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Alt 12.01.2024, 08:04
Tönörgö06 Tönörgö06 ist offline
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Tönörgö06 kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
Holzwechsel - selten, regelmäßig, nie?

Hallo Zusammen,

das ist mein erster Beitrag hier im Forum, ich begrüße alle TT-Verrückten und bedanke mich für die vielen guten Tipps und die Mühe, die sich die Forenmitglieder machen.

Kurz zu mir: ich bin 55, spiele seit 47 Jahren immer mit kurzen Unterbrechungen Vereinstischtennis, nie besonders erfolgreich, aber auf mittlerem Niveau mit ordentlicher Technik.

Ich möchte mit zwei Absätzen meine Frage einleiten, mir geht es in erster Linie um die Seele des Schlägers, das Holz:

1
***Mein Trainer kauft sich nach ausführlicher Recherche max. einmal im Jahr in der Winterpause ein neues Holz (Beläge fast immer gleich) und spielt dieses mindestens ein Jahr und guckt dann, ob es der heilige Gral ist oder er wechseln möchte. Seine These ist, dass jeder fast alles spielen kann und sich das Muskelgedächtnis erst nach vielen Monaten anpasst und man dann erst wirklich beurteilen kann, ob das Holz passt. Mit den Belägen betreibt er dann nur das Feintuning. Er motzt jeden an, der nach verlorenem Spiel oder auch von Training zu Training den Schläger wechselt.***

2
***Ein Mitarbeiter im BTY Store [3km von meinem Wohnort entfernt – Luxus !] erzählt mir gelegentlich, dass wieder Turniere/Ligaspiele am WE waren, also ist der Laden montags wieder gerappelt voll, weil viele mit ihrem Material unzufrieden sind und dringend was Neues brauchen (liegt immer nur am Material!).***

Ich sehe hier im Forum, dass einige bereits öfter das ultimativ beste Material für sich gefunden haben und die Suche damit endlich beendet ist – schönen Tag noch... Doch nach kurzer Zeit ist es das doch nicht, schon wieder wurde ein passenderes Spielholz gefunden, da kann man ja auch den neuen MegaspinXY-Belag probieren, der bestimmt 1% mehr Umdrehungen im Topspin bietet…

Wie ist das zu erklären, dass jemand mit TTR 1800+ aufs My genau zu sämtlichen Hölzern und Belägen etwas erzählen kann, wo er doch eigentlich wissen müsste, dass er mit der ständigen Testerei sein Muskelgedächtnis nicht ausreichend auf ein bestimmtes Material einstellen kann? Wäre er viel besser, wenn er mit dem Testen aufhören und sich mit immer gleichem Schläger nur aufs Training konzentrieren würde? Klar entwickelt sich alles weiter, aber mit Viscaria (1993) und Tenergy 05 (2008) kann man immer noch in der Weltspitze bestehen, warum brauchen wir in den unteren Ligen immer neueres und innovativeres Material, obwohl das nicht die Lösung zu sein scheint? Ich weiß, es macht Spaß, aber ist auch teuer und irgendwann enervierend.

Mich würde interessieren, wie oft ihr eure Hölzer wechselt? Schmeißt ihr nach einer schlechten Phase das Teil in die Ecke und braucht was Neues? Von Carbon auf Vollholz, dann Balsa und zurück? Lasst ihr euch immer wieder von der Industrie ködern, um dann festzustellen, dass das neue, innovative Holz mit Raumfahrttechnik und Flux-Kompensator doch nur ein verkapptes Viscaria ist? Gibt es hier jemanden, der seit 10 Jahren oder mehr das gleiche Material erfolgreich spielt?

Braucht man nur nach einschneidender Weiterentwicklung und Verbesserung eine Materialanpassung oder benötige ich schon vorher ein performanteres Holz, damit ich mit der leichten Überforderung kämpfen muss und ich mich darüber verbessere? Obwohl ich so viele Jahre spiele, kann ich es nicht mit Sicherheit beantworten, mir fällt jedoch beim Wechsel auf, dass zumindest kurzfristig ein Leistungsschub kommt, der sich meist nach kurzer Zeit relativiert. Mehr Training geht zeitlich nicht, 2-3x pro Woche je 3h + Ligaspiele.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu chaotisch und ihr wisst, worauf ich hinauswill?!

LG von Tönörgö06
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