auch hier bestehen komplexe Geflechte, die unsereins gar nicht überblicken kann. Diejenigen, die an der bisherigen Marschroute festhalten, tun das möglicherweise aus bestimmten Gründen. Schäuble war beispielsweise ein herausragend kompetenter Finanzminister, der es seinen Verhandlungspartnern auch nicht leicht gemacht hat. Er hat die EU fortwährend kräftig kritisiert. Dennoch gab es keine nationalen Konsequenzen unter ihm. Er wird wissen, wieso...

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
St. Martin ist St. Martin und kein "Lichterfest".
Stimmt. Ein christlicher Brauchtum darf gerne als Solcher gefeiert werden. Alle Eltern haben die Möglichkeit, ihrem Kind die Teilnahme zu verwehren, wenn sie religiöse Gründe dafür haben.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
In deutsche Behörden gehört kein Kopftuch.
Da widerspreche ich Dir entschieden. Von mir aus darf in den Behörden jeder Kopftuch tragen, wenn sie oder er das mag. Ist mir schnuppe. Die Leute in den Behörden werden dafür bezahlt, ihre Arbeit zu tun. Das sind weltliche Aufgabenstellungen und religiöse Weltanschauungen behindern nicht bei der Arbeit. Wenn doch, dürfen deswegen auch gerne Christen entlassen werden. Und nein, das ist nicht tolerant, sondern pragmatisch. Und man muss auch nicht künstlich Diskussionen schaffen, bei denen man dann als besonders tolerant (negativ konnotiert) gilt, wenn man die Sinnhaftigkeit der Diskussion nicht teilt.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Mädchen haben hier gefälligst am Schwimmunterricht teilzunehmen.
Vollkommen Deiner Meinung. Schwimmunterricht ist wichtig. Wenn bestimmte Mädchen aus religiösen Gründen nicht zum Schwimmunterricht kommen, müssen die Lehrer mit den Eltern Lösungen suchen. Dann muss das Kind halt in Taucheroutfit erscheinen.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Nichtsdestotrotz muss man aber die Problemviertel angehen und zwar massiv.
Ist eine Plattitüde. Natürlich muss man in Brennpunktvierteln mehr tun. Man wird aber damit nicht den Menschen gerecht, die sich in den Brennpunktvierteln bereits voll einbringen. Darüber hinaus sind die Einflussmöglicheiten begrenzt und die Arbeit dort oft frustrierend und manchmal auch nicht ungefährlich. Und organisiertes Verbrechen muss natürlich so oder so bekämpft werden. Wird es aber auch.

Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
Habe mich gestern wieder geärgert, als ich die Stellungnahme zum Rücktritt von Nuri Sahin gelesen habe.

Der Herr ist hier geboren,; hier zur Schule gegangen, hat hier Fussball gelernt und dank unseres Landes für seiner Leben finanziell ausgesorgt, spricht besser deutsch als türkisch und was schreibt er :"Ich war stolz für MEIN Land gespielt zu haben."

Das Land, in dem er in seinem Leben nur im Urlaub oder zum Fussball war...

Diese Einstellung muss sich ändern. Das kann es doch nicht sein, dass Menschen, die dem System hier alles zu verdanken haben im Geiste immer noch nicht heimisch sind.
Sehe ich ebenfalls anders. Sahin ist Sohn seiner Eltern und ist als Türke in Deutschland aufgewachsen. Er muss dabei noch nicht einmal in einer Parallelgesellschaft gelebt haben. Inmitten seiner Familie hat er einen türkischen Nationalstolz entwickelt. Warum auch nicht? Das ist das Land, aus dem seine unmittelbaren Vorfahren stammen (geht man weiter zurück ist er vielleicht auch zu Teilen Finne, Araber, Australier, etc...). Das ist das Land, dessen Traditionen er zu Hause gelebt hat. Finde ich überhaupt nicht schlimm. Als Profifußballer ist er in einer beruflichen Multikulti- Umgebung aufgewachsen. Da kann auch keine speziell deutsche Identifikation erfolgen. Dennoch wird Sahin als voll integriert gelten dürfen. Und das ist vollkommen ausreichend.

Ich meine, wie sollte das funktionieren? Die Einwanderergeneration wird umgepolt, muss einmal im Jahr das heilige Schnitzelfest feiern, in jeden Raum zwei Kuckucksuhren hängen und Sonntags zur Kirche gehen, nur weil er jetzt in Deutschland wohnt? Er muss vom Islam oder von der Kirche der Regenbogenschlange sofort zum Christentum konvertieren (immerhin hat er die Wahl, ob er zu den katholischen Babos geht oder zur Luthergang), muss ab sofort sein Kochverhalten anpassen und soll bloß keine Freunde aus seinem Herkunftsland haben, um einer drohenden Parallelvergesellschaftung vorzubeugen? Jeder Mensch hier in Deutschland hat die deutschen Gesetze und Ordnungen zu respektieren. Und den deutschen Staat als Souverän. Sonst nix. Wer das nicht kann, ist hier falsch. Das gilt auch für Deutsche. Nur leider kann man die nicht abschieben...
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