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Alt 03.05.2019, 14:39
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Ich verstehe die Logik nicht. Wie schaut denn für Dich der wünschenswerte Lebenslauf eines Politikers aus? Müssen Politiker wirklich erst einen Beruf gelernt haben und darin gearbeitet haben, bevor sie annehmbare Politiker werden? Und was haben die Eltern damit zu tun? Waren wir uns nicht alle einig, dass Eltern nur einen sehr geringen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes haben?
Oder muss er mal Bandenmitglied in Köln-Schlagmichtot gewesen sein, oder zumindest Türsteher in einer Brennpunktdisko, bevor man ihn ernst nehmen kann?
Es soll in jedem Berufszweig Menschen geben, die eine lineare Karriere haben.
Dennoch: Lasst uns den Bergbau-Kumpels zurufen: NEIN, IHR KÖNNT ERST VORARBEITER WERDEN, WENN IHR VORHER RETTUNGSSANITÄTER IN DORTMUND-MESSERIMSACK WART!
Ich habe nicht gesagt, dass ein Kind aus einem einfachen Haushalt nicht für höhere Tätigkeiten geeignet wäre. Nur ist gerade da eine umfassende Ausbildubg absolut vonnöten.

Ein Minister oder Kanzler sollte das normale Leben zumindest eine Zeitlang mal gelebt haben.

Wir haben im Bundestag mittlerweile an die 50% oder sogar mehr Mitglieder, die aus dem Öffentlichen Dienst kommen. Dazu mittlerweile immer mehr "Berufspolitiker" wie Kühnert oder Ziemiak.

Sind die einmal dort drin, dann würden sie sich bei Abwahlpersönlich massiv verschlechtern. Je nach Partei findet man für diese Personen dann hochdotierte Verträge bei Kommunalbetrieben, Stiftungen, Kuratorien oder auch in der Gewerkschaft.

Je besser die Connections, desto höher der Posten, den sie bekommen. Auch bietet sich das EU Parlament an unbeliebte Konkurrenten loszuwerden.

Es gibt bei Unternehmen, und eine Partei ist ja auch irgendwo eins, laut wissenschaftlichen Studien, die Tendenz nachrückende Führungskräfte nicht nach der Qualität zu beurteilen, sondern danach wie sie sich verkaufen. Der Unterschied ist nur, dass so jemand in einem Unternehmen relativ schnell wieder weg ist, wenn er sich mit Geschwätz und Show einen Posten "erarbeitet" hat. In der Politik ist derjenige kaum noch von seinem Posten zu entfernen.

Bei Sportverbänden, Gewerkschaften und ähnlichen Verbänden gibt es einen ähnlichen Trend.

Ist es Zufall, dass die Oberhäupter der erfolgreichsten Fussballvereine in Europa nahezu samt und sonders selbst vorher oder parallel erfolgreiche Unternehmer sind?

Hoeneß und Watzke, da wird soviel drauf rumgehauen von Fanseite, aber was kann die Konkurrenz in Deutschland vorweisen?

Ein Minister, der keinerlei Ahnung von seinem Fachgebiet hat ist immer gezwungen sich vollständig auf die Meinung seiner hohen Beamten zu verlassen, oder noch schlimmer, in vielen Fällen Gesetze von Anwaltskanzleien vorschreiben lassen zu müssen/wollen.

Zu Kühnert:

Ich wollte durch sein Elternhaus lediglich aufzeigen, WO solche Einstellungen wie die Seine herkommen. Die Eltern haben als Beamte ein Alter, wo sie sicher schon in der DDR im Staatsdienst waren. Und da kam halt nur jemand rein, der besonders linientreu war.

@Ringo:

Die DDR muss man mMn. auch aus dem Blickwinkel des Betrachters sehen. Ich kam dort mit 11 Jahren mal für 3 Wochen auf Besuch mit meinen Eltern hin und es war ein Kulturschock. Sicher hatten die sich entsprechend ihrer Lage "eingerichtet", aber viel gab es da nicht.

Für einen geborenen DDR-Bürger, der nichts anderes kannte sah das Bild subjektiv sicher anders aus.

Auch das Bild vom Westen war sicher verfälscht positiv oder extrem negativ dargestellt.

Zwei Beispiele:

Die Cousine meiner Mutter kam 1990 direkt zu Besuch und meinte wir wären ja so "reich". Mutter hat ihr dann mal Preise , Miete und sonstige Kosten im Vergleich zum Einkommen gezeigt und sie war in der Realität.

Dann kam auch ein entfernter Verwandter aus Thüringen rüber und hat bei seinem ersten Besuch bei Karstadt fast einen Nervenzusamnenbruch erlitten. Er konnte nicht verstehen, dass das, was das Westfernsehen gezeigt hatte tatsächlich stimmte. Er war linientreuer Lehrer. Der hatte das wirklich geglaubt, was die DDR propagiert hatte. Bis zur Wende hatte er mit seiner Westverwandtschaft allerdings auch überhaupt keinen Kontakt.

Ich kann auch verstehen, dass viele ehemalige DDR Bürger bei Überwachung und Gesetzen wie von Maas sehr sehr empfindlich reagieren. Soweit ich mich richtig entsinne hatte jedes Wohnviertel "seinen" Blockwart oder wie den unsere Verwandtschaft auch immer genannt hatte.

Zu Gysi hatten sie auch geschlossen ihre Meinung, weil der da aus ihrer Ecke in Brandenburg stammte. Und die war nicht positiv.

Aber wie gesagt, der Blickwinkel dürfte entscheidend gewesen sein.