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Zitat von Glücksball
@Noppe:
Du redest darüber, wie es (vielleicht) gesehen werden sollte. So sehen es aber die Menschen in der Mehrzahl nicht.
Trotzdem verorte ich den Hauptfehler bei den Arbeitgebern. Es gibt ja positive Gegenbeispiele, die zeigen, dass die Arbeitnehmer auch in die Provinz kommen.
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Ich glaube als GF oder CEO sieht das jemand, der irgendwo die Familie hat und nur unter der Woche in D’dorf oder München ist oder siebenstellig verdient, so dass er am Starnberger See oder in Grünwald wohnt etwas anders. Oft ziehen die sowieso alle paar Jahre weiter und da kümmert es dann wenig, wenn der Abteilungsleiter einpendeln muss . Die Wohnung oder das Hotel zählt beim CEO sowieso der Konzern...
So war es wohl bei Grohe. Dem CEO war eine Stunde zum Flughafen zuviel, also hat man die "Zentrale", sprich das Vorstandsbüro, an eine "repräsentative" Adresse nach D’dorf verlegt. Aus dem alten Gebäude hat man Mietwohnungen gemacht.
Ähnlich bei Douglas. Als die noch inhabergeführt waren war die Verwaltung in Hagen. Schmucklos im Industriegebiet neben der Papierfabrik aber zweckmäßig. Jetzt sind sie nach Düsseldorf, die Mitarbeiter konnten mit oder gehen. Die alte Zentrale hat man vermietet, da sitzt jetzt die Verwaltung eines großen Autozulieferers aus dem Ruhrgebiet. Die Leute haben auch ihren Arbeitsplatz behalten, dürfen jetzt von ehemals Bochum/Witten nach Hagen pendeln...
Und der Rest ist viel medialer Hype. München gilt als schick, Frankfurt hat halt die Banken und Kanzleien, Düsseldorf war schon immer der Schreibtisch des Ruhrgebiets, wobei ja ThyssenKrupp wieder zurück nach Essen ist und im Fernsehen finden halt, wegen der Sitze der Sender, nur Köln und Berlin statt.
Erstaunlich ist aber trotzdem, dass in Deutschland immer noch die Mehrheit der Menschen außerhalb der Großstädte lebt, auch wenn es anders wirkt. Echtes Dorf, total ab vom Schuß gibt es ja auch kaum. Ist ja nicht wie in den USA, wo du in manchem Staat 500 KM bis in die nächste größere Stadt fahren musst.