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Alt 04.11.2017, 21:08
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
Dass Dich nachhaltige Politik intellektuell überfordert, wundert mich nicht. Du bist als Vollzitatmonster hier nicht mal in der Lage, bedeutungstragende Aussagen in den Beiträgen anderer User gezielt aufzugreifen.



So einfach wie Du ist der Großteil der Bürger aber nicht. Wie oben erwähnt: Dein Menschenbild und Deine Weltsicht sind ziemlich beschränkt.




Wohl wahr. Aber keine konservativen Märchenerzähler, die weder zitieren noch Statistiken lesen können, noch sonst irgendetwas differenziert und genau erfassen können.
Als ich im Steuerbüro gelernt habe musste ich immer Prof. Dr. Helmut Debatin (siehe Wikipedia) fahren. Über die Zeit kamen wir in interessante Gespräche

Die Grundregel, die ich von dem Mann gelernt habe ist die Dinge vom Ergebnis her anzugehen.

Ob jemand voll zitiert oder nicht, Tippfehler oder Autokorrekturfehler drin hat, das interessiert doch nur Leute, die sonst nichts greifbares haben.

Das Komplizierte bei Politik sind nicht die Lösungen. Das Problem sind die Kompromisse, wo dann komplizierte Ergebnisse bei rauskommen.

Dazu muss das Ganze so formuliert sein, dass niemand sein Gesicht verliert.

Hier am Stammtisch muss ich aber mit niemandem einen Kompromiss eingehen.

Was soll bei Kriminalität kompliziert sein?

Was beim Asylrecht?

Bezüglich Statistiken:

Du solltest wissen, dass man sich zu jeder Statistik erstmal ein paar Fragen stellen muss. Auch hier muss man vom Ende her denken:

WER hat die Statistik beauftragt, bezahlt und veröffentlicht?
WAS hat er für politische Ziele.

Eine Statistik oder Gutachten, welches ich bezahle veröffentliche ich ja nur, wenn das Ergebnis mir nützt.

Dann muss mann sich weiter fragen:

WELCHE Grundlagen und Parameter werden angesetzt?
Inwieweit rechne ich das Ganze per Wahrscheinlichkeitsrechnung auf die Gesamtbevölkerung hoch?

Beispiel Straftaten:

Ich kann Aufteilen in Deutsche (alle, auch Doppelstaatler) oder nach Ethnie unterscheiden.

Hier kann man noch weiter differenzieren.

So in der Art hat es Sarrazin gemacht, mit dem Ergebnis, dass Muslime in allen relevanten Disziplinen wie Integration, Straftaten oder Bildung ganz am unteren Ende stehen.

Die Welt kam später zu ähnlichen Ergebnissen.

Genauso kann man bei Asylanten das Ganze nach Nation aufdröseln.

Man kann auch Straftatbestände unterscheiden.

Eine allgemeine Statistik sagt dagegen gar nichts aus.

Bei Einbruch haben wir eine Aufklärung von unter 10%.
Täter zu 95% Ausländer.

Nun kann ich das ganze auf alle Fälle hochkalkulieren oder die 90% unaufgeklärten Fälle rauslassen.

Bei Drogendelikten kann ich alles zusammenfassen, auch Besitz in Kleinstmengen oder aufteilen in Konsumenten, Kleindealer und Grossverkäufer.

Dazu kommt es auf die Fragestellung an:

Ich frage 1000 Asylanten: Gefällt es Euch hier?

Da bekomme ich zu 98% die Antwort "ja".

Dann mache ich die Schlagzeile "98% schon toll integriert".

Stelle ich die Frage differenzierter, wie zum Beispiel: "haben sie Sitten, Bräuche und Regeln schon angenommen und verinnerlicht", dann bekomme ich eine ganz andere Antwort.

Soviel zu Umfragen, Statistiken, komplizierten Lösungen und zum Zitieren.

Du kannst hier überkorrekt schreiben, zitieren, von mir aus auch fünf Statistiken und noch drei juristische Abhandlungen verfassen.

Das was am Ende rauskommt wird dadurch nicht richtiger.

Wenn du von der Uni kommst und nicht gerade eine Beamtenlaufbahn einschlägst, wo dir alles vorgegeben ist bis zur kleinsten Richtlinie, dann wirst du sehen, dass in der freiem Wirtschaft ausschließlich das Ergebnis zählt.

Oder wie es Prof. Debatin damals erklärte: "Wissen Sie, am Anfang meiner Karriere habe ich für einen Mandanten eine juristische Abhandlung geschrieben, da hätte ich Summa Cum Laude für bekommen und wissen Sie, was das Einzige war was mich der Unternehmer fragte? "

"Wieviel Steuern spare ich denn jetzt?"

Alles andere war uninteressant.

Ich habe von dem Mann viel gelernt, besonders lösungsorientiertes Denken.

Für mich heisst das:

Ich will Dieses und Jenes erreichen. Dann kommt erst die Frage wie ich vorgehen muss.

Muss ich als Politiker die Gesetze ändern?
Wen muss ich mit in Boot nehmen?
Wo muss ich Kompromisse machen?

Um das mal auf die Intellektuellen Linken zu projezieren:

Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Bevor ich also von vornherein alles verkompliziere durch Ideologie und Weltverbesserereinstellung wäre es doch klüger erstmal sie "einfachen" Meinungen zu hören und herauszufinden ob ein Zielkonflikt vorliegt.

Erst wenn dort eine Schnittmenge existiert kann ich, mit einem Ziel vor Augen, das ganze angehen und mich dann mit Details beschäftigen.

Wenn dann als Ergebnis rauskomnt,, dass die Klimawende wie bisher nicht kostenneutral zu schaffen ist,; dann muss man etwas ändern.

Wenn die Leute keine E-Autos wollen muss man z. B. den Weg zum Gas als Brücke gehen.

Da die Linken aber immer schon vorab intellektuell ausgearbeitete Lösungen präsentieren agieren sie an der Bevölkerung vorbei.

Mit pragmatischen Lösungen wäre R2G durchaus eine wählbare Alternative.

Aber zum Beispiel wie Gestern die SPD einfach rauszuhauen "Mindestlohn 12 Euro", das hat doch weder Hand noch Fuss.

Klüger wäre eine allgemeine Tarifbindungspflicht und Equal Pay für Leiharbeit und Werkverträge einzuführen.

Was nützt dem Leiharbeiter oder Werkvertragler im Metallbereich ein Mindestlohn?

Bei Equal Pay stünde er bei 18-20 Euro oder mehr.

Also reine Augenwischerei.

Auch der Vorschlag alle Einkünfte in die SV einzubeziehen ist so ein unüberlegter Schritt.

Wieviel "kleine" Leute haben mit 65 eine private RV...

Senkt man nicht den Beitragssatz, dann sind da 40% weg..

Oder strikte Endzeiten für Verbrennungsmotoren?

Hat mal jemand die Leute gefragt?

Es fehlt halt jedwedes Gespür für die Wünsche des Endkunden, sprich Wähler und solange dort nicht ein Umdenken einsetzt wird R2G nicht mehrheitsfähig sein.

Die Konservativen sind cleverer. CDU/FDP machen keine Politik gegen Firmen aller Art. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber sie merken was der Kunde möchte.

Martin Schulz hat hier während des gesamten Wahlkampfes, genauso wie die Grünen und Linken überhaupt nicht verstanden, was die Basis eigentlich für Wünsche hat.

Anstatt der Dieseldebatte hätte von der Seite eine Sozialdebatte durch die Zeitungen gehen müssen.

Dann hätte die SPD auch wieder mehr Zuspruch.