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Zitat von Petar
Eine ernsthaft gemeinte Frage an Dich noch:
wer war Dein Favorit in den Balkankriege zw. den Serben (mit Milosevic), den Kroaten (mit Tudjman) und Bosnischen Muslimen (mit Izetbegovic)?
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Wir sind uns einig: Das sind Kriegsverbrecher, was denn sonst?
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Zitat von Petar
Für Dich scheinen Flächenbombardements auf Dresden 1945 gerechtfertig zu sein, genauso wie Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki...
Den die Anderen haben es selber provoziert.
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Nein. All das jetzt aber historisch in wenigen Minuten einzuordnen gelingt keinem von uns. Die Ereignisse müssen singulär betrachtet werden, wenn man sich angemessen darüber austauschen will. So auch die Bombardements auf Serbien damals. Alles andere führt nur zum "Whataboutism": Man lenkt vom Thema ab, indem man auf die Fehler und Verbrechen anderer verweist.
Die Serben lehnten damals Nato-Schutztruppen auf dem Kosovo ab. Die Forderung danach wurde gestellt, weil UN-Schutztruppen in Ost-Bosnien eben der dortigen Bevölkerung keinen Schutz bieten konnten vor Angriffen der serbischen Armee. Das sollte nicht wieder passieren. Die Angst vor Massakern und ethnischen Säuberungen auf dem Kosovo durch serbische Militärs waren begründet durch die Erfahrungen, die damals in Ostbosnien gemacht wurden. Die serbische Rhetorik über das Amselfeld, das es zu verteidigen gelte, tat ihr Übriges. Zweifellos hat die UCK den Konflikt weiter vorangetrieben.
Nach Ende der Bombardements wurden die Nato-Truppen auf dem Kosovo stationiert. Es fielen mehr Kosovaren dem Krieg zum Opfer als serbische Zivilisten. Die Frage muss gestellt werden: Was wäre passiert, wenn die Nato nicht eingegriffen hätte? Der Krieg hätte, denke ich, länger angedauert und die Opferzahlen wären am Ende höhere gewesen. Und die Kriegstreiber auf serbischer Seite wären noch länger an der Macht geblieben.