[Glücksball]

Mich erstaunt immer, dass das Ergebnis eines Referendums so hoch gehalten wird. Angeblich ist "die Demokratie in Gefahr", wenn man dagegen handelt oder eine zweite Abstimmung anstrebt.

1. Es ist eben keine Pflicht, nach dem Ergebnis des Referendums zu handeln. Es wurde von Cameron nur aus (egoistischen) Gründen des Machterhalts versprochen.

2. Das Referendum wurde von abenteuerlichen Lügen begleitet. Der Blick auf die Realität ist jetzt wesentlich klarer.

3. Die Briten kennen (genauso wenig wie die Deutschen) keine direkte Demokratie, zumindest nicht auf der Ebene des gesamten Staats. Es ist eine repräsentative Demokratie (mit Monarch, der das aber nicht ändert).
Somit ist das Referendum einfach nur eine temporäre Meinungsäußerung des Teils des Volkes, der abgestimmt hat. Warum man das dann für sakrosankt hält, ist mir unbegreiflich.

4. Schon das knappe Ergebnis des Referendums in Verbindung mit den extrem weitreichenden und damals nicht im Ansatz absehbaren Konsequenzen des Brexits sollte vernünftigen Politikern (Mangelware!) klar machen, dass man ggf. noch einmal gründlich prüfen sollte, ob man blindlings diesem einen Abstimmungsergebnis folgt.