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Alt 30.04.2022, 17:37
Noppenzar Noppenzar ist offline
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AW: Champions League Skandal: Vorläufiger Titelentzug Düsseldorf, russische Teams zurück

Zitat:
Zitat von jcd Beitrag anzeigen
Das Problem dabei ist nur, dass wir dann gleich den Profisport begraben können. Die Diktaturen bzw. autokratischen Regime der Welt nutzen den Sport seit jeher für politische Propaganda. Bei uns tut man nur meistens so als ob der Sport unpolitsch ist, nur weil in unseren Gesellschaften das einigermaßen zutifft.
Was jetzt passiert ist, dass nur das zum Vorschein kommt was ohnehin so war.

Abgesehen davon:
Vereine und Verbände sind unabhängige Organisationen:
Es ist deren Entscheidung wie die ihre Geschäfte führen.

Abgesehen davon dass ich es für Unsinn halte, dass Politik im Sport keine Rolle spielen sollte, wenn man mal parteipolitische Dinge und Wahlkampf außer Acht lässt. Komischerweise passiert aber genau das häufiger und es ist jedem egal, wenn sich die politik wieder mal mit den Federn der Sportler schmückt.
Irgendwie machen es alle. Das große Dopingprogramm durch Prof. Klümper in den 70ern/80ern und die "Sportkompanie" (faktisch Staatssportler) dienten und dienen dazu, dass Deutschland in der Welt gut dasteht. In den USA ist es das Collegeprogramm.

Das führt mittlerweile zu solchen Absurditäten wie z.B. im Biathlon, wo Athleten beim Zoll, der Bundespolizei oder der BW sind, aber eigentlich von ihrem Sport fürstlich leben können. Auch Trainer sind oft "Soldaten" oder "Polizisten".

Wer dort nicht linienkonform ist der bekommt ganz schnell ein Problem, siehe Christoph Harting bei Olympia.

Es herrscht auch eine Doppelmoral im Sport. Bestes Beispiel Peter Fischer von Frankfurt, selbst SPD Politiker. Auf die Frage im Sportstudio zu Ausschreitungen in Barcelona sagte er lapidar, dass die Frankfurter Fans sich durchaus durchsetzen können. Frankfurt hat mit der "Brigade Nassau" eine Hooligangruppe, die zu den berüchtigsten überhaupt gehört und unterschwellig gemeint gewesen sein dürfte
Auf der anderen Seite droht er AFDlern mit Stadionverbot.

Kroos ruft zur Merkelwahl auf, Vettel zur Grünenwahl. Calanoglu, Özil und Gündogan werden für ihre Erdogansympathie verurteilt (wobei ich letztere einfach nur dämlich fand). Erstere aber auch, handelt es sich doch um Steuerflüchtlinge, die ihren Wohnsitz im Ausland haben.

Was ich damit sagen möchte:

So einfach, wie man es sich oft macht ist es nicht. Daher meine Auffassung, dass Politik zumindest nicht auf den Sportplatz gehört. Da bieten sich ja auch Chancen, dass Athleten untereinander ins Gespräch kommen und auch Fans Kontakte knüpfen, wenn man sich bei Großereignissen begegnet und vielleicht merkt, dass der andere doch nicht so ist, wie es im Fernsehen dargestellt wird.

Dass im Sport immer wieder Politiker und Staaten mitmischen, vor Allem im Hintergrund ist mMn. eine ganz andere Ebene.

Und als Veranstalter/Liga/Sportler macht man sich schnell unglaubwürdig, wenn man Geld aus absoluten Unrechtsstaaten gerne nimmt, dann aber einen Staat komplett ausschließt.

Ich habe im Fussballforum mal geschrieben, da ging es um Qatar, dass man im Grunde jeden Verein verurteilen kann, wenn man will. Wieviele tote Extremsportler gibt es bei RedBull? Wie vielen Omas hat 1&1 schon einen Vertrag untergeschoben? Der oberste Aufseher von Frankfurt, Holzer, war Chef von Goldman, die jetzt Barca 500 Mio Kredit geben, der andere Mäzen, Orenstein, ist mit dem Catering für die US-Army in Afghanistan Milliardär geworden. Wiesenhof und Bremen, Fürth hat eine Leihfirma als Sponsor. Hopp hat in seinem Unternehmensportfolio SigSales, eine Serviceagentur, die für Tschibo die Regale einräumt. Schau dir die Bewertung bei Kununu an...

Man sagt ja nicht umsonst, dass die Personen, die ihre Scheinphilantropie und Charity am stärksten nach Außen tragen, es am Nötigsten haben.

Daher der Begriff "Sportswashing".

Dass ein CEO wie Kahn erst dem Verein einen Haltungskodex verpasst und parallel für einen Wettanbieter wirbt oder ein Klopp für die DVAG ist da fast nebensächlich.

Die Beispiele könnte man unendlich fortführen. Ich habe sie beim Konsum des Produktes "Sport" völlig ausgeblendet. Die Alternative wäre eine völlige Abkehr davon. Schlimm genug, dass ich letztes Jahr auch noch Amazon Prime abonnieren musste, um die CL gucken zu können. Der Typ (Bezos) passt mir eigentlich gar nicht.

Ich bin da sicher alles andere als moralisch erhaben. Deshalb sollte man diese ganzen Dinge zumindest beim direkten Kontakt mit "Sport" ausblenden.
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