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Alt 09.05.2018, 15:19
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Da muss man unterscheiden. Das Arbeitsamt definiert allgemein Fachkräfte als Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Wenn man allgemein von Fachkräftemangel redet, geht es ja nicht um alle diese Menschen, sondern um bestimmte Berufsgruppen. Meistens welche, für die ein Hochschulstudium nötig ist. Und diejenigen werden im Schnitt glaube ich sehr gut bezahlt, eben weil es die kleineren Firmen schwer haben, solche Menschen zu finden.

Anders ist es im Gesundheitswesen. Auch da gibt es einen Fachkräftemangel. Aber aus anderem Grund. Dort wird nämlich so grausig bezahlt bei gleichzeitig schlechten Arbeitsbedingungen und hoher Verantwortung, dass die Leute lieber was anderes lernen oder umschulen.
Hier muss ich leider etwas korrigieren. Im Handwerk und Produktion wird ebenfalls gesucht. Und hier stößt man an das Problem mangelhafter Entlohnung.

Wenn du die Anzeigen liest, dann siehst du, dass vor allem Leihfirmen suchen. Diese rekrutieren ja besonders gerne zum Mindestlohn.

Wir haben bei uns im Ort einen Autozulieferer, der immer sucht über Leiharbeit. Pumpt hunderttausende im Jahr ins Eishockey beschäftigt aber ganze Abteilungen voll Leiharbeiter. Möglich ist das, weil er aus dem Tarifverband ausgestiegen ist.

Ein Schichtführer bekommt 12 Euro, alle anderen etwa Mindestlohn.

Ich sehe hier auch die Problematik im Wettbewerb mit Unternehmen, die um Tarifverband sind. Wer gut bezahlt kann doch dessen Preise gar nicht halten.

Bei Hovhschulabsolventen ist es aber zum Teil auch eine komische Einstellung der Studenten.

Man will unbedingt in die Großstadt oder in ein Großunternehmen, anstatt in der Heimat zu bleiben.

Ein guter Hausarzt geht bei uns im Sauerland auch mit 10 im Monat raus, gerade wegen dem Mangel. Auch in der Industrie gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten im Mittelstand.

Zudem sind die Lebenshaltungskosten erheblich geringer. In einer Stunde ist man mit dem Auto trorzdem in Köln oder Düsseldorf.

Was nutzt es einem Ingenieur bei BMW, wenn er 150k verdient, das Haus in München aber 1 Mio kostet.

Bei uns kann er auch 100k und mehr bei Mittelständlern verdienen, das Haus kostet aber nur 300.000!

Oder der Drang nach Berlin oder Frankfurt. Mal ehrlich, es gibt doch keine hässlicheren Städte. Und wohnt man etwas weiter draußen, wo es schön ist, da kostet das Haus dann wieder 1 Mio.

Irgendetwas läuft da auch schief in den Köpfen der Absolventen. Klar, ein 2er Jurist geht halt zu Freshfields oder Hengeler Müller. Aber müssen denn alle dahin streben?

Gerade in Zeiten des Internets kann man von überall etwas aufbauen. Gerade auf dem Land suchen viele Unternehmer händeringend nach Nachfolgern.

Da muss auch mal ein Umdenken an den Unis stattfinden!