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Alt 17.10.2022, 11:58
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AW: TIBHAR Evolution EL-D und FX-D

Nach nun vielen Trainings und diversen Punktspielen kann ich von meinen Erfahrungen mit dem EL-D auf meiner Rückhand auf dem Butterfly Fan Zhendong CNF (89 g) bzw. dem Revoldia CNF berichten, nachdem ich insbesondere beide verfügbaren Schwammstärken gespielt habe. Ich habe wieder einmal ein persönliches Aha-Erlebnis durchlebt, insbesondere beim parallel angestellten Vergleich der Schwammstärken auf meiner Vorhand mit dem Tibhar Hybrid K3.

Bei meiner Technik, meiner Schlaghärte und meinem Armzug komme ich zu folgenden Schlüssen, auch im Vergleich der beiden Schwammstärken des EL-D zueinander:

- EL-D in 1.9~2.0 Rückhand: Kontrolliert in allen Schlägen. Spinnig. Leicht zu aktivieren. Lange Ballkontaktzeit. Linearer und sehr gut steuerbarer Katapult. Mein erster richtiger Wohlfühlbelag für meine Rückhand ohne erkennbare Schwächen. Ich habe bisher mit keinem Belag so wenige Fehler gemacht. Tatsächlich habe ich auch bisher mit keinem Belag so viele sichere Punkte gemacht. Er ist mein zuverlässiger Begleiter.

- EL-D in 2.1~2.2 Rückhand: Mehr Spin, mehr Bogen, mehr Dampf im tangentialen Spiel. Der Belag macht erstmal viel Spaß und lässt mich im Topspinspiel automatisch gefühlte 100 TTR-Punkte besser werden und die Luft nach oben scheint unbegrenzt. Leider sind im Gegenzug meine Kontrolle bei Block/Konter/Schuss weg und ich verliere gefühlt 200 TTR-Punkte in meiner Spielstärke. Ich kann den Schwann nicht mehr so aktivieren, dass ich das Gefühl bekomme, ihn zu kontrollieren. Der Belag spielt sich für mich nun viel zu schnell, indirekt, eher wie ein Flummibelag, der mir Angst macht, weil er einfach stets fester gespielt werden möchte. Das Schlaggefühl ist mir zu weich und mein Spiel gleichzeitig unkontrollierter geworden. Meine Schlaghärte und mein Armzug sind nicht mehr gut genug. Meine Technik reicht nicht aus, um den gestiegenen Anforderungen des Belags gerecht zu werden. Die Schnittanfälligkeit nimmt stark zu und ich mache viele Fehler.

Hätte ich mir den Belag zunächst in höherer Schwammstärke gekauft und auf meine Rückhand geklebt, wäre ich wohl sehr enttäuscht gewesen. Gott sei Dank habe ich dem damalig ersten Drang, der fast wie eine Krankheit ist, widerstanden.

Durch die nachfolgenden Erkenntnisse auf der Vorhand mit dem K3 kann ich meine Eindrücke noch besser nachvollziehen:

- K3 in 2.0 Vorhand: Wie beim dünneren EL-D auf der Rückhand: Kontrolliert in allen Schlägen. Spinnig. Leicht zu aktivieren. Lange Ballkontaktzeit. Linearer und sehr gut steuerbarer Katapult. Mein erster richtiger Wohlfühlbelag für meine Vorhand ohne erkennbare Schwächen. Eigentlich mein zuverlässiger Begleiter, aber jetzt der gefühlte Unterschied: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass noch mehr möglich ist. Ich könnte mit meiner Technik eigentlich noch mehr Spin und mehr Bogen erzeugen und mehr Durchschlagskraft erreichen. Ich empfinde es so, dass der Ball bei fast jedem offensiven Schlag auf das Holz durchschlägt und ich das Potential von mehr Schwamm ausnutzen könnte.

- K3 in max Vorhand: Wie beim dickeren EL-D auf der Rückhand: Mehr Spin, mehr Bogen, mehr Dampf im tangentialen Spiel. Und noch mehr: Der Belag bringt mir nun richtig Spielfreude, der Eröffnungstopspin geht noch leichter von der Hand. Die sich bietende Luft nach oben pustet bildlich gesprochen das Dach weg. Der weitere Unterschied: Zwar erkenne ich dieses ganz leicht flummiartig anmutende Gefühl, das ich mit dem EL-D auf der Rückhand hatte, wieder, aber meine Kontrolle bei Block/Konter/Schuss ist stattdessen noch besser geworden. Ich kann den Schwamm gezielt aktivieren und spüre den schmalen Grat zwischen Schlägen, bei denen das Obergummi die Hauptarbeit macht und bei denen der Schwamm seine Leistung entfaltet. Der Belag spielt sich für mich weder zu schnell noch zu langsam. Meine Schlaghärte und mein Armzug sind gut und auf dem richtigen Weg um besser zu werden. Meine Technik ist gut genug, um die Schwammstärke häufig ausnutzen zu können, und ich kann meine Technik weiterentwickeln ohne das seltsame Gefühl zu haben, dass mich das Material beschränkt.

Was ist meine Beurteilung des EL-D in 1,9.~2.0 auf der Rückhand nach alledem: Ich kann mir vorstellen, dass der Belag viele Spieler glücklich machen kann, die ungeachtet ihrer womöglich schwächeren Rückhand gleichwohl angriffsorientiert spielen, Schupfduelle entweder gar nicht entstehen lassen oder sich aus etwaig entstandenen Schupfduellen frühzeitig befreien möchten, einen modernen Belag suchen, der dem Stand der Technik entspricht, und der eine ausgewogen abgestimmte Mischung aus Kontrolle, Spin, Tempo und Spielspaß miteinander vereint.

An dieser Stelle möchte ich den Post #195 von Ballonverteidiger erwähnen, um Wiederholungen der auch von mir so wahrgenommenen Eigenschaften zu vermeiden. Die dortigen Darstellungen zum Aktiv-Spiel, zum AS-/RS-Spiel und zum Fazit teile ich uneingeschränkt. Soweit im Passivspiel darauf hingewiesen wird, dass der Belag je nach Präferenz, Holz, Schammstärke und gewiss Spielstärke (auch der Gegner!) womöglich an Direktheit vermissen lassen könnte, kann ich mir dies gut vorstellen. Für Spieler, die insoweit härtere Beläge in maximaler Schwammstärke bevorzugen, diese beherrschen und ausnutzen können, könnte der EL-D in seiner Abstimmung insoweit etwas zu weich, undirekt und unpräzise sein. Dafür gibt es dann andere Produkte, sogar aus der Evolution-Reihe.

Zuletzt, das möchte ich betonen, bleibe ich bei meinem Zwischenfazit (bis zu neuen Erkenntnissen): Der Belag dürfte für eine große Zahl an Spielern, die auf ihrer Rückhand kontrolliert offensiv spielen möchten, sehr interessant sein. Für mich ein Rundum-sorglos-Paket.
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