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Zitat von Noppenzar
Kurze Frage: ist in der Amortisationsrechnung auch die (fiktive) AfA und die Instandhaltung eingerechnet?
Oder geben die 20 Jahre Garantie?
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Das mit der Amortisationsrechnung ist so eine Sache. Letztendlich geht es irgendwo ja auch um die Intention, aus der du dir so eine Anlage anschaffst. Bei meinen Eltern war es so, dass sie gerne vom Strom und Gas wegwollten und möglichst autark leben können. Die allgemeine Wirtschaftlichkeit stand da nicht im Vordergrund. Zum anderen verliert Geld immer mehr seinen Wert, also wollten sie es zumindest in etwas "Sinnvolles" investieren und da sind erneuerbare Energien für die Zukunft ja erst mal keine schlechte Wahl.
Nachdem das mit der kompletten Autarkie natürlich erst mal (für das Budget) nicht möglich ist, sind wir dann nun bei der erwähnten Zwischenlösung angekommen, sodass Strom und Gas nur noch bezogen werden, wenn sie wirklich gebraucht werden und somit die Kosten auf ein Minimum reduziert werden.
Bezüglich der Amortisation habe ich einfach Milchmädchenrechnungen angestellt, weil da schlichtweg so viele Parameter reinspielen, dass zumindest ich das unmöglich exakt berechnen könnte. Ich habe z.B. bei Kosten und Verbrauch immer großzügig auf- und abgerundet, statt mit den exakten Werten zu rechnen.
Beispiele:
Stromkosten im Jahr aktuell: ca. 1200 Euro
Gaskosten im Jahr aktuell: ca. 2100 Euro
Gesamtkosten pro Jahr aktuell: ca. 3300 Euro
abgerundet auf: 3000 Euro
Stromverbrauch pro Jahr: ca. 4500-4700kw
aufgerundet auf: 5000kw
Und so hab ich das praktisch mit allen Werten gemacht und alles "schlechter" gemacht, als es ist. Sodass ich am Ende davon ausgehen kann, dass wenn sich die verzerrte "Negativrechnung" amortisiert, es auch die richtigen Werte tun müssten - und das deutlich früher. Und das dann auch evtl. anfallende Instandhaltungskosten damit abgedeckt wären.
Genauer berechnen kann ich das erst, wenn die Angebote von PV und Heizung reinkommen und ich alle Preise habe. Und natürlich, wenn die Anlage dann auch mal 1 Jahr in Betrieb war. Zwischen Theorie und Praxis gibt es ja dann doch noch mal einen Unterschied. Ein entscheidener Faktor, den viele vergessen, ist auch schlichtweg das eigene Nutzungsverhalten. Meine Mutter dreht beispielsweise im Winter immer die Heizung morgens auf 6, macht sie irgendwann dann wieder aus oder dreht sie etwas runter, dann wieder aus, dann wieder auf 6 hoch usw. statt sie den ganzen Winter einfach auf 2-3 durchlaufen zu lassen. Allein da könnte man schon so viel einsparen, wenn man wollen würde
Die Garantie liegt hier bei 10 Jahren für den Speicher und 15 Jahren für den Wechselrichter und 15 oder 20 Jahre für die PV Module. Bei Senec wären es 20 Jahre gewesen, aber das wäre auch gleich wieder mit 3000 Euro Mehrkosten verbunden gewesen. Und ob man die Garantie dann am Ende auch wirklich hat, ist auch fraglich. Was man so in Foren liest, ist ja nicht grad rosig bezüglich Senec und Kundensupport.
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Zitat von Noppenzar
Ist das nur mit "offiziellen" Preisen gerechnet (bei dem Ökokram geht das ja nicht anders, da das angemeldet werden muss) oder ist eine einfache Instandsetzung der aktuellen Heizung "unter der Hand" einkalkuliert;-)
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Unter der Hand passiert hier gar nichts. Alles offizielle Preise. Meine Eltern drücken dann eher bei guter Arbeit noch mal 50 Euro Trinkgeld in die Hand
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Zitat von Noppenzar
Ist das ganze bar bezahlt und sind dann die verlorenen Kapitalerträge gegengerechnet? Zum Versrändnis: 35k zu 5% Dividende sind 1.750 Euro im Jahr...
Sind bei Finanzierung die Zinskosten einkalkuliert?
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Anlage wird bar bezahlt. Und so "komplex" habe ich das nicht berechnet, wie gesagt. Ich habe mir einfach angeschaut, was die aktuellen Kosten sind und sie auf 20 Jahre hochgerechnet (Erhöhungen für Strom und Gas ausgeklammert) und dann die Anlage + vermutlichen Einsparungen dagegengerechnet. Ob das dann am Ende in etwa so hinkommt, wird sich zeigen.
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Zitat von Noppenzar
Entschuldige meinen Einwand, aber genau diese Punkte werden bei größeren Anschaffungen oft nicht bedacht.
Das ist wie beim Auto, wo manch Kunde nach 7 Jahren unbedingt einen Neuen möchte, da "ja dann die Reparaturkosten" kommen, aber die nicht sichtbaren Kosten (Wertverlust, Kapitalbindung oder Finanzierungskosten) des Neuproduktes gar nicht in den Kalkulationen auftauchen.
Ähnliche Denkfehler machen auch viele Häuslebauer, die nur die Annuität sehen und glauben, dass nach 30 oder 40 Jahren die Bude bezahlt ist. Dass dann die Renovierungen und Reparaturen kommen hat man nicht auf dem Schirm.
Da würde mich durchaus mal interessieren, wie so eine Amortisationsrechnung bei dem ganzen Ökokram angelegt ist und ob da von Verkäuferseite (und politischer Seite) manch Kostenpunkt gar nicht inkludiert ist.
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Da haste recht. Auf der anderen Seite ist das Geld immer weniger Wert und irgendwas "Sinnvolles" musste damit anstellen. Letztendlich ist das auch immer eine Sache von Glück und Pech. Bei dem einen halten Speicher und PV Module ewig. Beim anderen geht nach 10 Jahren was kaputt. Da steckste nicht drin. Aber deswegen bin ich da bei Huawei recht zuversichtlich, da der Speicher aus verschiedenen Modulen besteht. Selbst wenn da mal eins kaputt geht oder nicht mehr 100% funktioniert, hat das keinen Einfluss auf die anderen Module. Sodass zb. dann der 10kw Speicher bei einem kaputten Modul immer noch ein 5kw Speicher ist und weiterlaufen kann. Und du kannst dann eben einfach das Modul austauschen und musst nicht den ganzen Speicher wechseln. Von daher halten sich potentielle Instandhaltungskosten hoffentlich in Grenzen.
Letztendlich ist alles hypothetisches Hin- und Herrechnen. Ob es sich gelohnt hat, siehste dann nach 20 Jahren