Zitat:
Zitat von TT-Hannes
Das schwedische Doppel war gestern zusammen mit dem Einzel zwischen Chen Meng und Wang Manyu sowie dem Doppel zwischen Qian/Chen und Ito/Hayata mein Highlight (...)
Das Match zwischen Chen Meng und Wang Manyu war das von der Qualität her beste und schnellste Damenspiel, welches ich bisher gesehen habe.
Unglaubliche Intensität, Geschwindigkeit und Sicherheit beider Spielerinnen (...)
Sehr nervend waren natürlich die langen Pausen die sich beide zwischen den Ballwechseln gelassen haben. Umso schöner war es, dass sich im Spiel danach Timo und Truls kaum Verschnaufpausen gegönnt haben und nach jedem Ballwechsel sofort den nächsten Ball angefordert haben.
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Das quasi vorweggenommene Damen-Einzel-Finale zwischen Chen Meng und Wang Manyu war bis jetzt auch das Spiel, das mich bei dieser WM
mit Abstand am meisten begeistert hat. Neben der hohen Qualität der Ballwechsel war insbesondere die Spannung in diesem Spiel unglaublich hoch. Ich habe ein paar persönliche Eindrücke, die weniger mit den einzelnen Ballwechseln und der Taktik, sondern hauptsächlich mit äußeren Umständen zu tun haben, festgehalten. Die möchte hier einmal in die grobe Schilderung (welcher Satz ging an wen) des Spielverlaufs einfließen lassen und schreibe das bewusst in der Gegenwartsform:
Chen Meng ist nach dem knapp gewonnenen ersten Satz richtig in Fahrt und hat den Fuß auf dem Gaspedal. Front-Runner. Dann - und diese Szene war für mich leider im gesamten noch folgenden Spiel sehr präsent - fotografiert
* im dritten Satz bei 8:7 irgendein Vollhorst mit Blitz genau in Chens Richtung (was sie sofort als störend reklamiert) und sie verliert vier Punkte am Stück.
2:1 nach Sätzen, Wang Manyu zurück im Spiel - Chen ist nachhaltig irritiert. Das ist bitter.
Wang Manyu sichert sich auch den vierten Satz relativ zügig - und so kippt das Spiel im fünften Satz beinahe. Hier hat Wang Manyu etwas Pech mit ihrem Time-Out, das (obwohl zu einem guten Zeitpunkt gewählt) ihrer Gegnerin mehr hilft als ihr selbst. Chen Meng berappelt sich und ist knapp vorne: 3:2 nach Sätzen. Das Spiel wogt also hin und her.
Den sechsten Satz holt sich wiederum Wang Manyu und vor dem entscheidenden siebten Satz ist eigentlich alles offen. Wang Manyu sehr fokussiert, geht hoch in Führung, verliert dann zwischendurch ein wenig die Nerven und muss Chen Meng noch einmal herankommen lassen. Am Ende des Entscheidungssatzes setzt Wang sich - auch mit ein wenig Glück - durch.
Ein absoluter Thriller, ein tolles Spiel von den beiden, zwei wirklich großartige Spielerinnen!
Ehrlicherweise muss ich dazu noch sagen:
Beide Spielerinnen haben super abgeliefert, mir persönlich ist Wang Manyu noch etwas sympathischer und ich freue mich besonders, wenn sie ihr bestes Tischtennis zeigen kann. Aber
* so sollte kein Spiel beeinflusst werden. Der Typ im Publikum mit der blitzenden (Handy[?])-Kamera (war bestimmt ein Mann xD) gehört echt hart verprügelt. Chen Meng hätte durchaus einen Start-Ziel-Sieg landen können.
(Hätte, hätte... ich weiß.)
Sehr gut gefallen hat mir, dass der Kommentator Adam Bobrow zum Ende des fünften Satzes in einer kritischen Phase des Spiels lobende Worte für die überzeugend agierenden Schiedsrichter findet. Und in diesem Zusammenhang: Einige hatten hier angemahnt, die Schiedsrichter hätten mehr verwarnen müssen wegen Spielverzögerung: Tut mir echt leid, dass ihr 'ne knappe Stunde länger auf den Bollinger habt warten müssen.
Aber da war einfach Fingerspitzengefühl erforderlich. Durch die Schiedsrichter wurde keine Spielerin benachteiligt und
ein solches Spiel 
schiedst man nicht unnötig kaputt. Auch dann nicht, wenn Timo deswegen ein bisschen warten muss.
