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Zitat von CHE-MAN
Also ich finde es allein schon aus Respekt gegenüber meinen Mannschaftskollegen als Pflicht, unser Vereinstrikot anzuziehen! Ich schau auch schon mal weg, wenn eine Mannschaft mit verschiedenen Sachen aufläuft. Bei uns kostet sowas aber jedesmal mindestens 'ne Runde! Und, warum kann man es denn nicht schaffen, einmal in der Woche ein bestimmtes Trikot anzuziehen? Der "Rest" der Regeln im Tischtennis ist wirklich nicht überfordernd, oder? Trikot anziehen, Banden aufbauen, Zählgeräte hinstellen, Formular ausfüllen. Damit hat sich das im großen und ganzen! Warum sollte man es auch in der 3.KK nicht schaffen, mit diesen Winzigkeiten EINMAL in der Woche zu leben?
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Viele (jüngere?) Tischtennisspieler neigen anscheinend dazu die gute alte Tradition der deutschen Gründlichkeit in aller Konsequenz auch im Hobbysportbereich auszuleben. Geht es nur mir so, daß ich Diskussionen um falsche Formulare, unterschiedliche Trikots, falsche Aufschläge, nicht zugelassene Materialien und ähnliche Lappalien bei Punktspielen auf Kreisebene bestenfalls mit einem gequälten Lächeln quittieren kann?
Leute, ich spiele Tischtennis zum Spaß; als Alternativprogramm zusätzlich zum Berufs- und Familienleben. Ich bin froh, wenn ich halbwegs passabel spiele, gewinnen ist auch ganz schön, aber nicht um jeden Preis. Wer im Moment der sportlichen Niederlage dann lieber pseudojuristische Diskussionen auf Viertkläßlerniveau führen will, bitteschön , aber ohne mich.
Hobbysport kann so schön sein, wenn nur Prinzipienreiterei und falscher Ehrgeiz dem nicht manchmal gehörig im Wege ständen. Man stelle sich vor bei jedem Fußballspiel in der 3. Kreisklasse würden erst alle Stollen auf FIFA-Zulässigkeit überprüft, nachträglich per Video alle Einwürfe auf Richtigkeit gecheckt und zum guten Abschluß noch die Platz- und Windverhältnisse ob ihrer Übereinstimmung mit den Genfer Konventionen untersucht.
Was auf dem Fußballplatz die Schiedsrichterbeschimpfung ist, entlädt sich beim Tischtennis in Streitigkeiten um die Wettspielordnung, die im Zweifelsfall auch nur die wenigsten TT-spielenden Juristen korrekt zitieren können.
Was mir allerdings Hoffnung gibt: nicht wenige von den ehemaligen Heißspornen entwickeln irgendwann dann auch das nötige Fingerspitzengefühl fünfe gerade sein zu lassen. Ich kann mich da dunkel an einen 18jährigen Mannschaftsführer erinnern, der einem gut 40jährigen Schulleiter (und Mannschaftskollegen) mangelnde Einstellung vorwarf nur weil der nicht bereit war trotz fiebriger Erkältung 5 Minuten nach Ende seines Elternsprechtages direkt zum Punktspiel in die Halle zu kommen.
Dieses Ereignis liegt übrigens gut 20 Jahre zurück und der übermotivierte Nachwuchskünstler trug zufällig meinen Namen. Ach ja, wann immer ich besagten Ex-Schulleiter (jetzt pensioniert) mal sehe, werde ich immer wieder leicht grinsend auf diese Episode angesprochen. Also liebe Nachwuchsmannschaftsführer: paßt auf; die Vergangenheit holt einen schneller ein als man glaubt.