Sehr spannendes Thema. Wir müssen wohl unterscheiden zwischen dem Sterben eines Vereins und dem Sterben der TT-Abteilung, falls der Verein mehr als nur eine Sparte hat. Findet sich kein Vorstand für den e.V., können die Abteilungen noch so lebendig sein, dann ist's um den Verein geschehen.
Ich glaube, der wichtigste Punkt für das Überleben einer Abteilung ist das allgemeine Engagement der Aktiven. Wird nur irgendwie der Spielbetrieb bestritten und sonst nicht wirklich was gemacht, ist irgendwann der Ofen aus. Ein wenig Schwund (Alter, Gesundheit, Beruf) ist ja immer. Und wenn's dann nicht mehr für eine (ordentliche) Mannschaft reicht, war's das. Wenn aber ein paar Leute da sind, die sich engagieren, z.B. im eigenen beruflichen Umfeld potenzielle neue Spieler (Wiedereinsteiger) finden, gesellschaftliche Aktivitäten pflegen, Freundschaftsspiele organisieren, dann wirkt sich das positiv aus. Und das müssen (ja sollten sogar) nicht die Funktionäre sein.
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Muss ein moderner Verein echtes Training anbieten?
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Als kleiner Verein haben wir finanziell keine Chance auf ein "echtes Training". Es geht auch hier ums eigene Engagement: Mach ich immer nur Spiele mit meiner eigenen Leistungsstärke? Oder schnappe ich mir regelmäßig ein paar junge oder Wiedereinsteiger und mach systematisches Training mit denen?
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kann man auch in der Nische "purer Hobbysport" gut überleben
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Ich weiß nicht, wie du diese "Nische" definierst. Wenn der TTR-Median der aktiven erwachsenen Herren irgendwo bei IIRC 1370 Punkten liegt, dann sind alle Mannschaften unter 1500 Punkten deutlich in der Mehrheit und dann eben gerade keine Nische. :-)
Jedenfalls sehe ich nicht, warum man mit ausschließlich unterklassigen Mannschaften nicht überleben können sollte. Ich glaube, der Grund "In meinem Verein sind alle viel schlechter als ich" ist der Grund aus dem am wenigsten Spieler einen Verein verlassen. Aber auch das wird von der Umgebung und der Vereinsgröße abhängen.
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- keine oder schlechte Jugendarbeit
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Wie stark sich das zumindest kurz- bis mittelfristig auswirkt, hängt wohl stark von den Gegebenheiten ab. Auf dem Land ist es leider normal, dass ein Gros der Jugendlichen beim Übertritt ins Erwachsenenleben von hier mehr oder weniger weit weg geht. Studium ist ein Faktor, aber auch zur oder nach einer Ausbildung müssen die jungen Leute häufig den Ort wechseln und sind dann für den Sport (zumindest für längere Zeit) verloren.
Das ist vielleicht anders, wenn ein junger Spieler richtig gut ist. Aber da hier keiner über 1500 Punkte liegt, trifft das auf uns nicht zu.
Langfristig ist das etwas anders: In den letzten 10 Jahren haben bei uns mehrere ehemalige Jugendspieler (mich eingeschlossen) im Alter von 35+ wieder angefangen. Aber heute Jugendarbeit zu machen, um in 20 Jahren vielleicht wieder ein paar Wiedereinsteiger zu haben, ist schon krass.
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- keine oder sehr wenige Funktionäre
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So lange man einen 1. Vorsitzenden hat, findet sich der Rest schon irgendwie.