Hallo Forum, ich habe ein bisschen recherchiert zum Thema und fand, dass hier bei tt-news noch nicht ausführlich genug dazu konstruktiv diskutiert wurde. Zudem hat das Thema viele unterschiedliche Ebenen.
Für mich gibt es eine interessante Ebene, die ich mal Spielerische Vergleichs-Ebene nenne. Sie wird ganz gut durch folgende Beiträge angedeutet. Im sog. "Fake-Viscaria"-Thread aus 2012 wird geschrieben:
Zitat:
Zitat von ScYcS
Jetzt mal von allen Moralvorstellungen befreit: Wie spielen sich denn diese Fälschungen überhaupt? Ich meine, wenn man 95% der Spieleigenschaften des Originals tatsächlich bekommt für 1/10 des Preises......who the fuck cares?!
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Zitat:
Zitat von Power-Seven
Das ist wirklich eine interessante Frage. HRT aus China verkauft beispielsweise "Klone" von Stiga-Hölzern. Im Handel steht dann da "same material with Stiga Rosewood NCT V made in China~80% similar quality".
Ich hatte intensiv ein echtes Rosewood getestet und dann bei knapper Kasse ein HRT Rosewood für 25 Dollar gekauft, bereut habe ich es nicht. Auch ein Ebenholz hat den direkten Vergleich mit dem Original bestanden.
Der Unterschied ist das Spiel mit offenen Karten - keine Stiga-Logos, kein Mondpreis für den Klon.
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Diese Ebene wird mE verstellt durch die Rechtsebene, denn wenn es rechtlich nicht erlaubt ist, solche Produkte zu fertigen, dann kann hier im Forum nicht darüber frei diskutiert werden. Zumindest ergab eine Anfrage an das tt-News-Team eine in diese Richtung gehende Auskunft.
Die Ebene der Patent- und Markenrechte, des Designschutzes etc. ist für mich eine zweite Ebene. Da bin ich kein Gelehrter. Aber in diesen Bereichen fangen die rechtlichen Teufeleien an. Konkretes Bsp:
Eigenbauer 1 baut eine bestimmte Holzaufbau-Struktur von z.B. BTY nach (Innerforce, SALC), gibt dem fertigen Produkt aber einen anderen Namen und ein anderes Design, aus den Produktbeschreibungen kann nicht direkt, aber indirekt abgeleitet werden, was das Vorbild war.
Eigenbauer 2 lehnt das Griffschalendesign an das BTY-Vorbild an, legt damit und mit seiner Beschreibung offen, dass er dem Produkt XY von BTY als Nachbau folgt, nennt es aber auch anders (wie in realen Fällen der Marken Stuor oder Lemuria).
In beiden Fällen geht es nicht darum, dass einer der beiden Eigenbauer behauptet, das Produkt sei eines von BTY. Im ersten Fall aber verwischt der Eigenbauer Spuren seiner Inspiration, im zweiten Fall wird klar gemacht, was die Inspiration konkret war.
Ist Eigenbauer 2 nun ein Produktpirat und sein Produkt eine illegale Fälschung, ein Plagiat?
Ich habe mal beim Patentamt online nachgeschaut. Es gibt tatsächlich von Tamasu Co Ltd. eine Patentanmeldung für CNF / Zellulose-Nanofasern (Link:
https://register.dpma.de/DPMAregiste...53091&CURSOR=2) Dieses Patent meint also konkret den Bau mit CNF. Damit ist klar, dass jeder andere, der CNF schreibt und nicht für das Patentrecht bezahlt, als Fälscher rechtlich anbelangt werden darf.
Bzgl. des Designschutzes habe ich dort nichts gefunden, weiß also nicht, inwiefern beim Bsp. von Eigenbauer 2 das Griffschalendesign schon ein Angriff auf das Markenrecht darstellt. Vielleicht könnt ihr mich da aufklären?
Eine mögliche dritte Ebene ist dann die, die ich Haltung im Forum oder Statuten des Forums nenne und die ich oben bereits andeutete. Wie mit solchen Fällen wie Bsp. Eigenbauer 2 hier umgehen? Wenn tt-news entscheidet: "alles, was in die Richtung einer Anlehnung an andere Marken geht, darf hier nicht rezensiert, verglichen, getetestet werden" - gut, dann ist das so, ist schließlich gutes Recht jedes Forums sich eigene Regeln aufzulegen und wer damit nicht einverstanden ist, muss woanders schauen. Sollte es aber anders sein, dann: eigene Threads erstellen, in denen das Produkt rezensiert, verglichen usw. wird?, oder in den bestehenden Thread von XYZ einpflegen und damit eine Ergänzung der Eindrucksvielfalt vornehmen ("Holz spielt sich eine Nuance weicher, vibriert mehr etc.)?
Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen.
VG