Zitat:
Zitat von *Ringostar*
1. Mit dem Satz... jeder kann sich Reporter nennen... hast Du einen wichtigen Teil des Problems unserer Medien angesprochen. Ich musste mir vor einigen Wochen hier ganz schön was anhören bezüglich gesteuerter Medien und welch ehrenvolle Aufgabe es ist in einer Redaktion zu sitzen und die Welt Informationen zu beglücken.
Nicht falsch verstehen..ich achte den Berufsstand des seriösen Journalismus sehr ! Nur was da teilweise mit Smartphone und Schutzhelm ausgerüstet bei manchen Demos mitläuft ist kein objektiver Journalismus.
|
Meine Meinung:
Objektiv kann Journalismus eh nie sein, weil man immer eine Auswahl an Themen präsentiert.
Wichtig ist halt aus meiner Sicht die Transparenz.
Wenn ich eine Doku zur Mülltrennung mache, dann ist jedem recht schnell klar, dass ich dabei vor allem auf die Probleme dieser Thematik verweisen werde.
Problematisch wird es aus meiner Sicht halt, wenn man jede andere Meinung delegitimiert, was die sogenannten "Alternativmedien" hervorragend beherrschen. Da wird man auch bewusst in eine Welt gezogen, die um sich selbst kreist. Wenn ich die ÖR-Berichterstattung konsequent anschaue (nicht nur Auszüge), dann finde ich die meisten Themen von vielen Seiten beleuchtet. Natürlich nie 100% neutrale Fakten (würde dann auch kein Mensch sehen wollen), aber es ist um Meilen vielfältiger als Alternativmedien politischer Extreme.
Das geht eben so weit, dass Themen von einer lauten Minderheit (AfD) über Jahre hinweg weit priorisiert in Talkshows, Berichterstattung etc. vorhanden waren. Lucke, von Storch und Henkel waren schon vor der Flüchtlingskrise Stammgäste in den Talkshows, dann kam irgendwann Höcke mit seiner Deutschlandfahne bei Jauch rein, Petry, Poggenburg und später Gauland, Weidel und Meuthen folgten. Jede Woche mindestens eine dieser Gestalten. Ich mag sie nicht, und hätte eine Diversifizierung der Talkshow-Themen damals gut gefunden, einfach um bestimmte Themen nicht künstlich aufzublähen. Das passiert jetzt gerade mit Verzögerung.
Long story short: Die Behauptung, die ÖR würden Ansichten von rechts keine Bühne geben, ist schlicht falsch. Statistisch völlig unbedeutende Mordfälle sind in den Medien überrepräsentiert, weil die Rechten damit Stimmungsmache betreiben. Und trotzdem noch Whataboutism? Also bitte...
Wer sich intensiv mit den ÖR beschäftigt, wird auch schnell merken, dass Politikern JEDER Richtung bewusst die unangenehmen Fragen gestellt werden. Miosga hatte bereits Streitgespräche mit Gabriel, Lindner oder Wagenknecht, bei denen diese stellenweise aus dem Konzept gekommen sind. Das gleiche in den Sommerinterviews. Der Unterschied ist, dass die Politiker der etablierten Parteien die Fragen akzeptieren und im Notfall halt ausweichen, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Vom rechten Rand gibt es dann aber immer direkt Medienschelte.
DAS ist für mich undemokratisch.