Test 3:
So! Ich habe nun gegen viele Leute gespielt und muss nach dem eher schlechten 2. Fazit jetzt wieder positiver werden. Es bleibt weiterhin gegnerabhängig wie effektiv der Belag ist, jedoch kann er gegen manche eine wahre Wunderwaffe sein.
Ich habe ich jetzt 70% auf Vorhand und 30% auf Rückhand gespielt, drehe auch während Ballwechseln, was, wenn man es beherrscht, viele Möglichkeiten bietet, das Spiel nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Besonders im Doppel ist es beeindruckend, wie effektiv der Belag im Wechsel mit dem normalen Belag ist, um das Spiel zu kontrollieren und die Gegner vor sich her zu treiben. Die Gegner müssen sich stark konzentrieren und genau schauen, wie rum ich gerade spiele. So provozierte ich pro Satz rund 5 'leichte' Fehler.
Ich habe ihn außerdem gegen Material (vor allem lange Noppen) getestet, mit der Folge, dass das Spiel die Hölle war, ich aber deutlich besser am Ende gewann als sonst. Mit einem solchen Belag zerstöre ich nicht nur das Spiel der Lang-Noppe, der Gegner kann auch von seinem Störeffekt kaum noch profitieren und muss sich hüten vor überraschenden leeren Schüssen von mir.
Seine Stärken im Überblick:
- Bei Angabe hat er kaum Spin, was aber im Kontrast zum normalen Belag den Gegner sehr verwirren kann. So kann man die selbe Angabe spontan mal so rum, mal so rum machen.
- Besonders kurze Angaben sind interessant (wenn der andere kein Flipper ist)
- Auch schnelle (leere) Angaben können je nach Gegner effektiv sein
- Im offenen Konterspiel muss man aufpassen, wenn der Gegner nicht völlig planlos ist sind die Bälle gut angreifbar, man sollte nie mehr als einen Konter/Block -Ball am Stück spielen.
- Außer man schafft es durch Platzierung den Gegner aus dem Tritt zu bringen, was machbar ist, da man den gegnerischen Spin ziemlich ignorieren kann.
- Entscheidende Waffe ist der Schuss-Angriff auf mittelhohe Bälle, egal welcher Spin. Ich muss noch viel üben, um eine akzeptable Quote hinzubekommen, wenn er aber klappt, heavy.
- Abwehr: Es kommt drauf an, wie konstant der Gegner angreift. Grundsätzlich ist die Kontrolle von Blocks aus der (Halb-) Distanz enorm hoch. Jedoch kann ein routinierter Angreifen einfach nachschießen. Selbst wenn man Baggerbälle spielt um starken gegnerischen Spin zu kontrollieren, gewinnt man höchstens Zeit, aber keinen Punkt.
- Das einzige, was in der langen Abwehr wieder was bringt ist der Kontrast zum normalen Belag. Denn wenn man es erreicht, dass der Angreifer verunsichert ist, mit welchem Belag man den letzten Schlag gemacht hat, oder wenn man nach leeren 2 Anti-Schläger plötzlich Spin rein buttert, kann der Angreifer durchaus bezwungen werden.
Fazit 3:
So, viel geschrieben. Ich hoffe ich konnte Interessierten einen guten Überblick verschaffen, da es im Netz kaum Erfahrungsberichte zu diesem Belag gibt.
Ich bereue es keineswegs die durchaus nicht günstige Investition getätigt und mich so in ein neues Abenteuer gestürzt zu haben.
Auch wenn ich gerade gut mit meinem normalen Schläger spiele (TTR-Höchststand), bleibt der Anti-Speed-Schläger in meiner Tasche, damit ich beim nächsten Turnier wahlweise doch mal einen Noppenheini damit ärgern kann. Und ich könnte langfristig im klassischen Nicht-Material-Spiel an meine Grenzen stoßen, sodass spätestens dann der Anti immernoch infrage kommt. Mein Befürchtung und die meiner Kollegen, mein schönes offenses Spiel würde ich verlieren, hat sich nur halb bewahrheitet, durch das offensive Potential des Anti-Speeds ist das weiterhin meist sehr ansehnlich