Was Tierrechte angeht, teile ich deine Ideale, Snape. Aber es ist nunmal nur durchsetzbar, wenn man nach und nach die gesamte Bevölkerung überzeugt. Das Resultat der militanten Veganermafia sind aber meiner Meinung nach verhärtete Fronten. Man hat ja beim Veggie-Day gesehen, was passiert, wenn man den Deutschen auf einmal ihr Fleisch wegnehmen will
Ist die Haltung in der Doku für dich auch nicht ok? Ich hab ja auch so schon schwere Zweifel, ob eine solche Haltung sich auch nur ansatzweise rentieren kann für den Bauern. Da müsste man wahrscheinlich dann für die Wurst mehrere hundert Euro hinblättern, dass ein Auskommen möglich ist.
Ich sehe eine große Grundbereitschaft in der Bevölkerung, den Fleischkonsum wieder von der Masse her zu reduzieren und auf Qualität zu setzen, um die schlimmen Bilder zu vermeiden. Gar kein Fleisch ist aber für viele erstmal nicht realisitisch, was ich voll nachvollziehen kann. Wenn man das direkt fordert, dann mobilisiert man die "Fleisch ist ein Menschenrecht"-Mafia.
Außerdem hat artgerechte Tierhaltung wie in der Doku gezeigt wird auch gewisse Vorteile. Man muss dazusagen: Viele Züchtungen wären in freier Wildbahn wohl kaum noch lebensfähig. Dazu ist der Kontakt zwischen Menschen und Kulturtieren evtl. auch nützlich, um die Mensch-Natur-Wechselseitigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Ich bin Vegetarier, seit wir in meiner Kindheit Ferien auf dem Bauernhof gemacht haben, ich schätze mal weil der Kontakt Empathie ermöglicht hat.
Bestimmte veraltete Handwerksformen wie das Töpfern, Holzbearbeitung "von Hand", traditionelle Landwirtschaftsformen etc. gibt es bis heute noch, auch wenn sie überholt sind. Das ist Kulturerhaltung wie ich sie verstehe, meistens voll und ganz nachhaltig, da auf Masse verzichtet wird, und verbessert unser Verständnis von Fortschritt.
Da etwa sehe ich den Platz für die Fleischproduktion der Zukunft.