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Alt 18.06.2004, 20:17
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Robbie Rivera Robbie Rivera ist offline
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Robbie Rivera ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Namensänderung beim TTC SG Wersten

Und weiter gehts, mit nem sensationellen Artikel im Düsseldorfer Sportportal: Sind wir nicht alle ein bisschen Champion?



von Joachim Breitbach

"Kritik bringt Fortschritt," sagte mein Vater, in der stürmischen Gründungs- und Aufschwungphase des TTC Schwarz-Gold von 1970 Düsseldorf-Wersten bis hin zur Düsseldorfer Nummer zwei zehn Jahre lang Vorsitzender, oft. Aber er kritisierte nicht. Er fragte, hinterfragte - und erklärte. Mit der teilweise überbordenden Kritik Außenstehender ("Seid Ihr besser als Borussia?, Angeber, übergeschnappt, nie Meister gewesen" war noch das freundlichste an Kritik) am neuen Namen hatte beim Fusionsklub wohl niemand gerechnet. Doch gibt es einiges, das die Kritiker, blind wie sie teilweise wohl gerade hier und in diesem Fall waren, wohl übersehen haben.

Wenn einer bei den "Panthern", den "Löwen" oder den "Haien" spielt, ist er dann gleich ein Raubtier? Muss jemand, der bei Blau-Schwarz spielt, ständig Blau sein - oder ein Schwarzer? Sind alle Sportler, die bei den Pinguinen, den Adlern oder den Falken spielen, Vögel? Ist jeder, der bei TuS Derendorf aktiv ist, ein Derendorfer? Oder sind alle, die bei den Magics auf Korbjagd gehen, Magier? Oder ist jeder, der bei den Metro-Stars aufläuft, ein Star bei der Metro? Wohl kaum.

Dennoch spiegelt die Kritik am "TTC Champions Düsseldorf" das gesellschaftliche Desaster: Lust am Frust, Kritik um jeden Preis. Vor allem, wenn es etwas Neues ist, etwas Einmaliges, etwas von der Konkurrenz. Ich erinnere mich, als 1970 maßgeblich Dieter Walleit und ich den TTC Schwarz-Gold gründeten, hieß es: Das ist kein Tischtennis-Name, nichts für Sportler. Nicht?: Schwarz für Niederlagen, Gold für Sieg? Seid ihr nach dem berühmten Schwarz-Gold-Galopp-Rennen benannt? Diese Fragen hörten die TTG-Begründer Otto Elftmann (SC Reisholz) und Herbert Dankelmann (BV Hassels) nie. "Sie kamen nur auf TTG", würde es heute heißen. Ich sage: "Sie kamen auf TTG!"

Also: Wer Sport treibt, will gewinnen. Wer gewinnen will, will Meister werden. Gewinnen ist schön, Meister werden auch, Verlieren mit Würde auch. Selbst in der 3. Kreisklasse. Und wer sich auf die Fahnen schreibt, Meister werden zu wollen, sozusagen als Anspruch für sportliches streben und - um in der Niederlage Größe zu zeigen, der ist ein Champion. Irgendwie kann das keiner leugnen. Glaube ich.

Zumal in Wersten und bei der TTG schon mancher Titel und mancher Cupsieg gefeiert wurde. Wenn auch kein Deutscher Titel oder Pokal dabei waren.
Aber Teams, die Kreis-, Bezirks- und Westdeutscher Pokalsieger waren, gab es schon. Und so manche Kreis- und Bezirksmeisterschaft - im Einzel, im Doppel, im Mixed und für Mannschaften. Ohne Überheblichkeit, aber mit Stolz können die Macher der Fusion und die Führung der Champions sagen: Auf Kreis- und Bezirksebene war seit 1970 kein Düsseldorfer Verein erfolgreicher als die beiden Fusionsklubs TTC und TTG. Wenns mehr wird, wenn der Erfolgs-Bereich größer wird, hat auch keiner von den Champions etwas dagegen.

Haben sich die Champions vorgenommen. Den Anspruch will der Name auch ausdrücken.
Aber keine Überheblichkeit. Kritik ist eher angebracht, wenn sie den Leistungsgedanken aufgeben. Wozu wäre dann die Fusion gut gewesen? Für nichts!