Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18  
Alt 19.10.2004, 08:20
Gundu Gundu ist offline
registrierter Besucher
Forenmitglied
 
Registriert seit: 16.06.2003
Ort: Forchheim
Alter: 48
Beiträge: 231
Gundu ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Landesliga Nord-West 2004/05

Habe mir gerade den Artikel auf der Homepage von Etwashausen angeschaut. Ich denke der ist so gut und hat sicher so viel Mühe gemacht, dass es sich lohnt ihn auch noch bei uns ins Forum zu setzen.


8:8 in einem Höllenmatch in der Gambler-Hölle Effeltrich!


Posted on Montag, Oktober 18 @ 14:48:57 CEST by tvemaster
Contributed by: lichtgestalt

Nach nahezu aussichtslosem 1:7 Rückstand fightet sich das Team-TVE ins Match zurück und erkämpft noch ein Remis im vielleicht besten Landesliga-Match seit langer Zeit!




Um sich an ein Verbandsspiel mit einer ähnlich geladenen Spannung, Atmosphäre, Intensität und sportlichen Leistungen auf ähnlich hohem Niveau muss man (nach dem 1:7-Zwischenstand, zumindest als TVE'ler ) schon sehr lange zurückdenken: Nur die entscheidenden LL-Meisterschaftspartien '98 gegen Nordhalben verliefen ähnlich spannend...

Das wiederum ist bereits schon wieder 5-6 Jahre her, eine Zeit, in der viele der an diesem denkwürdigen Abend aktiven Spieler mit Tischtennis auf Landesliga-Niveau noch recht wenig "am Hut" hatten. Die Zeichen des "Umbruchs", die "Revolution" der Jugend fanden Ihren vorläufigen Höhepunkt.

Auf Seiten der Effeltricher setzt man mit den beiden Youngstern Steffen Lotter (15) und Marco Büttner (14!). Der TVE "hielt" mit den zwei Neuzugängen Alex Burkard und Robert Wolf "dagegen" - Alle vier durften an diesem Abend zeigen, warum sie ins jeweilige Erst-Team ihres Vereins aufgenommen wurden, und für alle vier war es sicher der Lohn für die viele harte Trainingsarbeit, und ein Erlebnis, bei diesem Match dabeisein zu dürfen!

Aber der Reihe nach: Was bis zum 1:7 im "Gambledome" zu Effeltrich ablief, hatte, zumindest auf TVE-Seite mit Landesliga-Tischtennis noch nichts zu tun: Die lange Wartezeit, die rutschige, kühle Halle sind nur recht schwache Ausreden: Fakt war, man traf auf eine erwartungsgemäß hochmotivierte, mit viel Selbstvertrauen aus den vorherigen Spielen hervorgegangene Truppe! So erschien es, dass die TVE'ler nur leicht "unterkühlte" Leistungen boten: mit viel Mühe reichte es gerade mal für ein 1:2 durch Lesniak/Weger (gegen Krumbeck/Lassner) nach den Doppeln. Wolf/Burkard und Hipp/Kopp schienen geradezu machtlos gegen den Sturmlauf der "Gambler" Szlubowski/Bögelein bzw. die zwei Youngster Lotter/Büttner. (1:2)

Und der "Sturm" ging weiter: Ein engagierter Krumbeck rang TVE-Spitzenspieler Lesniak in fünf nieder - Krumbeck spielte stark aber Lesniak - teilweise unterirdisch - eröffnete seinem gegenüber immer wieder unnötig viele Chancen. Mehr als ein 1:3 hatte sich auch Dietmar Weger gegen (den ehemaligen Versbacher) Szlubowski ausgerechnet - wie bereits in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt! (1:4)

Ebenso "unterkühlt" zeigten sich die beiden Neuzugänge Wolf (gegen Bögelein) und Burkard (gegen Lotter) - mehr als ein Satzgewinn war ebenfalls nicht drin - zwar konnten beide jeweils ihr Match recht offen gestalten, unnötig viele Fehler (und ungewohnt gegenüber den teilweise famosen Trainingsleistungen) machten's den Gamblern jedoch teilweise viel zu leicht - ohne deren Leistungen schmälern zu wollen! (1:6)

Zwar in den Sätzen immer recht knapp, aber insgesamt gegen die für einen 14jährigen extrem sichere und effiziente Spielanlage chancenlos, musste TVE-Ersatzmann Jürgen Kopp (TVE-Sechser Christian Mark nach längerem Auslandsaufenthalt noch nicht fit) gegen Marco Büttner 1:3 abgeben. (1:7)

TVE-Eigengewächs Thomas Hipp war es vorbehalten, die Wende einzuleiten: Er schien bis zu diesem Zeitpunkt der stärkste TVE-Spieler zu sein, vor allem was Einsatz und Konzentration betraf - musste doch auch er gegen das hyper-aggressive Angriffspiel von Peter "Bumbl" Lassner bis in die Verlängerung des fünften gehen! (2:7, jedoch nur ein Vorgeschmack dessen, was ab diesem Zeitpunkt noch kommen sollte!)

Ein weiterer "Knackpunkt" könnte der erste Satz zwischen den beiden Polen Wieslaw Lesniak und Dariusz Szlubowski gewesen sein: Lesniak drehte einen 7:10 Rückstand und gewann danach nahezu mühelos in drei und zeigte, dass er die schwache Leistung vorher vergessen machen wollte. (3:7) Ebenfalls richtig "heiß" gelaufen war jetzt Dietmar Weger - unnachahmlich sein Block- und Konterspiel, vorbildlich sein Einsatzwille - und siegte 3:1 zum (4:7).

Endlich zeigte auch Robert Wolf zu was er im Stande ist: Zwar knapp mit 11:9 im Fünften, aber sicher nicht unverdient gegen den bis dahin immerhin ungeschlagenen (!) Steffen Lotter, wurde sein "Mut zum Angriff" belohnt! (5:7) Auch Alex Burkard erwies sich stark verbessert und brachte den sichtlich nervösen (und hinterher ebenso erleichterten ) Jürgen Bögelein an den Rand der Niederlage, führte Alexander doch bereits mit 2:0 Sätzen, unterlag aber noch mit 2:3 (zum 5:8).

Was die Zuschauer dann in den entscheidenden Partien im hinteren Paarkreuz erlebten, war teilweise Tischtennis vom anderen Stern: Der gerade mal 14jährige Effe-Youngster Marco Büttner (mit abermals extrem sicheren und effizientem Angriffsspiel!) brachte Thomas Hipp mehrmals an den Rand einer Niederlage und Hipp musste gegenhalten wie schon lange nicht: Das Ergebnis war ein Topp-Tischtennis-Match, das für viele Anwesende das vielleicht schönste Spiel des Abends war und nach Darstellung vieler "eher ins erste, aber niemals in hintere!" gehörte! Letztlich, nach Matchbällen auf beiden Seiten war Thomas Hipp mit 19:17 im fünften (!) der Sieger - beide hätten jedoch den Sieg verdient! (6:8)

Der nächste Krimi bot sich im Match Lotter gegen TVE-Routinier Jürgen Kopp - der raus an die Platte ging und versuchte, seine ganze Erfahrung und Ruhe dem zu erwartenden, hyper-über-motivierten, brachialen Angriffstischtennis Peter Lassners entgegen zu setzen - mit Erfolg: Darum bemüht, ständig "die Ruhe im Sturm" auszustrahlen und seinem Gegner möglichst wenig Punkte durch eigene Fehler zu schenken, brachte Kopp Lassner teilweise an den Rand der Verzweiflung (Sätze eins zu fünf und drei zu zwei!). Im zweiten (zu sieben) und vierten (zu drei!) zeigte wiederum Bumbl-Lassner, woher wohl sein Spitzname, aber auch sein Ruf als "Trommler" her rühren - Im fünften konzentrierten sich endlich beide aufs wesentliche, und wieder war es der TVE-Akteur mit dem besseren Ende für sich: Der viel umjubelte Punkt 18:16 (!) sicherte dem TVE den Punkt zum 8:8-Remis, da in der Zwischenzeit das Schlussdoppel Lesniak/Weger nahezu mühelos mit 3:0 gegen Szluboswki/Bögelein schon lange gewonnen hatten!

Fazit - es ist zu hoffen, dass das Team-TVE aus diesem Spiel einiges mitnimmt: Zuallererst eine gehörige Portion Selbstvertrauen dafür, dass das Spiel noch gedreht wurde! Aber auch die Erkenntnis, mit "tief-blauem Veilchen" davon gekommen zu sein; Diese Landesliga-Saison wird man in JEDES Match VON BEGINN AN mit höchstem Einsatz und bester Vorbereitung (frühe Anreise, genügend lange Aufwärmphasen, Topp-Einstellung!) gehen müssen, da fast alle Teams gegenüber letzte Runde verstärkt sind!

PS: Auch nächsten Samstag gilt: Geht da raus an die Tischtennis-Platte und fightet!

PPS: Als zusätzlicher "Motor" werde ich nicht bei allen Matches dabei sein können! :-))

-ef-
Mit Zitat antworten