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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Die Krise der Vereine ist die Krise des Ehrenamts. Auch fehlt im Gegensatz zu den Fernsehsportarten weitgehend die öffentliche Anerkennung.
Erst wenn man Vereinsfunktionäre hat, die nicht nur auf dem Papier stehen, kann man sich über Jugendarbeit und die Ausgestaltung des Trainings unterhalten. Es scheitert in den meisten Vereinen schon daran, dass niemand die Halle aufsperrt und die Kinder beaufsichtigt. Ein qualitativ besseres Training wäre erst der nächste Schritt.
Jugendarbeit macht sich eher selten bezahlt. Die besten Jugendlichen wechseln und der Rest verliert in der Folge die Lust und hört auf. Je weniger Jugendliche es gibt, umso stärker wird der Abwerbedruck. Es fehlt, wie razinho richtig bemerkt, die Breite, um Verluste kompensieren zu können.Hinzu kommen die vielerorts hohen Hallengebühren.
Ein regelmäßiges organisiertes Erwachsenentraining, in anderen Sportarten ein MUSS, findet kaum statt. Die Leute kommen und gehen, wann sie wollen oder trainieren überhaupt nicht. Solange der TTR-Wert stimmt, werden sie trotzdem aufgestellt. Da darf man sich über das Verhalten mancher Jugendlichen nicht wundern.
Es gibt keine Ausbildungsentschädigung wie in anderen Sportarten. Der Verein bleibt meist auf den Kosten sitzen. Kein Verein will auf Dauer Zulieferer für andere Vereine sein, sondern irgendwann Erfolge sehen.
Zu viele Vereine gehen den leichten Weg, bilden eine SG oder fusionieren. Meist wird nach Anfangserfolgen ein Standort aufgegeben.
Viele Verbände starren auf die Erfolge ihrer "Stars" und ordnen dem alles unter. Die kleinen unterklassigen Vereine kommen bestenfalls in Sonntagsreden vor.
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