Jede Partei, die mal in einer Bundesregierung war, hat einen Ausstiegsbeschluss mitgetragen (auch die FDP, unter Merkel). Insofern kann man anders lautende Ankündigungen im Wahlkampf getrost unter reiner Wahlkampfrhetorik verbuchen. Allerdings sehe ich Ankündigungen von populistischen Parteien, die noch nie in einer Bundesregierung waren, auch mit sehr hohem Misstrauen.
Wie schon mehrfach geschrieben, ich selbst hätte mit einer Verlängerung der bestehenden AKW kein Problem gehabt. Allerdings sollte man sich von drei Kraftwerken auch nicht zu viel preisliche Wirkung versprechen (insbesondere unter dem Merit-Order-Prinzip).
Von einem kompletten Neueinstieg mit massenhaftem Neubau bin ich hingegen überhaupt nicht angetan. Das dauert zu lange und ist viel zu teuer (s. Frankreich, s. USA). Gleichzeitig funktioniert Atomkraft nicht besonders gut zusammen mit den EE, da sich die Kraftwerke nicht beliebig schnell hoch und runter fahren lassen (mal abgesehen von dem ökonomischen Wahnsinn, dann milliardenteure Kraftwerke gebaut zu haben, die aber einen Großteil des Jahres still stehen).