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Zitat von mithardemb
Herzlichen Glückwunsch. Mit diesem Konzept wird man es mit großer Sicherheit schaffen den deutschen Mittelstand auszurotten.
Wie man aus vielfältiger Erfahrung weiß, wird es für die Beschäftigen auch ungleich entspannter, wenn dann in Zukunft Hedgefonds oder chinesische Investoren mit am Tisch sitzen.
Wer eine Firma mit z.B. 10 Millionen Anlagevermögen besitzt, ist nicht unbedingt superreich und wenn er dieses Kapital liquidiert dann kann er den Betrieb auch nicht mehr aufrecht erhalten. Es ist auch im höchstem Maße unsozial, wenn man aus Neid auf Klatten und Co die deutsche Industrie auf breiter Basis ruiniert.
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Ein Mythos, der immer wieder gerne in die Welt gesetzt wird, aber dadurch nicht wahrer wird.
Dein Beispiel fußt auf fremdkapitalfinanzierten Modellen und beim Erbe wird das FK vom Gesamtwert subtrahiert.
Und wer auf dem Niveau des Artikels agiert, der hat nicht sämtliches Vermögen in der Firma. Höchstens als Gewinnvortrag, um Steuern zu sparen.
Schaust du aber auf die "großen" Familienbetriebe, wie Klatten/Quandt, dann liegen da, neben der "Firma" noch Abermillionen/Milliarden, die man sich über die Jahre ausgeschüttet hat.
Multimillionäre/Dorfkönige/etc. kommen immer mit genau Deiner Argunentation.
In meinem Modell, ich habe es klar formuliert, hat der Erbe ja auch die Möglichkeit ein Darlehen oder Stundung in Anspruch zu nehmen. Und wenn ein Erbe von einer Firma mit 100 Mio Wert und 10 Mio Jahresgewinn 90 Mio Steuern zahlen muss, dann kann er das bei zinsfreier Stundung über 20 Jahre. Dann hat er halt statt 10 Mio nur noch 5 Mio Jahreseinkommen und kann sogar noch Rücklagen bilden.
Oder er muss dann halt seine privaten Vermögenswerte zum Teil liquidieren.
Außerdem schlage ich ja radikal reduzierte Steuern und Abgaben zu Lebzeiten vor, wo dann auch entsprechende Rücklagen gebildet werden können.
Niemand "verarmt" bei meinem Modell. Freibeträge von 1 Mio pro Kind bei Erbschaften habe ich ja auch vorgeschlagen.
Es ist aber hochgradig unfair, wenn Geschäftsführer X, Arzr Y oder Rechtsanwalt Z 5 Mio in Bar vererbt und die Kinder oberhalb 500k zur Kasse gebeten werden, Aldi aber 50 Mrd vererbt, aber kaum Erbschaftssteuer fällig wird. Dank Stiftungskonstrukt oft sogar nahe Null.
Chinesen und Blackrock könnte der Staat vermeiden. Ein Staatsfonds könnte Abhilfe schaffen, der Anteile aufkauft und "richtig" weiterveräußert oder von den Dividenden das Rentensystem stärkt.
Das hat auch nichts mit "Neid" zu tun, sondern beschreibt einfach das Problem des Zinseszinses, der bei extrem großen Vermögen (nur darum geht es) zu einer immer weiter wachsenden Schere zum Mittelstand führen.
Die Erbschaftssteuer ist für mich die einzige Möglichkeit. Wenn man, wie die Linkspartei, Abgaben und Steuern auf Einkommen massiv erhöhen will, dann tritt der von dir beschriebene Effekt ein. Großbritannien hatte in den 70ern einen Spitzensteuersatz von 100% ab 1 Mio Pfund, was zu Massenabwanderung von Industrie und Kapital führte.
Mein Fazit:
ESt runter auf dasselbe Niveau wie KöSt, gleiche Steuer für alle Einkunftsarten, ausreichende Freibeträge für "Normalbürger", Abgaben runter auf die Hälfte, dafür ohne BBG und für alle Einkunftsarten inkl. juristischer Personen, Ust. absenken, bessere AfA und Rückstellungen, aber dafür Erbschaftssteuer rauf und Bemessungsgrundlagen erweitern, so dass auch jede Leistung, die hier erbracht wird, auch versteuert wird. Dazu Zugriff auf internationale Steuersparmodelle. Konsequente Besteuerung nach dem Ort der Leistung, bei Privatpersonen das amerikanische Modell einer Steuerpflicht nach Staatsangehörigkeit. Doppelbesteuerungsabkommen so ausgestaltet, dass deutsche Staatsbürger die Differenz zu Steueroasen hier abführen müssen. Bei Abgabe der Staatsangehörigkeit aus finanziellen Gründen Behandlung des Kapitals in Deutschland so, dass Alles hier versteuert werden muss. Zur Not bei Abgabe der deutschen Staatsangehörigkeit Gewerbeuntersagung in Deutschland respektive der EU.
Kurzum: Alle Lücken dicht machen.
Am besten eine europäische Lösung. Kein Großkonzern oder Multimillionär kann es sich erlauben in der EU keine Geschäfte mehr machen zu können. Dafür ist der Markt zu wichtig.
Sicher wird das so aufgrund massiven Lobbyismus mit genau den Argumenten die Du verbringst niemals geschehen, aber was wäre Deine Alternative?
Langfristig kommt eine Gesellschaft nicht umhin, große Konglomerate zu zerschlagen. Bei Google, Facebook, den großen Händlern oder Automobilkonzernen ist die Auflösung von Monopolen/Oligopolen eigentlich lange überfällig.
Wieviele Autokonzerne, Lebensmittelketten, Stahlkonzerne, Fluglinien etc gab es vor 40 Jahren, wie viele heute?
Mittelfristig muss hier eine Lösung her.