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Alt 25.03.2020, 10:11
Corrrd Corrrd ist offline
Berthold Brecht hat recht
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AW: Kreis Verden - wer ist online?

Tja, ich fühle mich als Funktionär (nun allerdings nicht mehr im Kreisvorstand) und Schlafmütze genötigt, mich genötigt, hier zu rechtfertigen:

Über 10 Jahre war ich im Kreisvorstand tätig und habe versucht, etwas zu bewirken. Im Vorstand waren meist ältere Kollegen aus kleineren Vereinen.
Versuche, neue und jüngere Kollegen zur Mitarbeit zu bewegen, scheiterten quasi immer. Dabei fiel häufig auch der Kommentar: "Warum fragt ihr mich - ich habe doch in meinem Verein schon so viel zu tun. Warum fragt ihr nicht jemanden aus Oyten?"
Oyten glänzt im Kreisvorstand leider traditionell durch Abwesenheit. Nur Ralf galt bis zu seinem Abschied (also der Abschied in Oyten) als Oytener. Zufrieden war er mit seinen Vereinskollegen aber auch nicht. Darf man an einen höherklassigen Verein nicht auch höhere Ansprüche stellen?
Emtinghausen als zweitgrößter Verein war lange Zeit auch nicht besser, aber inzwischen sind die ganz gut dabei. Ein Positivbeispiel.
Ich möchte hier jetzt nicht jeden Verein mit mehr als drei Mannschaften sezieren. Und ich möchte auch nicht mit dem TV Oyten zu hart ins Gericht gehen, denn dort passiert ja ganz offensichtlich auch viel Gutes. Aber das kann man ja auch mal exportieren, oder?

Was können sie tun? Die Veranstaltungen des TTKV sind häufig schlecht besucht. Die wenigen Teilnehmer kommen oft aus den Vereinen mit TTKV-Vorstandsmitgliedern, weil die halt frühzeitig ihre Leute informieren.
Überhaupt ist gerade die Zeit für Verbandsentwicklungen. Braucht man noch Kreis- oder Bezirksverbände? 4er- oder 6er-Mannschaften? Oder setzt man im TT mehr auf Races? Ist nicht gerade Individualität Trumpf?
Sollte ein großer Verein nicht näher am Puls sein?

Die Halbwertszeit könnte sich erhöhen, wenn die Vereine bzw. die Sparten größer wären. Der TTKV hat 31 Vereine. Leider ist das zuviel.
Allein die Gemeinde Kirchlinteln hat 4 TT-Vereine für ihre 10.000 Einwohner.
Beispiel Verden: Auf 1000 Meter Luftlinie spielen mit dem TSV Borstel, der TTSG Verden und dem TTC Hutbergen drei Vereine, bzw. zwei Vereine und eine Sparte - der Unterschied ist wichtig, denn der TTC und die TTSG müssen zusammen mindestens 8-10 aktive (eher 15)für die Vorstandsarbeit gewinnen, um überhaupt geschäftsfähig zu sein. (der TTKV braucht beim TTC und bei der TTSG auch nicht anklopfen, ob jemand von dort an der Schlafmützigkeit arbeiten möchte; beide Vereine sind mit sich selbst beschäftigt. Das krasse Gegenteil ist der TV Oyten - nur eine Sparte, ein Spartenleiter und bumms. Daher die Frage an Oyten, ob da nicht mehr geht...).
Weiter zur Halbwertszeit: Ein größerer Verein kann Rückschläge besser wegstecken. Wird die 1. Mannschaft aufgelöst, spielt die 2. Mannschaft hoffentlich nur ein, zwei Klassen darunter und fängt die Reste der 1. Mannschaften angemessen auf.

Für die wegfallenden kleinen Vereine tuts mir leid. Vielfalt ist echt was Schönes, aber sie hilft nicht, wenn nach und nach Vereine und deren Spieler wegfallen. Hier Positivbeispiel Oyten: nach Bassens Zusammenbruch ist Oyten der einzige Verein in der Gemeinde; vielleicht auch ein Grund für Oytens Größe. Der TV Oyten TT ist alleine überlebensfähig. Das gilt nur für eine Hand voll TT-Abteilungen im Landkreis.

Ich würde übrigens nicht von drei alten Vereinen den größten überleben lassen, sondern die drei sollten einen neuen Verein gründen, damit der Faktor Stolz nicht eine so große Rolle spielt...

Ja, schwieriger wird es überall. Kann man den Schwierigkeiten denn alleine begegnen?
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Der große Sport beginnt da, wo er schon längst aufgehört hat, gesund zu sein. (Brecht)

Geändert von Corrrd (25.03.2020 um 11:29 Uhr) Grund: verzählt
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