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Alt 13.12.2020, 22:26
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radeberger radeberger ist offline
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radeberger kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Holz "nachhärten"

Zitat:
Zitat von Küchenchef Beitrag anzeigen
Klar, ein bisschen Lack und schon wird der Anschlag auch härter. Ich wollte aber vorab gerne mal hören, was ihr für Erfahrungen oder Tipps dazu habt.
Lackieren ist schon ne Option, allerdings bringt es nicht viel wenn das Holz eh schon ein Hartholzfunier als Außenfunier hat. Das bringt nur was, wenn der Lack ins Holz einziehen kann und somit die Dichte und Elastizität erhöht, also weichere grobporige Außenfuniere.

Ich hab das mit meinem Stiga Ebenholz VII ( und CC7 ) gemacht, aber ehr zur Versiegelung des dünnen Ebenholzfuniers, nen bissel härter ist es noch geworden, hat nun eine geschlossene Oberfläche, soll für die Schwingungsausbreitung auf dem Holz nicht schlecht sein , gibt ja Leute die sowas hören und fühlen können, ich persönlich hatte nur Langeweile.

Vorgehen ist wie folgt:
1. Holz erst mal mit Spiritus entfetten bzw abwischen.
2. Dann mit einer Spraydose mit Acryllack (z.B. Klarlack für Auto, Spraydose vorher schütteln ) erstmal einseitig einspüren, nicht zu viel, nur 2-3 mal kurz spüren, dann den Lack mit einer Cuttermesserklinge gleichmässig auf der Oberfläche verteilen. Die Oberfläche solle komplett Plan gezogen werden, was zu viel ist lässt man auf eine Zeitung tropfen. Muss man auch nen bissel fix sein das Zeug trocknet schnell.
3. Dann legt man das Holz zwei Stunden an einen staubfreien nicht zu heißen Ort, nicht auf die Heizung oder in die volle Sonne, gibt sonst Blasen auf dem Lack. Nach 2 Stunden kann es auch in die Sonne zum Aushärten UV Strahlung ist da super, ansonsten die Heizung.
4. Nach dem der Lack gehärtet ist, ein zwei Tage, kann man die Oberfläche des Schlägerblattes mit einer Cuttermesserklinge abziehen bzw plan ziehen, um die Unebenheiten die durch dickere Lackschichten entstanden sind zu entfernen. Dazu setzt man die Klinde senkrecht auf das Schlägerblatt auf und beginnt ohne viel Druck in alle Richtungen zu schaben. Ist besser und gleichmässiger wie Schleifpapier.
5. Danach kann man die Prozedur wiederholen, bis alle Poren geschlossen sind und man eine spiegelglatte Oberfläche hat.

Und erst mal mit nem billigen Brettchen anfangen, bevor man ein teures versaut. (Der Lack kann auch vorhandene Lackierungen verwischen)

Die andere Möglichkeit ist die ganze Prozedur mit Epoxidharz zu machen, dazu benötigt man nicht viel, nen paar Tropfen zwei Komponentenkleber, auf dem Holz mit der Cuttermesserklinge verteilt führt zum gleichen Ergebnis und die Schrumpfung ist nicht so stark wie beim Lack, wenn man Poren schließen will. Mache ich immer, wenn auf dem Holz das Funier ausgerissen ist, ist nicht so nervig wie mit Holzkit, aber zum Versiegeln gehts auch. Vorher Harz un Härter natürlich gut vermischen und länger als 5 Minuten hat man für alles auch nicht.
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"Mit einem Troll zu argumentieren, ist wie Schlammcatchen mit einem Schwein, beide werden dreckig und dem Schwein macht es Spaß."

Geändert von radeberger (13.12.2020 um 22:29 Uhr)
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