AW: DER Thread für politisch Interessierte
Wie groß ein Problem ist, ist doch immer subjektiv.
Wenn jemand in einem Viertel mit viel Clankriminalität lebt, dann sieht man es als groß an. Da hilft es auch nicht, wenn man darauf hinweist, dass unter 1% der Flüchtlinge/Muslime in Gesamtdeutschland schwer kriminell sind.
Wenn die eigene Tochter schon von dieser Klientel angepöbelt, begrapscht oder noch schlimmer wurde, dann auch.
Aber wie kann es sein, dass in ländlichen Gebieten (mit nur sehr wenig Ausländern) der AfD-Anteil noch viel höher ist?
Ganz einfach: Alles, was sie über Fremde oder Muslime hören, ist negativ. Über Anschläge durch Taliban wird in den Nachrichten berichtet. Regionale Medien stilisieren jedes Vergehen von Flüchtlingen hoch.
Und es gibt da nicht die nette syrische Familie daneben, oder den in der Kirchengemeinde engagierten Afghanen, oder den libanesischen Gemüsehändler am Eck.
Kurz: 100% der empfangenen Attributionen über Flüchtlinge sind negativ. 100% negativ gegenüber 1% tatsächlichen schwarzen Schafen - leicht unfair, oder?
Ich habe immer in eher pluralen Gegenden gewohnt. Klar hatte ich schlechte Erfahrungen mit Türken. Hatte aber auch türkische Kindergartenfreunde, Kumpels in der Klasse, im Fußball und Tischtennis. Nein, nicht assimiliert.
So, jetzt kann man mir gerne sagen, dass ich verblendet bin. Ne Einzelmeinung, im Gegensatz zu euch.
Ich will ja, dass eine Diskussion über Vermeidung von Straftaten geführt wird. Auch über Werte.
Aber dabei darf es nicht immer bloß über "die Anderen" gehen, unsere Ethnie hat nämlich mehr als genug Dreck am Stecken. Also bitte weg vom "alles, was typisch deutsch ist, ist gut, alles andere schlecht".
Das fördert bloß ein unangemessenes Überlegenheitsgefühl, mit dem sich in einer Gesellschaft nicht verhandeln lässt. Konsens muss immer auf der Basis von gegenseitigem Respekt erarbeitet werden.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh
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