Ich bin jetzt seit 4 1/2 Jahren Jugendleiter in unserem Verein. Habe auf einem Tiefpunkt den Laden übernommen (gerade noch sechs Hanseln), inzwischen haben wir wieder stabil sechs, sieben Jugendteams, darunter nach 15 Jahren Pause auch wieder Mädels. --- Mein Vorteil war natürlich, dass ich als Lehrer an der Hauptschule unseres Ortes einen leichteren Zugang zu Kindern und Jugendlichen habe, außerdem an der Schule einen diff. Sport-Kurs TT durchziehen konnte. Aus dieser Gruppe brachte ich sehr schnell die ersten in den Verein, Freunde folgten, über mini-Meisterschaften und Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt folgten weitere etc. Und in dem Stil ging das die nächsten Jahre weiter. Wobei: Es gibt immer Wellenbewegungen. Manchmal herrscht monatelang Ebbe in puncto Anfänger, dann kommen sie innerhalb kürzester Zeit im Rudel angeschossen... Davon darf man sich nicht irritieren lassen. Für die neue Saison überlege ich inzwischen, eigene "Anfängerkurse" anzubieten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnen und in die man nicht einfach unter der Zeit einsteigen kann. Soll anderswo auch funktionieren...
Ich gebe zu, mein Beruf hat mir bei der "Neulinggsuche" erheblich geholfen. Als ich meine letzte Klasse nach den Jahrgängen 5/6 abgab, spielten ein Drittel im Verein Tischtennis (aber nicht, weil ich ihnen dafür bessere Noten versprochen hätte...).
Tatsache ist aber auch, dass man mit einer hohen Fluktuation rechnen muss. Wenn ich mir mal die Namen ansehe, die da bei uns schon so im "Durchlauf" waren... Die weniger Talentierten gehen einem nach einer gewissen Zeit meistens verloren, weil sie die Lust verlieren, wenn sie kaum Erfolgserlebnisse verspüren. Für den Verein sind aber die Talentierteren und Ehrgeizigen ohnehin die Wichtigeren, weil man mit denen vorankommt - die sehen Erfolge, das fördert den Spaß und (wenn man Glück hat) auch die Motivation fürs Training.
Man darf halt selbst nie lasch werden und glauben: Jetzt haben wir ja genug, jetzt läuft´s von selber...
