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Alt 20.11.2018, 11:46
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Langsam verstehen wir uns
Und ich ziehe eben meine Schlüsse daraus, dass die CSU jetzt schon lang den Verkehrsminister stellt.

Und man muss ja eins sagen:
Egal wie ökonomisch, ökologisch und zukunftsfähig etwas für den Staat ist - die Automobilhersteller sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, dass jeder Haushalt mindestens ein Auto hat. Und je schwerer und PS-stärker es ist, desto heller klingen die Münzen in ihrem Beutel.

Für die ist eine Welt, wo aus 300 Pendlerautos ein Zug und zwei Busse werden, schlicht ein Horrorszenario.

Ob das jetzt zukunftsweisend ist, muss denen egal sein.

Aber so ist das manchmal in der Geschichte. Pferdehändler und Kutschenhersteller mussten auch irgendwann das Metier wechseln, als die Automobile kamen.
But what goes up has got to fall.
Dein .Modell geht von einem Mikrokosmos aus, wo das zeitlich und finanziell gut funktioniert. Das ist aber nur in den ganz großen Städten der Fall.

Auf der anderen Seite verlangt die Gesellschaft und auch der Staat immer mehr Flexibilität und Schnelligkeit. Gerade der typische Grünenwähler, der auf dem Bauernhof und im Supermarkt einkauft und seine Kinder den Tag zutaktet ist doch am meisten auf das Auto angewiesen. Auch wer einem Hobby im Verein intensiv nachgeht benötigt ein Auto. Auch sind Bus und Bahn, sofern man nicht Monatskarten besitzt, alles andere als billig.

Zur Deutschen Bahn:

"Können" tun sie sicher, schließlich gehört einer der weltgrößten Speditionen/Logistiker (Schenker) zum Unternehmen. Diese Tochterfirma macht nebenbei gesagt massive Gewinne, die die Bahn fast komplett da rauszieht, auch auf Kosten der Belegschaft. Neue Fahrer haben viel schlechtere Verträge als alte, Buchhaltung würde zum Teil na v Rumänien ausgelagert (als Staatskonzern!). Man hat auch bei der Bahn riesige Umladestationen, wo von Schiene auf LKW und umgekehrt verladen wird.

Aber auch hier bestimmt oft der Kunde den Markt. Unternehmen haben schon vor Jahren mit "Just in Time" ihre Lager "auf die Straße" verlagert. Es wird nur eine minimale Reserve an Material vorgehalten, um die Lagerkosten niedrig zu halten. Dazu die Ansprüche des Endverbrauchers. Alles muss möglichst schnell und billig da sein.

Zahlst du freiwillig bei Zalando 10 Euro fürs Paket und wartest eine Woche bis es da ist? Die Unternehmen haben keine Wahl, stimmt der "Service" nicht, dann ist der Kunde weg. Amazon und Co. können nur über ihre Wettbewerbsvorteile dominieren. Und da landet man am Ende immer beim Preis. Die Personalmisere bei den Speditionen, wo 25.000 Fahrer fehlen und jetzt schon tausende fahren, die im Grunde gemeingefährlich sind mangels vernünftiger Ausbildung (Berufskraftfahrer ist ein Lehrberuf, man darf aber auch nur mit dem LKW-Führerschein fahren). Dazu werden heutzutage lächerliche Löhne bezahlt, für die sich keiner mehr freiwillig auf den Bock setzt.

Auch Hermes scheint verzweifelt zu suchen. Schalten überall Werbung. Sollen sie vernünftig bezahlen, dann finden Sie auch welche. Aber dann kostet das Paket hält 5, 8 oder 10 Euro.

Im Transportgewerbe gibt es mittlerweile auch eine soziale Frage, das kann man nicht mehr rein an ökologischen oder Kostengesichtspunkten festmachen.

Die Leidtragenden auf denen die Kosten abgewälzt werden sind nämlich auch die Beschäftigten in den Lägern und auf dem 'Brummi" und auch bei der Bahn.

Was möchtest du?

Rentable Buslinien mit Fahrern, die halb im öffentlichen Dienst zu gutem Geld angestellt sind oder noch fünf Linien mehr, die dann, wenn unrentabel, an Subunternehmer ausgegliedert werden und wo die Fahrer Mindestlohn und darunter bekommen. Flixbus macht es doch so und fährt zu seinen Bedingungen fast ausschließlich mit Subunternehmern.

Wer soll den Preis am Ende bezahlen? Zahlst du freiwillig 1.000 Euro für ein Semesterticket?