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AW: Plastikball, Polyball, Nicht-Zelluloidball
Hatte gestern das zweifelhafte Vergnügen mit dem Sanwei das erste Mal richtig zu spielen bei einem Turnier, der Ball hätte mich fast 50-60 Punkte gekostet, so waren es mit blauem Auge 26.
Ich habe auch einen sehr bescheidenen Tag erwischt und als ich im 7. und 8. Einzel dann völlig platt war ging kein Ball mehr dahin wo ich ihn haben wollte, gegen 100 Punkte weniger gab es eine saubere Panade mit 4 8 und 7, das ist mir mit Zelluloid vielleicht einmal im Jahrzehnt passiert. Von einem Spieler mit Doppelnoppe (tischnah, nicht Abwehr) wurde ich auch nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen, obwohl ich gegen Noppe eine ziemliche Bank im Normalfall bin. So ging es wohl einigen bei der WM gegen Falck nur auf einem "bisschen" höheren Level... Spin war mit dem Sanwei ein völliges Fremdwort, das ist einfach nur ein Geklopfe. Aufschläge sind völlig bedeutungslos, einfach irgendwie einwerfen und dann wird mit Konterspins der Ballwechsel ausgespielt, macht zwar gegen den ein oder anderen ähnlichen Spielertyp Spaß weil die Ballwechsel länger werden, aber das hat mit dem Tischtennissport den ich aufgrund seiner Vielseitigkeit und Raffinesse so geliebt habe nix zu tun. Auch die Überraschungen im Spielbetrieb nehmen spürbar zu finde ich, sowohl im Weltklassesport als auch in den Amateurligen, je nachdem wie manche auf den P-Ball eingespielt sind und da wir noch mit Zelluloid gespielt und trainiert haben, habe ich immer noch größte Timing Probleme. Besonders bei der Vorhand, wo sichere Bälle oft "Netz-Aus" sind oder ohne Bogen einfach direkt drüber fliegen, da der Ball einfach stehen bleibt und so die Stellung zum Ball nicht passt, da hat der Sanwei absolut gar nichts verziehen. Bei der Rückhand geht es besser da die Bewegung kürzer ist. Kurze Rückschläge sind bei mir noch gefühlte Meter noch, hier klappt die gewohnte Technik vom Zelluloidball gar nicht weil einfach nichts drin ist und jeder Ball somit steigt, wahrscheinlich ist mein Treffpunkt hier zu spät.
Ich bin jetzt wirklich froh, dass der Mischbetrieb rum ist und hoffe den Bällen noch einige positive Sachen abgewinnen zu können, zumindest das Timing-Problem sollte sich durch Gewöhnung an das Absprungverhalten von selbst lösen. In jedem Fall ist mehr körperliches Training notwendig, besonders wenn man Turniere und Ranglisten mit vielen Spielen nacheinander bestreiten möchte auf einem gewissen Niveau, im Punktspiel sollte das eher weniger eine Rolle spielen.
Geändert von Soundmaster (29.04.2019 um 15:26 Uhr)
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