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Alt 01.02.2018, 16:55
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Den deal mit Gott gibt es nicht - wird es auch nie geben. Den Befehl immer erst an sich zu denken, gibt es weder für Feuerwehrleute, noch für Polizisten und auch nicht für Soldaten. Den angeborenen Drang zum Bescheissen beim Spielen, den schon Kinder in sich haben sollen, gibt es auch nicht. Und ob der Tokus einer Frau als korant empfunden wird, liegt immer im Auge des Betrachters.

Diese seltsamen und eh nicht zutreffenden Beispiele, taugen für das Dilemma nicht, in das sich ein jeder begibt, wenn er sich ganz bewusst wider besseren Wissens über Regulierungen im Sport, die den Zweck der Fairness Geltung verschaffen sollen, hinwegsetzt.

Grundsätzlich gilt eh, dass Pauschalisierungen untauglich sind. Es kann nur immer der Einzelfall betrachtet und beurteilt werden.

Bei deiner Argumentation kommt bei mir der Verdacht auf, dass es nicht mehr als ein Rechtfertigungsversuch ist, der darauf abzielt eigenes Fehlverhalten in ein besseres Licht zu stellen. Machen doch eh alle, ist aber kein Argument und zudem stimmt das eben nicht. Letztendlich muss das jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.

Wirklich unangenehm wird es zumindest für mich in den Fällen, in denen z.B. TT-Spieler, die ganz bewusst an ihren Belägen regelwidrig rumfudeln, sich zudem noch so lange im Recht fühlen, wie es nicht nachgewiesen werden kann, gar noch damit prahlen und obendrein noch Schiedsrichter und andere Verantwortliche als die eigentlich Schuldigen bzw als Geltungssüchtig hinstellen.

Einem solchen Verhalten kann ich nicht das Geringste abgewinnen. Da Frage ich mich vielleicht mal, warum sie das so handhaben? Eine nachvollziehbaren Grund dafür, habe ich bis jetzt noch nicht gefunden. Zumal es sehr oft Amateursportler sind, deren Existenzen davon nicht abhängen. Solchen Menschen gegenüber bin ich dann eher auch in jeglichen anderen Lebensbereichen misstrauisch eingestellt. Wenn die schon beim blöden Amateursport, also bei einem Hobby alles was nicht nachweisbar ist zum eigenen Vorteil zu nutzen bereit sind und sich gar noch im Recht fühlen, möchte ich gar nicht wissen, wie sie sich Verhalten, wenn es um wichtigere Dinge im zwischenmenschlichen Miteinanderauskommenmüssen geht. Um so Menschen mache ich eher einen großen Bogen. Zumindest ich kenne fast ausschließlich nur Menschen in meinem näheren Umfeld, die diese Verhaltensweise nicht zu ihrer Maxime gemacht haben und die allermeisten Menschen, die ich im Laufe der Zeit kennenlernen durft sind auch anders.

Um den Bogen zur Politik wieder zu spannen, geht's mir mit Leuten, die mich davon überzeugen wollen, dass völkisches Gedankengut richtig ist, weil andere Volksgruppen das ja auch nicht anders machen, es eh immer nur um den eigenen Vorteil geht und so letztendlich Probleme bestmöglich zu lösen wären, nicht anders

Dass Menschen nun mal nicht vollkommen sind, ist mir durchaus bewusst - bin ich gewiss selbst nicht - nur geht es auch immer darum welche Grenzen nötig sind, damit alle miteinander auskommen können. Dafür muss niemand zum Moralapostel werden. Verfehlungen wird es nun mal leider immer geben. Damit werden wir alle leben müssen. Nur muss ich es auch nicht akzeptieren, wenn Fehlverhalten gar noch zur Maxime gemacht wird.

Extrembeispiele, bei denen es gar ums Überlebenkönnen bzw Sterbenmüssen geht, taugen für nichts. Zum Glück sind wir hier alle nicht von solchen Extrementscheidungen bedroht. Dass das so ist, liegt daran, dass seit geraumer Zeit völkisches Gedankengut der Vernunft weichen musste. Hass zu säen, worauf Argumente gegen einzelne Religionen, Nationen oder "Rassen" immer hinauslaufen werden, bedroht die Möglichkeit friedlich miteinander zurechtkommen zu können um ein Vielfaches, als all die Fanatiker, die es leider in einzelnen Religionsgemeinschaften oder sonst einer Gruppe zugehörig seiend gibt. Die Verhinderung einer Eskalation bis hin zum Krieg wird nicht mehr sichergestellt werden können, wenn Hass um sich greift.

Dein gern angeführtes Schwimmunterrichtsbeispiel, bei dem es darum geht, dass muslimische Mädchen von ihren Eltern vom Schwimmunterricht ferngehalten werden, ist für sich genommen, durchaus ein taugliches Beispiel dafür, dass es eben doch Probleme gibt, die hervorgerufen durch übereifrige Religionsausübung, die nun mal wirklich nicht mit der Vernunft, die das weltliche Staatswesen über die Religion stellt, in Einklang zu bringen ist. Darüber darf und sollte selbstverständlich auch diskutiert werden. Nur sollte ein jeder, der sich dazu bemüßigt fühlt auch selbst die geltenden Gesetze berücksichtigen. Ansonsten ist man selbst nicht besser, als diejenigen, die durchaus zu Recht kritisiert werden. Unrecht lässt sich nun mal nicht mit Unrecht aus der Welt schaffen. Geltendes Recht, das der Vernuft wegen besteht, dahingehend abzuändern, dass gegen derartige Verfehlungen mit unverhältnismäßiger Härte vorgegangen werden kann, verbessert rein gar nicht und löst auch das Problem nicht. Es schafft nur Neue.

Ich weiß, Sozialarbeiter findeste irgendwie doof. Alles mehr oder weniger Spinner für dich. Für mich aber nun mal nicht. Käme halt auf einen Versuch an, ob es z.B. nicht gar in sehr vielen Fällen verhältnismäßig konfliktfrei möglich wäre, mit Sozialarbeitern, nach Möglichkeit mit muslimischen Wurzeln, muslimische Eltern, die ihre Töchter vom Schwimmunterricht fernhalten umzustimmen. Sollteste der Kosten wegen Bedenken haben, würde ich meinen, dass Polizisten, die diesen Eltern der durchaus vernünftigen Gesetzeslage wegen, letztendlich auf die Pelle rücken müss(t)en, auch nicht billiger wären. Zudem ist absehbar, dass das eher zusätzliches Konfliktpotentzial schafft. Von genervten Polizisten, die da aller Wahrscheinlichkeit nach eh keinen Bock drauf haben, kleine Mädchen aus dem Elternhaus zwangsausübend zum Schwimmunterricht zu bringen, mal ganz abgesehen. Konterkarieren würd's jegliche Integrationsbemühungen zudem. Dass sowas letztendlich von der Schule veranlasst werden muss, macht es dann in Zukunft nun mal nicht einfacher für die Schulleitung und die dort tätigen Lehrer(innen) mit den Kindern und den Eltern dieser Familien eine vernunftgeprägte Basis finden zu können, wenn man denen gleich die Polizei ins Haus schicken muss um ein Problem zu lösen.

Klar, wird man auch mit Sozialarbeitern nicht jedes dieser Probleme lösen können. Werden auch trotzdem noch einige Uneinsichtige übrig bleiben. Aber in welcher Bevölkerungsgruppe gibt es die nicht? Verkappte Nazis als Eltern, deren Kinder der fragwürdigen Erziehung wegen Problem machen, gibt es sicherlich auch. Gar Reichsbürger im Schuldienst, die man eben der Verbeamtung wegen auch nicht einfach so mal da weg kriegt soll's geben und was weiß ich nicht noch alles für fragwürdige Gestalten.

Na ja, egal. Wollt's nur mal etwas ausfühlicher gesagt haben. Auf den Versuch dir meinen Standpunkt mal etwas näher zu bringen, hab' ich's nun jedenfalls ankommen lassen. Das halbe Stündchen Zeit dafür, hab' ich mir gern genommen

Nun mach daraus was du damit machen willst - darauf habe ich nun mal eh keinen Einfluss