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AW: Russland - Ukraine - NATO Konflikt
@Danielson
Ich kann Deine Schlussfolgerung nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teile.
Für Dich scheinen Flächenbombardements auf Dresden 1945 gerechtfertig zu sein, genauso wie Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki...
Den die Anderen haben es selber provoziert.
Eine ernsthaft gemeinte Frage an Dich noch:
wer war Dein Favorit in den Balkankriege zw. den Serben (mit Milosevic), den Kroaten (mit Tudjman) und Bosnischen Muslimen (mit Izetbegovic)?
- Slobodan Milosevic (kommunistischer und später sozialistischer jugoslawischer und serbischer Politiker)
Kritik: Im Zusammenhang mit dem Kosovokrieg wurde er 1999 als erstes Staatsoberhaupt noch während seiner Amtsausübung von einem Kriegsverbrechertribunal wegen Völkermordes angeklagt (die Anklage wurde später auch auf die Jugoslawienkriege 1991-1995 ausgedehnt). Nachdem Milosevic am 5. Oktober 2000 aufgrund von Massendemonstrationen als jugoslawischer Staatspräsident zurückgetreten war, wurde er auf Betreiben des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic im Jahr 2001 verhaftet und an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ausgeliefert. Der Prozess begann im Jahr 2002, jedoch starb Milosevic im Jahr 2006 vor dem Abschluss des Verfahrens, so dass es zu keinem Urteil kam.
Kritik an der Anklage und am Prozess...
Die Journalisten Oliver Tolmein, Hermann L. Gremliza, Christian Y. Schmidt, Georg Fülberth, Germinal Civikov und Stefan Frank sowie auch Jürgen Elsässer haben unter anderem in der Zeitschrift konkret ab 2000 fortlaufend über den Kosovokrieg und den Prozess gegen Milosevic berichtet. Sie waren der Ansicht, dass oft veröffentlichte angebliche Beweise für eine Schuld Milosevics an vermeintlichen Kriegsverbrechen durch westliche Medien gefälscht worden seien, wozu sowohl auf dahingehende medienrechtliche Gerichtsverfahren in Großbritannien, wie auf fortgesetzte Misserfolge der Anklage im Prozess gegen Milosevic hingewiesen wurde. Weiterhin sei laut diesen Quellen im Den Haager Verfahren gegen fundamentale Rechtsgrundsätze verstoßen worden. So seien die Anklage und die Argumentationen der Ankläger zu einzelnen Gesichtspunkten zu großen Teilen auf nachgewiesenen Meineiden durch Zeugen der Anklage aufgebaut gewesen, diese Meineide allerdings nicht verfolgt worden. Etwa 1000 entlastende Beweismittel seien von UN-Diplomaten zur Verfügung gestellt worden, aber vom Gericht mit Verweis auf die Diplomatentätigkeit dieser Zeugen nicht in das Verfahren aufgenommen worden. Bereits im September 2002 sei laut konkret die Beweisaufnahme der Anklage gegen Milosevic erfolglos beendet worden.
Zum Anklagepunkt Massaker von Srebrenica schrieb Ralph Hartmann im Jahr 2005, Milosevic treffe *trotz aller Tricks der Chefanklägerin del Ponte, das Gegenteil zu beweisen*, nach dem bisherigen Prozessverlauf keine Schuld. Das ergebe sich unter anderem aus einem 3496 Seiten langen Bericht des Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation. Einer der Autoren habe erklärt: *In unserem Bericht kommen wir zu dem Schluss, dass Milosevic keine Vorabkenntnis über die folgenden Massaker hatte. Was wir fanden, waren Beweise für das Gegenteil. Milosevic war empört, als er von dem Massaker erfuhr.*
- Dr. Franjo Tudjman (autokratischer und nationalistischer kroatischer Politiker)
Kritik: Tudjman soll in den 1990er Jahren auf mehreren Wahlkampfveranstaltungen antisemitische Äußerungen getätigt haben. So gab er im Frühling 1990 in einem ungeklärten Kontext an, er sei froh, *nicht mit einer Serbin oder einer Jüdin verheiratet zu sein*. Insbesondere diese Bemerkung ist ihm später oftmals vorgeworfen worden. Auch ist von ihm die Aussage verbürgt: *Juden rufen Neid und Hass hervor, sind stets das Opfer sowohl ihrer eigenen als auch fremder Ansprüche. Doch wer versucht, darauf aufmerksam zu machen, dass sie selbst die Quelle ihrer jüdischen Tragödie sind, ruft den Hass des Judentums hervor.*
Zudem förderte Tudjman das Wiederaufkommen von Symbolen der faschistischen Ustascha-Zeit, zum Beispiel durch die Wiedereinführung des Schachbrett-Wappens in der auch von den Ustasche genutzten Variante.
Kriegspolitik und Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen...
Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) hatte Ermittlungen gegen Tudjman aufgenommen, jedoch verhinderte dessen Tod eine Anklage durch das Tribunal.
- Alija Izetbegovic (Bosnischer Politiker und islamischer Aktivist)
Kritik: Esad Bajtal beschuldigte Alija Izetbegovic, nichts gegen Verbrechen von Mudschahedin im Bosnienkrieg unternommen zu haben.
*Izetbegovic und Rasim Delic, die den Oberbefehl über diese Truppen hatten, müssen sich vorwerfen lassen, nichts gegen die Mudjaheddin und ihre Verbrechen unternommen zu haben*, so der Sozialwissenschaftler, der während des Krieges als Journalist in dem Frontort Breza tätig war und später lange Jahre der gesellschaftskritischen Schriftstellergruppe 99 vorstand. *Jetzt müssen wir Bosniaken für diese Leute geradestehen.* Sefer Halilovic, der erste Kommandeur der ARBiH, bestätigt diese Kritik. Er sei von seinem Posten entfernt worden, weil Izetbegovic die Islamisierung der bosnischen Verteidigungsstreitkräfte betrieben habe. Die Mudjaheddin und auch die Eliteeinheit *Schwarze Schwäne* seien dann zudem dessen direktem Kommando unterstellt gewesen.
(*Meine Quelle war in allen drei Fällen WIKIPEDIA)
Ich persönlich habe keinen von den drei gemocht. Meiner Meinung nach, sehe ich da die Verantwortung bei allen drei Seiten auf dem Weg von Kommunismus zum Nationalismus. Sozusagen die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Geändert von Petar (03.03.2022 um 14:00 Uhr)
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