Zitat:
Original geschrieben von The albatross
,,Was mich betrifft, leider falsch geraten. Wenn das für einige gilt, dann hat die ganze Diskussion (und Trainingsspiele, persönliche Reflexion,...) einige überzeugt."
Kann sein - wäre auch gut so. Eine Diskussion soll ja schließlich Fortschritt bringen. Ich war auch erst total sauer und hab z.B. die neue Zählweise abgelehnt. Dann hab ich sie ausprobiert und ich fands nicht so schlecht. Ist halt einfach was anderes.
Aber ob ich Spaß dran habe oder nicht, ist für eine positive Entwicklung unseres Sports völlig unwichtig.
Keine Ahnung, mal sehen was der Satz bis elf bringt, ich laß mich überraschen. Aber dabei bleib ich: Es gibt keine Fernsehminute mehr dadurch.
,,Nun, es gibt sicher Sportarten, die eher für das Fernsehen geeignet sind als TT. Allerdings: TT hat weit mehr Potential, als bisher genutzt wurde. Deutschland ist eines der führenden TT-Länder in Europa, TV-mäßig aber Entwicklungsland.
Ich habe schon hundertmal im Ausland den Spruch gehört "Wenn wir in unserem Land soviele Spieler hätten wie in Deutschland, dann wären wir schon längst Sportart Nr. 2 oder 3".
Beweis: In China verfolgten 700 Millionen Fernsehzuschauer die Endphase der TT-WM in Eindhoven 1997 mit, als 3 Landsleute im Halbfinale des Herren-Einzels standen. Bis heute ein unerreichter Rekord !!"
Ist in der Tat beeindruckend, aber kein Widerspruch zu meiner Agumentation. Eher im Gegenteil: Wieviele Menschen spielen in China TT? Richtig, mehr als Deutschland Einwohner hat. Es verstehen also weit mehr Chinesen was Wang Liqin fürn Aufschlag reinzwirbelt, als Deutsche verstehen, warum Boll einen Aufschlag von Waldner nich kriegt. Gibts in China eine Fußball-Bundesliga? Nee. Hat China einen Boris Becker oder eine Steffi Graf gehabt? Auch nee. Die haben halt andere Stars und andere sportliche Interessen. Deren Sportler des Jahres war ein dicker Wang Tao. Ist alles etwas pauschalisiert, deshalb nochmal im Klartext: Man kann es einfach nicht vergleichen.
,,Oder hat in China TT etwa einen anderen Charakter ? Vielleicht ist ja TT dort fernsehgeeigneter, weil die Leute nicht so großgewachsen sind und kleine Bälle mögen ??"
Der Witz kommt gut - um die von dir angesprochenen weniger großgewachsenen Leute aufzugreifen: Kannst ja mal versuchen in China Basketball zur Fernsehsportart zu machen. Als Argument könntest Du anführen, dass das NBA-Finale in Amerika doch auch 700 Millionen TV-Zuschauer gesehen haben.
Deinen Einspruch was den Zusammenhang zwischen dem Charakter des TT-Sports und der Fernsehpräsenz angeht kann ich insgesamt nachvollziehen.
But: Deutschlands Sportpallette ist sehr groß. Wir haben fast von allem etwas. Unter diesen Voraussetzungen hat TT im Fernsehen schlechte Karten. Weil: Die Charaktereigenschaften, die TT ausmachen, reichen bei dieser Konkurrenz nicht aus (11 statt 21 ändert das nicht), um es einmal täglich im TV zu haben. Und weil wir momentan nun mal keine Spieler haben, die im TT absolute Weltstars (jaja, Rossi, Timo, Torben, Pit ,klar - die sind alle geil, aber die sind nunmal nicht Waldner oder Samsonov oder Kong Linghui :-) sind, gehts schon überhaupt gar nicht.
In China geht´s, weil´s da Wang Liqin, Kong Linghui, Liu Guoliang, Ma Wenge, Ma Lin, Liu Guozheng, etc...... gibt.
,,Spaß beiseite, Belgien ist ein nächstes Beispiel. Jean-Michel Saive ist mehrfach zum Sportler des Jahres gewählt worden. Er ist ein echter Star in seinem Land und steckt alle Fußballer lässig in die Tasche."
Stimmt. Trotzdem ist Belgien nicht Deutschland, Deutschland nicht China und China nicht Belgien.
,,Einverstanden bin ich dagegen mit dem, was Du über die Identifikation mit den "local heroes" gesagt hast. Mit der Einschränkung, das die deutsche Nationalität dabei eine untergeordnete Rolle spielt. Ein lokal ansässiger ausländischer Spieler, der einige Zeit beim gleichen Klub spielt, taugt genauso zum Vorbild für Jugendliche und zur Symbolfigur für die Fans. Beispiele: Andrej Grubba zu seiner aktiven Zeit, Jörgen Persson in Caen, in Charleroi die ganze Mannschaft."
Yep, right you are. Bei uns wollen die Kids nicht nur wie Jochen Lang spielen, sondern vor allem auch wie Adam Robertson oder Aleksei Sorokine (Russe und zwei Jahre lang russischer Spitzenspieler bei uns). Aber für Tomasz Krzeszewski in Hoengen oder Spieler a im Verein b ist es bedeutend schwerer eine solche Beziehung zum Verein und seinen Mitgliedern und dem Durchschnittszuschauer herzustellen, als das z. B. für A. Robertson bei uns ist. Und das, obwohl letzterer ,,TT-Tourist" war (s.u.).
,,Die Ausländerregel ist deswegen gut, weil sie gerade diese Unterscheidung macht zwischen TT-Tourist und ortsansässigen Spielern."
Auch ein ,,TT-Tourist" (auch unter denen gibt es große Unterschiede!) kann der Star in seinem Verein sein und eine Menge für seinen Klub tun. A. Sorokine war fast ausschließlich am Wochenende bei uns, hat aber trotzdem sehr viel Arbeit in unseren Nachwuchs gesteckt.
:boing:
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Geändert von Ahdow (27.06.2001 um 17:20 Uhr)
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