Zitat:
Zitat von Wohlfühlbacher
Die Grünen hätten ein sehr gutes Ergebnis mit Habeck erzielen können. Die Union wäre mit Söder sicherer Sieger geworden.
Tja... 
Das Schlimme daran: Das war schon vorher klar...
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Laschet macht mittlerweile den großen Fehler, dass er unter dem momentanen Druck nicht mehr authentisch ist. In NRW hat ihn sein ausgeglichenes Gemüt zum Sieg verholfen. Attacke ist nicht sein Steckenpferd und wirkt einstudiert und gekünstelt. Der Wähler merkt das.
Ähnlich Baerbock der ihr Schauspieltrainer und ihre Entourage einen Bärendienst erwiesen haben indem sie jemanden darstellen soll, der sie nicht ist.
Scholz macht es cleverer. Er ist halt langweilig und spröde aber zumindest "echt" oder, neudeutsch, "real".
Allerdings haben viele Wähler anscheinend immernoch nicht das deutsche Wahlsystem verstanden, wo man Parteien wählt und nur mit der Erststimme den Lokalkandidaten. Im Grunde ist es also piepegal ob da Baerbock/Habeck, Laschet/Söder oder Scholz/Esken stehen. Durch die Überhangmandate hat auch die Wahl bei der Erststimme keinen Einfluss auf die Sitzverteilung.
Letztendlich läuft es aktuell bei vielen Wählern auf denselben Gedankenfehler wie 1998 raus. Man stellte Schröder in die erste Reihe (Lafontaine hätte keine Chance gehabt) suggerierte vielen Wählern, dass es vielleicht doch kein RG gibt und konnte so viele Stimmen bei der Union fischen.
Die Realität wird aber dieselbe wie damals sein. Bekommt R2G nur eine Stimme mehr, dann machen sie es. Für die Union rächt sich der Kuschelkurs mit den Grünen, Schwarz-Grün war ja mehr oder minder ausgeklügelt.
Ich hoffe immernoch auf die Vernunft, sprich "Deutschlandkoalition", von mir aus auch unter Scholz. Dafür muss die FDP, an der man sicherlich auch sehr viel kritisieren kann, wie ihren ewig gestrigen neoliberalen Kurs, möglichst stark werden.
Aktuell sehe ich deren Aufgabe aber eher als Korrektiv bezüglich Steuererhöhungen und Bekämpfung der Inflation sowie dem Überbieten der anderen Parteien bei Klima, Asyl und den anderen Mainstreamthenen, wie sie im ÖR jeden Tag breitgetreten werden.