Hallo alle,
vielleicht haben es noch nicht alle mitbekommen: Bei uns kann man mittlerweile mit zwei Einsätzen im Jahr als Stammspieler gezählt werden (rechtzeitiger Antrag vorausgesetzt).
Die entsprechende Regelstelle:
Zitat:
WO H 1.3.2
Für einen Spieler, der für die folgende Halbserie den Status als Reservespieler neu erhält, darf ein Antrag auf Aufhebung des Status als Reservespieler gestellt werden. Ein solcher Antrag ist vom betroffenen Verein bis spätestens zum letzten Tag der Mannschaftsmeldung der folgenden Halbserie schriftlich an die zuständige Stelle des DTTB (für die BSK) und ansonsten an die des jeweiligen Verbandes zu richten.
Einem solchen Antrag darf nur dann entsprochen werden, wenn er entweder mit einer ärztlich bescheinigten Schwangerschaft begründet wird, oder wenn der Spieler in der der Halbserie mit den Mindereinsätzen unmittelbar vorangegangenen Halbserie im selben Verein an mindestens zwei Punktspielen in dieser Mannschaftsmeldung im Einzel teilgenommen hat.
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Wie wir erfahren haben, sind solche Anträge auch vom Verband gewünscht und werden positiv beschieden. Wir hatten gegen die Viernheimer Mannschaftsaufstellung in der Bezirksliga Nord, die von zwei solchen Spielern (1.4 Maus und 2.2 Schwalbe) Einspruch eingelegt und entsprechendes Feedback vom Verband bekommen. @Viernheim: Euer gutes Recht, entsprechend dieser Regel einen Antrag zu stellen.
Für den Verband und unseren Sport insgesamt finde ich es aber nicht zielführend. Erst einmal ist die Formulierung der Regel als Kann-Bestimmung nicht gerade eine eindeutige Sache ("darf.. entsprochen werden").
Zweitens und viel wichtiger: Wollen wir wirklich, dass man Spieler mit zwei Einsätzen im Jahr (bzw in einer Halbserie) als Stammspieler zählt? Ich finde, zwei von idR 18 Spielen gemacht zu haben, zeichnet keinen Stammspieler, sondern einen Ersatzspieler aus.
Bei Stammspielern mit zwei von 18 Spielern steigt der Ersatzbedarf über die Mannschaften hinweg, es gibt viel mehr Spielerhin- und hergeschiebe zwischen den Mannschaften, sodass es letztlich auch dem Mannschaftsgedanken schadet. Theoretisch kann man dann eine Mannschaft mit sechs solcher "Stammspieler" melden, die dann an 16 von 18 Spieltagen nur mit bunt zusammen gewürfelten Ersatzspielern antritt. Dann gibt es wirklich keine Mannschaft mehr.
Den Nutzen haben am Ende des Tages meiner Ansicht nach die Großvereine, weil sie einfach mehr Verschiebemasse haben. Umgekehrt schadet es mittelfristig den kleinen Vereinen, weil dann im entscheidenen Spiel auf einmal die Leute aus dem großen Verein mitspielen können, die vorher noch eine Mannschaft höher eingereiht waren. Kleine Vereine machen aber die Breite des Tischtennis aus und machen die Basisarbeit für die Talente für die nächste Generation. Ich finde, das ist die falsche Tendenz.
Andersherum mal ganz ketzerisch gefragt: Wozu braucht man den Begriff des Stammspielers dann eigentlich noch, wenn zwei Einsätze im Jahr ausreichen? Schließlich unterteilt man die Menge der Spieler in solche mit 0 oder einem Spiel und solche mit mindestens zwei Spielen, was eine 5% zu 95% Unterteilung sein dürfte - ist also nicht besonders exklusiv. Mannschaften von Stammspielern würden dann durch "Spielerpools" ersetzt, wobei jeder Spieler in potenziell mehreren Pools wäre (Tendenziell Anzahl der Pools = Nummer der Mannschaft).
Ok, vielleicht habe ich es jetzt etwas überspitzt..
Was haltet ihr von dieser Entwicklung hin zu immer weniger Stammeinsätzen? Wie sieht ihr die Zukunft des Stammspielers (allgemein und bei uns im badischen)?