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Alt 25.01.2024, 12:52
User 1878 User 1878 ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

@radeberger:
Was ist denn die Ausage hinter diesen Aufzählungen von Kapitalverbrechen? Die gibt es, ekelhaft ist das und jeder wird hoffen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, welcher Nationalität sie auch immer sein mögen.
Zum Glück gibt es einen Rechtsstaat, der sich dann damit beschäftigt.
Die Täterschaft bei Sexualdelikten zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Bekanntermaßen sind es ganz überwiegend Menschen aus dem persönlichen Umfeld der Opfer, besonders perfide.

In den von Dir benannten Fällen bleibt abzuwarten, ob es sich um Asylbewerber, Menschen mit Duldung, Anerkannte mit Bleiberecht oder Deutsche handelt. Das erkennt man nicht an dunklen Haaren, hat aber in der Folge der Verurteilung unterschiedliche Konsequenzen.
Ich habe nichts dagegen, wenn man bei entsprechender Rechtsvoraussetzung versucht, diese Menschen nach dem vorangegangenen Strafprozess abzuschieben.
Zwei Probleme:
-Das Herkunftsland ist im Regelfall nur so mittelscharf auf solche Leute
-ist die begangene Straftat im Herkunftsland mit dem Tode bedroht, geht es zum Glück (spart Euch den Aufschrei) nicht

Die NoAfD nutzt solche Menschen letztlich, genau wie die Rechten hier und die Postillen, die Skandalschlagzeilen produzieren. Abgeschoben, ach ne, *remigriert* werden sollen ja viel mehr Menschen als die, die sich mit Straftaten gegen Leib und Leben deutlich gegen diesen Staat gestellt haben.
Passt halt so schön: nirgendwo kann man mehr in Ruhe spazierengehen, weil hinter jedem Busch ein Araber lauert.
Dann werden Zahlen skandalisiert, die das so in dieser Art der Darstellung, als könne niemand aufgrund der Horde junger Männer aus den Magrebstaaten mehr ruhig schlafen, nicht hergeben. Wieviel Straftaten begehen Asylbewerber?
Anders als Rechte Glauben machen, gibt es ziemlich genaue Zahlen, akribisch aufbereitet. Es wird nichts versteckt.
Es ist viel Lesestoff, ja, lohnt sich aber, weil eben nicht verschwiegen wird, dass es deutliche Probleme gibt, aber eben auch differenziert betrachtet wird, um was für Straftaten es sich handelt. Eine Beförderungserschleichung ist nunmal anders zu beurteilen als ein Körperverletzungsdelikt.
Alles immer schön im Vergleich zum Anteil an der Gesamtbevölkerung eingeordnet.

https://www.bka.de/SharedDocs/Downlo...ationFile&v=14

Als ich ein Kind war, gab es leider ebenfalls bereits spontane Vergewaltigungen, ganz ohne eine nennenswert hohe Zahl von Migranten. Die Täter hießen damals wie heute ganz überwiegend Hans und Franz. Im Dunkeln ging man auch damals nicht alleine durch den Stadtpark.
Extra nochmal, damit es ganz klar ist:
Furchtbar und wenn D solche Menschen ausweisen kann, absolut einverstanden. Weder ist es aber aufgrund der im Vergleich zum 20.Jh völlig geänderten Weltlage möglich, den Zuzug von Menschen nach D zu verhindern, noch kann man jemanden dann ohne persönliches Verfahren zurückweisen.
Asylverfahren an der Außengrenze oder irgendwo mitten in Afrika durch Kooperation kann man machen, ist aber keine machbare Lösung für morgen. Erhöhte Anforderungen an Mitwirkungspflichten im Verfahren wäre eine von mir kurzfristig gezogene Karte. Für jede Sozialleistung in D ist Mitwirkung eine Notwendigkeit, also z.B. das Beibringen von Unterlagen.
Im Asylverfahren gilt das deutlich eingeschränkter. Würde ich ändern.

Die Vehemenz, mit der so getan wird als sei Migration *die Mutter aller Probleme*(Seehofer) dient anderen Zielen. Wer da mitmacht, betreibt das Spiel der NoAfD. Die Zahlen geben das einfach nicht her, s.o.

Wirtschaftlich negative Folgen von Migration sind zT hausgemacht:
Wenn in Dänemark 60% aller ukrainischen Flüchtlinge arbeiten, in D aber nur 20, liegt das vor allem an der Anerkennung von Berufs- und Bildungsabschlüssen, Sperrzeiten und insgesamt bürokratischen Hemmnissen. So entstehen dann erheblich größere Belastungen im Sozialsektor, als es notwendig wäre. Auch hier gilt aber, dass ein solches über Jahrzehnte zum Moloch gewachsenes System sich nicht binnen Wochen auf den Kopf stellen lässt.
Es gibt dazu interessante Untersuchungen, die das immer wieder gleiche Phänomen beschreiben: gibt es auf Verwaltungsebene Probleme, ist seit vielen Jahren eine bevorzugte Lösung, eine zusätzliche Ebene einzuziehen. So entsteht über Jahre ein System mit vielfachen Doppelstrukturen und komplexen Verantwortlichkeiten. Verwaltung ist oft ein sich selbst nährender Organismus. Das Problem ist erkannt, eine Lösung adhoc oft schwierig.

Geändert von User 1878 (25.01.2024 um 14:19 Uhr) Grund: Rechtschreibung
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