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Alt 17.12.2004, 06:52
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AW: Gleichgewicht (Körper) - Was ist das?

Hi Bow und Dieterkuhn


Zitat:
Zitat von Bow
Wenn man das auseinandernimmt, kommt man entweder zu dem Schluss, dass man entweder immer, oder nie im GG ist. Beim Sport ist man wohl in einer ständigen Übergangsphase, quasi einer Kette von beliebig kleinen Zeiteinheiten, die eine Aneinanderreihung von stabilen und nicht stabilen GG-Zuständen ist.
Wie oben bereits gesagt, denke ich schon. Man kann wohl auch lernen aus dem Ungleichgewicht zu schlagen, aber da unser Körper und Nervensystem ständig damit beschäftigt ist, das GG zu wahren oder wiederherzustellen, stimmt im Moment des Ungleichgewichts die Summe der angreifenden Kräfte nicht mit der "Vorstellung" des Körpers überein, wenn ich das mal so sagen darf, und es werden weitere Korrekturen vorgenommen, die eine korrekte Schlagausführung evtl. nicht erlauben. Erstaunt merkt man immer wieder, wie flexibel man aber in diesem Bereich ist, dass man das verzögern kann, beschleunigen kann, ändern kann, etc...
Ich denke das GG ist die Basis für einen technisch richtigen Schlag, weil der Schlag so durchgeführt werden kann, wie geplant.
Bei einem einzelnen Schlag aus dem Gleichgewichtszustand zu fallen mag noch gehen. Nachteilig wirkt sich das für unter Umständen für den nächsten Schlag aus. Das ergibt dann ein Art (negativer) Kette von Ungleichgewichtszuständen. z.B. Ich spiele den VH-TS mit starkem Körpereinsatz, d.h. in der Endphase des Schlags verschiebt sich das Gleichgewicht sehr stark auf meine linke Seite. Blockt jetzt mein Gegenüber hart in die VH, bin ich mit dem Gewicht so schlecht drauf, dass ich Mühe habe, noch an einen solchen Blockball ranzukommen.


Zitat:
Zitat von Dieterkuhn
ich habe festgestellt (generell beim training, also auch beim topspin, spiel am tisch,..) das ich mehr laufe, und besser stehe, wenn ich eine aufrechtere körperhaltung bevorzuge (also von anfang an aufrechter, bzw nach dem topspin in der aufrechten position verharren; dabei bedeutet hier aufrecht für mich nicht gerade, sondern nichgt ganz so stark in den knien)
Ich habe das bei mir selbst auch schon festgestellt. Hat auch was mit dieser viel gepriesenen Grundstellung zu tun, die sehr nach vorne gebeugt ist und wo man stark in die Knie geht. Die Neutralposition (früher Ausgangsstellung) sieht dann wieder lockerer aus. Wenn ich das bewusst trainiere, versuche ich das Becken nicht so weit nach hinten zu kippen und den Oberkörper nicht so stark zu krümmen.

Leicht in die Knie gehen und aufrecht dastehen mit lockerem Becken ist für mich eine ideale Position für das Gleichgewicht. Der Körperschwerpunkt liegt dabei zwischen meinen Füssen. Bei dieser "Grundstellung"-Geschichte, wie sie z.B. Rossi zeigt, ist mir nicht ganz geheuer. So wie Timo spielt, geht es mehr in die Richtung, wie ich es auch für mich gut fände.

Interessanterweise wird die Grundstellung und die Neutralposition von Abwehrern meist in dieser locker abwartenden Haltung gezeigt. Bei Chen Weixing ist das gut zu sehen.

Überhaupt hat das Thema "Gleichgewicht" oder "Balance" oder "Körperschwerpunkt zwischen den Beinen" viel mit Lockerkeit zu tun. Wahrscheinlich ist es schon so, dass Bewegungen von einem Gleichgewichtszustand in den nächsten Gleichgewichtszustand am schnellsten klappen.

Vielleicht könnten wir mal definieren was "Gleichgewicht" bedeutet. Ich würde folgende Eigenschaften aufstellen:

1. Tendenziell aufrechte Körperhaltung d.h. Oberkörper nicht nach vorne oder hinten beugen.
2. Knie leicht angewinkelt
3. Gewicht liegt deutlich auf dem Vorderfuss (ganz wichtig für Stabilität)
4. Becken sitzt locker. (nicht nach hinten oder vorne gestreckt)
5. Oberkörper und Schultern sind entspannt.
6. Körperschwerpunkt liegt zwichen den Beinen.

Übung: So hinstellen wie beschrieben und mit dem Vorderfuss auf und ab wippen und dabei den ganzen Körper lockern.

Möchte man einen solchen Gleichgewichtszustand beibehalten, muss sehr grosse Bewegungsarbeit mit den Beinen verrichtet werden. d.h. Bälle müssen erlaufen werden und nicht durch irgendwelche Verrenkungen gerade mal noch erreicht werden. Es versteht sich auch von selbst, dass zur Balance auch das Treffen des Balls "im goldenen Dreieck" gehört.

Irgenwie schon recht fundamental diese Geschichte. Was meint ihr dazu?

Gruss
Martin
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