Zur näheren Erläuterung:
Eine Verschmelzung von Körper und Geist setzt ja voraus, dass beide vorher getrennt sind. Das ist aber nicht der Fall.
Der Geist blickt nicht wie von außen auf den Körper. Beobachtest Du Deine Bewegungen, wenn Du etwas tust, insbesondere, wenn Du Tischtennis spielst? Siehst Du Dir selber zu? Wohl kaum.
Zitat:
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Der Geist verarbeitet das Feedback des Körpers spontan als Teil eines nahtlosen Prozesses.
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Genau. Das brauche ich nicht zu lernen oder zu üben, denn das ist der normale Ablauf. Körper, Hirn und Umwelt bilden ein System mit komplexen wechselseitigen Beeinflussungen, in dem Wahrnehmen, Denken und Handeln einen "nahtlosen" Prozess bilden.
Tischtennis ist ein gutes Beispiel, um sich dies vor Augen zu führen. Du nimmst den Ball wahr und
gleichzeitig mit der Wahrnehmung des Balles nimmst Du auch Deine Handlungsmöglichkeiten wahr, Du siehst sofort, welchen Schlag Du ausführen kannst. Schnell hast Du Dich für eine Möglichkeit entschieden und schon ist der Schlag ausgeführt, ohne dass Du Dir den Bewegungsablauf ins Bewusstsein rufen musst.
Zitat:
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Dieser Prozess führt schliesslich zu völliger Versunkenheit oder der Verschmelzung von Denken und Tun.
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Die Verschmelzung von Denken und Tun muss also nicht erst erreicht werden.
Die völlige Versunkenheit ist wieder etwas anderes. Sie ist IMHO dann erreicht, wenn
- die für das Spiel irrelevanten Wahrnehmungen (alles außer Ball, Tisch und Gegner) ausgeblendet d.h. nicht verarbeitet werden
- keine Gedanken, die sich nicht unmittelbar auf das Spiel (d.h. den laufenden oder kommenden Ballwechsel) beziehen, die Konzentration stören (dazu gehören auch Gedanken über das Spiel wie z.B. Selbstkritik oder Selbstzweifel)
In Bezug auf die Hindernisse auf dem Weg zur Versunkenheit stimme ich mit dir also überein.