Zitat:
Zitat von vossi39
In der Regel wird ein Ball mit Spin und hoher Geschwindigkeit, meist weniger spinnig wahrgenommen, als der Ball mit dem gleichen Spin aber geringerer Geschwindigkeit. Da spielt uns unsere beschränkte Sensorik einfach einen Streich.
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... dürfte aber auch nur simple Physik sein. Ein schneller Ball mit Topspin bewegt sich schneller relativ zur Tischoberfläche als ein langsamer Ball mit identischem Topspin. Beim langsamen Ball ist daher die Relativgeschwindigkeit der sich berührenden Oberflächen
höher als beim schnell fliegenden Ball mit dem identischen Spin. Es entsteht dadurch eine höhere Wechselwirkung mit der Tischplatte. Der Ball drückt sich praktisch stärker am Auftreffpunkt ab und beschleunigt nach dem Auftreffen, weil Rotationsenergie in Translation umgewandelt wird.
Was flexiblere vs. steifere Hölzer angeht: In einem älteren Thread zum Thema Ballkontaktzeit gab es den (unbewiesenen) Konsens, daß sich die Ballkontaktzeit praktisch nur durch eine "umwickelnde" Schlagbewegung maßgeblich über rund eine Millisekunde hinaus verlängern lässt. Diese sogenannte Umwicklung ist mit einem flexiblen Holz und weichen Belägen für den Anfänger leichter zu bewerkstelligen. Für Fortgeschrittene ist aufgrund ihrer schnelleren Schlagbewegungen auch mit steifen Hölzern und harten Belägen noch eine ausreichend lange Umwicklung während des Ballkontaktes möglich.
Generell besteht immer ein Tradeoff zwischen der Energie, die ich als Spieler in die Ballrotation oder die Balltranslation überführen kann. Steht einem Anfänger nur ein geringes maximales Energiepotential zur Verfügung, wird er z.B. beim gleichen Spin (Rotationsenergie) nur weniger maximale Translation zustande bringen als ein Fortgeschrittener mit höherem maximalem Energielevel.