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AW: Damen 3. Bundesliga Süd, Saison 2022/2023
Das gestrige Gastspiel von Stuttgart bei Fürstenfeldbruck war für die zahlreichen Zuschauer leider viel zu schnell vorbei.
Bereits nach den Doppeln waren die kleinen Hoffnungen auf Seite der Gastgeber gedämpft. Trotz großem Kampf verloren Schultz/ Brüchert (als Einserdoppel aufgeboten) gegen Schankula/ Betz mit 2:3. Besonders im 4. Satz, nach einem 4:9 Rückstand und anschließend 7 Punkten in Folge, zeigte sich das spielerische und kämpferische Potential des hinteren Paarkreuzes. Leider lief der Beginn im 5. Satz weniger optimal und ein erneutes Aufbäumen wurde im Entscheidungssatz durch die routinierten Gäste verhindert.
Etwas überraschend war für mich die Niederlage von Hanslick/ Felbermeier gegen Nguyen/ Yen. Die Brucker Damen, welche seit Jahren ein eingespieltes Doppel bilden, konnten die große Sicherheit und gut platzierten Topspins der Gegenerinnen nicht unter Kontrolle bringen und die eigene Fehlerquote beim Angriff war zu hoch. Nach dem knapp verlorenen 3. Satz, hofften die Zuschauer auf einen erneuten Ausgleich, doch die vermeintlich bessere Stellung erwies sich diesmals als Trugbild und der 0:2 Rückstand war besiegelt.
Im vorderen Paarkreuz dann ein ligenübergreifend gewohntes Bild. Die beiden Einser gewinnen jeweils mit 3:0 gegen die Zweitgesetzten. Vor allem der Erfolg von Janine Hanslick gegen Ramona Betz war jedoch in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten. Obwohl Janine nach einem Auslandssemester erst seit wenigen Wochen wieder regelmäßig trainiert, hatte sie ihre Gegnerin im Griff und nur im ersten Satz stotterte der Motor noch etwas.
Steffi Felbermeier musste sich jedoch erwartungsgemäß einer der besten Spielerinnen der Liga, Alexandra Schankula, geschlagen geben. Die Stuttgarterin ließ mit platzierten und kraftvollen Topspins Steffi nur selten ins Blockspiel kommen und auch dort hatte sie oft die besseren Antworten. Dennoch kämpfte Steffi bis zuletzt gegen die mehr als 200 TTR-Punkte höher eingestufte Gegnerin und sollte trotz der deutlichen Niederlage nicht mit ihrem Spiel hadern. Zwischenstand zur Pause 1:3
Auch im hinteren Paarkreuz waren die Gastgeberinnen punktetechnisch eher in der Außenseiterrolle, wenn auch nicht ganz so deutlich. Lea-Marie Schultz kämpfte aufopferungsvoll gegen Yen Wei-Hsuan, die am Vortag ihr erstes Einzel der Saison gegen Schwabhausens Nationalspielerin Emine Ernst in der Liga knapp verloren hatte und mit einer 14:1 Bilanz angereist war. Der Knackpunkt war das Ende des 4. Satzes als unserer Nr. 3 bei 8:9 zunächst ein Fehlaufschlag unterlief, als sie ihre Gegenspielerin besonders lang überraschen wollte, und nach Abwehr des darauf folgenden ersten Matchballs diese einen tödlichen Netzroller verbuchen konnte. Ein tragischer Ausgang des mit Ausnahme des 3. Satzes engen Spiels.
Auch Ronja Brüchert unterlag parallel der jungen Bao Chau Elisa Nguyen. In den schnellen Ballwechseln fehlte der Brucker Nr. 4 leider etwas das Tempo am Tisch und mit ihren spinreichen Topspin konnte sie sich diesmal nicht durchsetzen. Die Gegnerin war schnell auf den Beinen, nahm die Bälle früh und setzte Ronja zeitlich sehr unter Druck. Der 1:5 Rückstand war somit fast schon der Todesstoß.
Janine Hanslick bäumte sich anschließend nochmals auf, rang Alexandra Schankula auch den 3. Satz mit 15:13 ab, konnte aber den ebenfalls knappen 4. Satz leider nicht mehr auf ihr Konto verbuchen. Am Ende mussten die Brucker Damen die Übermacht aus Stuttgart akzeptieren, können dies aber mit erhobenem Kopf tun. Die Stimmen der Zuschauer, die ich am Verkauf vernehmen konnte, waren aufgrund des großen Kampfes unserer Mädels überwiegend positiv und machen Mut, dass die Halle auch beim nächsten Heimspiel wieder gut gefüllt sein wird.
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"Wichtig ist, dass man nie aufhört zu fragen!"
- Albert Einstein -
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