[TT-Hannes]

Während der WTT Summer Series in Budapest nutzte ich die Gelegenheit, um mit den LEBRUN-Brüdern ein kleines Interview zu führen.

Das Interview stelle ich nun hier exklusiv ins Forum:

In welchem Alter habt ihr mit Tischtennis begonnen?

Wir haben jeweils mit 3 Jahren angefangen. Unsere Eltern waren auch Profis gewesen und so lag es natürlich in der Familie, dass wir ihnen möglichst zeitig nacheifern.

Ihr habt in den letzten zwei Jahren eine unglaubliche Entwicklung genommen, gefühlt werdet ihr jeden Monat ein bisschen besser. Was ist aus eurer Sicht der Grund dieser starken Entwicklung.

Viel trainiert haben wir schon immer. Doch den Unterschied in den letzten zwei Jahren haben vor allem die vielen Turniere und Punktspiele im Herren-Bereich gemacht. Daran sind wir Stück für Stück gewachsen. Die Erfahrung tut uns sehr gut und wir freuen uns über jedes Spiel, dass wir bestreiten können.

Wo liegen aus eurer Sicht die größten Unterschiede zwischen den Herren- und Nachwuchstischtennis?

Im Nachwuchs geht alles viel schneller. Die Gegner machen sich oft nicht so viel Gedanken über Taktik und haben oft auch noch nicht die Schlaghärte wie viele Spieler im Erwachsenenbereich. Die erwachsenen Spieler haben natürlich viel mehr Erfahrung, was es uns auch oft schwerer macht.

Wie viele Stunden trainiert ihr jeden Tag?

Wir trainieren beide ca. 5 - 7 Stunden täglich.

Habt ihr Ziele für eure Zukunft im Tischtennis?

Für uns beide ist der größte Traum Olympiasieger zu werden.
Doch dies ist noch weit weg. Aktuell haben wir uns als Ziel gesetzt bei allen großen Turnieren dabei sein zu können. Wie z.b. die Europameisterschaften in München, die im August stattfinden.

Für welchen Verein werdet ihr in der kommenden Saison spielen?

Wir werden beide für unseren Heimatverein Montpellier in der Pro B spielen. Unser Ziel ist es in die Pro A aufzusteigen und in den nächsten Jahren in der Champions League mit Montpellier zu spielen.

Was haltet ihr von der deutschen TTBL. Ist es für euch ein Ziel evtl. in der Zukunft dort zu spielen?

Wir mögen die TTBL sehr, denn sie ist sehr stark. Aber ich denke aktuell ist es gut für uns hier in Frankreich zu spielen und wir freuen uns darauf mit unserem Heimatverein bald in der Pro A und Champions League zu spielen. Was in einigen Jahren ist, wissen wir natürlich noch nicht.

Ihr seid unglaublich viel unterwegs. Geht ihr überhaupt noch zur Schule?

Ich (Felix) gehe noch zur Schule, muss allerdings wenn ich zu Hause in Montpellier bin, nur zwei Stunden pro Tag in der Schule sein, so dass ich noch viel Zeit für Training habe. Einiges mache ich dann noch von zu Hause oder unterwegs für die Schule.
Ich (Alexis) bin mit der Schule fertig, möchte jetzt aber eine Trainerausbildung machen, um irgendwann auch ein professioneller Tischtenniscoach zu sein.

Felix du spielst den für Europa eher untypischen Penholder-Stil. Wie kamst du dazu?

Als ich drei war, gab es in der Mannschaft meines Vaters einen chinesischen Tischtennisspieler, Chen Jian, der mit der Penholder-Schlägerhaltung spielte. Ich fand die Schlägerhaltung so toll, dass ich es nachmachte und fortan auch so spielte.

Ich habe das Gefühl, dass ihr gerade euren Traum lebt. Ihr spielt und trainiert hier in Budapest nicht nur sehr viel, sondern schaut auch den anderen Spielern bei ihren Matches zu.
Wie würdet ihr die aktuelle Situation beschreiben?

Ja es ist tatsächlich wie ein Traum gerade. Wir dürfen gegen Spieler wie Dimitrij Ovtcharov oder Ma Long spielen, können viele starke Spieler schon schlagen und dürfen durch die ganze Welt reisen, um an den größten Tischtennisturnieren teilzunehmen.
Das ist wirklich eine tolle Zeit und wir sind sehr glücklich. 😊