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Alt 08.01.2019, 15:43
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Zitat:
Zitat von BlinderBarmer Beitrag anzeigen
Es gibt ja den berühmten Spruch, dass wir uns nicht alle gegenseitig die Haare schneiden können, und Handwerk ist ja erstmal nichts anderes, eine Arbeit, die komplett im Binnenmarkt gemacht wird.
Wobei ich da volkswirtschaftlich auch nicht bewandert genug bin, ob eine Gesellschaft in Vollbeschäftigung, aber ohne Im- und Export, jetzt erfolgreich und erstrebenswert ist oder nicht.
Der Vorteil einer starken Binnenwirtschaft mit starker Währung und höher Kaufkraft liegt zum Einen darin, dass das eingenommene Geld viel stärker "nach unten" durchschlägt als ein Exportüberschuss, der zulasten der Löhne erwirtschaftet wird.

Beispiel:
Von der höheren Marge, die BMW im den USA dann eines schwächeren Euro erzielt hat der Arbeiter hier erstmal nichts. Die Gewinne erhöhen sich halt und die Dividende steigt. So in etwa passiert das ja bei BMW seit Jahren.

Habe ich aber eine hohe Binnenkaufkraft mit starker Währung, so kann sich der Normalbürger mehr leisten.

Beispiel: Obst und Gemüse war im Supermarkt vor dem Euro relativ günstig. Die Zucchini würde halt in Lira bezahlt, das Olivenöl in Drachmen. Jetzt wird es in Euro eingekauft und ist daher entsprechend teurer.

Am besten für eine Volkswirtschaft ist, wenn wirtschaftliche Stärke, Währung, Im-/Export in einem gesunden Verhältnis stehen.

Es muss passen und da hat sich in Deutschland durch den Euro eine Schieflage entwickelt.

In den 60er/70er und 80er Jahren wurde die DM im Verhältnis zum Pfund und Dollar mehrfach massiv aufgewertet. Parallel zur blühenden Wirtschaft. Auch damals, das kann man nachlesen, haben exportorientierte Unternehmen schon jedes mal den Untergang der Wirtschaft prophezeit..

Das Gegenteil aber war der Fall. Trotzdem hat man einen Überschußrekord nach dem anderen aufgestellt, weil man über die Qualität verkauft hat.

Beispiel:

Würde hier wieder die DM eingeführt und Audi, BMW oder Mercedes in China 20% teurer, dann würden die kein Auto weniger verkaufen, da deutsche Autos dort sowieso nur von einer reichen Oberschicht als Statussymbol erworben werden. Chinesen, Russen oder Amerikaner zeigen halt gerne ihren Reichtum und haben da eine ganz andere Einstellung zu Protz und Neid.

Rolex verkauft ja auch genausoviele Uhren, trotz steigendem Franken.

Wir müssen innovativ sein. "Smarte" Badezimmer von Dornbracht, Grohe oder Keuco werden wegen der Qualität in die ganze Welt sehr teuer verkauft. Deutscher Kraftwerksbau ist weltweit gefragt. Hochtief baut in Bangkok einem schlüsselfertigen Flughafen der auch sofort funktioniert.

Nur im eigenen Land klappt im Sparwahn nichts mehr so richtig.

Hier baut man mit Subunternehmen aus Osteuropa nach dem Motto "billig, billig, billig" und muss dann zigmal nachbessern.

Was dann aber auch wieder daran liegt, dass der Preisdruch durch zu niedrige Binnenkaufkraft zu hoch ist.

Soviel zur Volkswirtschaft...

Geändert von Noppenzar (08.01.2019 um 15:45 Uhr)