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Zitat von Neuanfang
@Snape /@Noppenzar
Ihr habt sicher jeweils viele und gute Beispiele.
Entscheidend ist letztlich, wie ausreichend vor allem die Arbeit vergütet wird und wie hoch die Abgaben und Steuern sind. Wer mit Kapital wandelt oder im Verkauf handelt oder produziert, ist da sicher oft im Vorteil. Wer dienstleistet, (Menschen bildet, erzieht, pflegt, umsorgt, begleitet) muss oft noch einen Zweit- oder Drittjob schaffen.
Viele besitzen selbst nicht das Erstauto.
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Es kommt doch auch immer auf den individuellen Arbeitgeber an und etwaige Tarifbindung.
Ein Aldi Marktleiter verdient deutlich über 5.000 Brutto, je nach Prämie noch mehr. Bei Lidl ebenfalls. Die kommen gut aus. Bei Netto wird nur Tarif bezahlt, was zwischen 2 700 und 3 500 Brutto sind. Da wird es schon haarig. Private Edeka sind dann gar nicht im Tarif und das schwankt zwischen absoluten Abzockern, die 20% unter Tarif bezahlen bis zu Sptzengehältern von über 10.000 bei sehr großen Märkten.
In anderen Branchen ist es ähnlich.
Das Problem ist, dass freiwillige Sonderleistungen über die HmJahre immer mehr zusammengestrichen wurden. Stichwort "Altverträge". Fahrer in großen Speditionen, die neu anfangen, haben oft 500 und mehr Euro Netto weniger, als ihre älteren Kollegen.
In der Dienstleistungsbranche kann auch oft durch den "Geiz" der Auftraggeber gar nicht mehr bezahlt werden. Gerade wenn Dienstleistungen outgesourct werden will das Unternehmen ja Kosten sparen. Der Dienstleister muss davon aber noch Personal Plus Marge finanzieren.
Ein angestellter Hauselektriker wird in einer Firma mehr verdienen als ein Elektriker, der von einer Leihfirma kommt.
Auch vorgegebene Mindestrenditen drücken auf die Löhne. Besonders häufig wird dort versucht einzusparen, wo im Grubde kein Profit sondern nur Kosten entstehen. Beispiel Arzt und Pflege. Oder Anwalt und Gehlifin. Oder im Handel jeder, den man nicht unbedingt "braucht".
Oft gibt es auch eine große Diskrepanz bei Aussendienst-Büro. Die ADM bringen die Kunden und müssen entsprechend bezahlt werden, der Bürokaufmann, der die Aufträge bearbeitet wird versucht zu drücken.
Oft sind Boni und Kennzahlen auch an die Kosten gekoppelt.
Es ist auch richtig, dass viele einfach derart überkonsumieren, dass auch 4 oder 5 Netto kaum ausreichen. Hsus auf Pump, zwei Leasingautos, Tennisverein, Skiurlaub, Luxusküche, etc.
Ich denke aber auch, dass eine relativ bescheiden und seriös wirtschaftende, 4köpfige Familie, schon etwa 3 Netto braucht, um halbwegs gut über die Runden zu kommen.
Die Rechnung ist relativ einfach:
1000 Miete, Strom
500 Essen
200 Versicherungen
300 Kleidung, Telefon
200 Rücklage für Urlaub
300 Rücklage für Anschaffungen
200 private Altersvorsorge
Bleiben 300 Rest für "Luxus".
Dafür muss ein Alleinverdiener mit Stkl3 und 2 Kindern etwa 3.200 Brutto verdienen. Etwa 600 Euro Abzüge, dafür 400 Euro Kindergeld.
Das sind bei 162 Monatsstunden etwa 20 Euro Stundenlohn.