Zitat:
Zitat von BlinderBarmer
Du hast doch aus deiner eigenen Jugend berichtet, wie ein dir persönlich bekannter 'Problemtürke' sich im Endeffekt auch 'normalisiert' und angepasst hat, ich hatte dich damals schon gefragt, warum du sowas bei den jetzt zugewanderten für unmöglich hältst.
Im Grunde hast du ja, wie unten angedeutet, ja schon erkannt, dass es nicht alle sind, und ebenso, wie die 'Problemmuslime' den Anpassungswiligen schaden, beleidigst du die genauso, indem du sie mit 'die Muslime' alle in einen Topf wirfst.
|
Damals war eine ganz andere Zeit. Es waren viel weniger und der "Problemfall" war, an heutigen Maßstäben gemessen, harmlos.
Der kam aus einer Grundschule in Köln-Mülheim und könnte in der dritten Klasse kaum ein Wort Deutsch, weil er dort mit 25 Türken in einer Klasse war.
Dazu gab es bei uns im Viertel zwar einige türkische Familien, aber es hat sich so gemischt, dass es ein Miteinander gab. Kopftücher und Ähnliches wären nicht vorhanden, die Religion spielte keine Rolle.
Heute sehe ich dieselben Fehler wie damals in Köln mit dem Unterschied, dass es aufgrund der zunehmenden Religiosität noch mehr Probleme gibt.
Kein Sankt Martin?
Keine Weihnachtsfeier?
Kein Schwimmunterricht?
Keine Klassenfahrt?
Da wurde damals gar nicht diskutiert.
Der Junge und seine Eltern mussten also irgendwo "mitmachen".
Ich bin ja heute noch mit ihm befreundet und er hält das Ganze Bohei um die Religion was da manche Türken veranstalten für völlig bescheuert.
Sein Vater war im Übrigen der örtliche Imam.
Fasten für Kinder im Sommer bei der Hitze?
Da gibt es keine Grundlage für im Koran. Kinder sind sogar ausdrücklich ausgenommen.
Er gab meiner Mutter im Übrigen auch immer höflich die Hand.
Da gibt's auch kein Problem, wenn jemand in der Runde trinkt oder Schweinefleisch konsumiert.
Summasumarum hätte man ihn mit falscher Pädagogik in Köln etwas aus der Spur gebracht.
In einem Umfeld, wo er dann die deutsche Kultur gelernt hatte und aufgrund der Mehrheit akzeptieren gelernt hatte war es gar kein Problem.
Er hat unglaublich schnell gutes Deutsch gelernt und aus ihm ist auch etwas geworden.
Wie aber soll das in Berlin, Dortmund, Köln oder sonstwo heute funktionieren?
Die Kinder wachsen zwischen Moschee, türkischem Fussballverein und komplett türkischem Freundeskreis auf und können gar nicht so lernen wie mein Kumpel.
Warum gibt es diese Probleme "auf dem Land" weniger. Warum gibt es da viel weniger Kopftücher?
Da gibt es kein aufgezwungenes "Festi Ramazan", wo Kinder morgens in der Schule die Augen kaum aufhalten können.
Warum sind fast alle assimilierten Muslime die ich kenne in "gutbürgerliche" Viertel gezogen?
Ein häufiger Spruch ist, dass ihre Kinder 'mit denen" nicht aufwachsen sollen. Auf Bildung wird extremer Wert gelegt. Deutsch ist in der Regel die Hauptsprache und es wird auch auf richtige Artikulation geachtet.
Dagegen sehe ich in der Großstadt Gruppen von Jugendlichen, die sich in einer Minute 20 x als "Bruda" bezeichnen und den Rest der Konversation in Türkisch halten.
Typ Özil halt.