AW: DER Thread für politisch Interessierte
@AT:
So schlecht ist doch die Rendite bei den zwei Wohnungen jetzt auch nicht...
Ich habe mal die V+V nachgerechnet:
Kaufst du mit 80% Finanzierung und 2% Zinsen, dann würde bei mit folgende Rechnung bleiben (für das erste Jahr):
Einnahmen: 24.000
Ausgaben:
Zinsen: 2% von 400.000= 8.000
Afa: 2% von 400.000 (Grund und Boden raus) = 8.000
Reparaturen etc. 2.000 (Schätzwert)
Ausgaben gesamt: 18 000
Überschuss: 6.000
Steuersatt 42% (Sozialabgaben sind nicht darauf fällig): 2.500
Nettogewinn: 3.500 Euro
Gesamtbelastung:
Tilgung 6% von 400.000 = 24.000 Euro
Minus Nettogewinn 2.500
Minus Afa 8.000
Gesamtbelastung für vermieteten Raum: 13.500 Euro
Gesamtkostenrechnung bis zur Abzahlung:
14 Jahre × durchschnittlich 14.000 Euro, da sich die Steuer durch weniger Zinsen erhöht:
196.000 Euro
Eine hervorragende Geldanlage!
Anzahlung 100.000
"Sparrate" 196.000
Gesamtinvestition ca. 300.000
Wert der Wohnungen nach 14 Jahren mindestens 500.000.
Macht eine Rendite von etwa 4-5% nach Steuern.
Und nach den 14 Jahren läuft die Afa noch 36 Jahre weiter und die Miete steigt auch mit der Inflation.
Dann sähe die Rechnung so aus:
Einnahmen: 30.000
Ausgaben:
Afa 8.000
Reparaturen 2.000
Gewinn V+V 20.000
Steuer darauf 42% 9.000
Gewinn: 11.000
Dazu Afa, da fiktive "Kosten"
Gesamtbarertrag 19.000 Euro
Auf die 300.000 "echte" Investition macht das ohne Wertsteigerung der Wohnungen über 6% Nettorendite.
Alles in Allem eine gute und gelungene Investition ohne jetzt den Mieter dabei "abzuziehen".
Die selbstgenutze Wohnung kann man nicht mitrechnen. Selbstgenutztes Wohneigentum ist immer ein Minusgeschäft und Luxus.
Hier sieht die Rechnung natürlich ganz anders aus.
Eine Vermischung mit V+V halte ich hier für irreführend.
Eine Annuität von 8% auf 250.000 zzgl. Reparaturrücklage ergibt dann natürlich eine Nettobelastung von 2.000 Euro pro Monat.
Aber ich stimme dir vollkommen zu, dass die "Enteigner" von solchen Rechnungen keinerlei Ahnung haben und einfach nur dumm daherreden.
Die sollen froh sein, dass du dein Geld so anlegst und nicht in Aktien, wo eine ähnliche Rendite bei rum käme.
Was ich allerdings kritisch betrachte sind dann doch Vonovia und Co., die einfach völlig überzogene Renditen erwirtschaften möchten. Die kalkulieren in Richtung 10% Rendite und dafür muss man dann wirklich abgewichst sein.
Hier sehe ich dieselbe Fehlinterpretation einen Marktes wie bei der Metro über Jahre im Handel. Die Töchter der Metro (Real, MediaSaturn, Kaufhof etc.) haben über die Jahre durchaus profitabel gewirtschaftet, nur gibt der Handel halt die Phantasiemargen, die sich ein CEO wie Olaf Koch vorstellt einfach nicht her. Beisheim, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck wussten das, hatten Conradi als Manager und die Metro hat so über 40 Jahre gut funktioniert.
Einzig die Gier macht den Konzern in den letzten Jahren kaputt. Man zerstört das Unternehmen und das auch noch auf Kosten der Mitarbeiter und das ausschließliche für Boni und Dividende.
Da haben wir tatsächlich in Teilen ein gesellschaftliches Problem. Die Lösung liegt aber nicht in Enteignungen oder Kollektivierungen sondern darin, ein langfristig denkendes Management und langfristig denkende Investoren gesellschaftlich wieder mehrheitsfähig zu machen.
ALDI und die Schwarz-Gruppe machen ja vor, wie man es besser macht.
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