Zitat:
Zitat von Peter Igel
@Dani
ich stelle die Frage nicht zum ersten Mal.
Wie gingest (oder gehst) Du mit einem Schüler um, der hochintelligent ist, fleißig zudem und ehrgeizig sowieso, aber eine gänzlich andere politische Linie vertritt als die von dir präferierte?
So eine Art Mini-Max oder ein Kurznoppenzar 
Hätten diese Schüler ne Chance auf volle Punktzahl, sofern die Argumentation schlüssig ist? |
Ich gebe keinen Gesinnungsunterricht und gebe keine Gesinnungsnoten. Ich freue mich über jeden Schüler, der am Ende eines Jahres in meinen Fachbereichen mehr weiß und kann als zu Beginn des Jahres. Das ist mein Hauptmotiv. Abiturkurse von mir schneiden mit überdurchschnittlichen Ergebnissen ab; und das in Baden-Württemberg nach - von meiner Bewertung unabhängiger - Zweit- und Drittkorrektur. Mir gehen die Kollegen auf die Nerven, die jammern, wie schlecht ihre Kurse sind, denn man hat es schon als Lehrer in der Hand, dass die Kids gut vorbereitet die Abiturprüfungen angehen. Wenn deine Tochter intelligent und belesen sein sollte, würde sie bei mir in der Oberstufe sicherlich mit hoher Punktzahl abschneiden.
Zwei ehemalige Schülerinnen von mir sind inzwischen übrigens Journalistinnen, beide gewannen jeweils den Werner-Scheffel-Preis (für den besten Aufsatz im Jahrgang). Eine davon fand ich persönlich doof. Ihre sehr guten Aufsätze habe ich aber immer gern gelesen. Was glaubst du, wie viel schlechte Aufsätze ich lese? Wenn dann jemand schreiben kann, ist der Korrekturtag etwas weniger trüb. In meinen 15 Berufsjahren ist es noch nie vorgekommen, dass irgendeine Aufgabe gestellt worden ist, bei der ich im Ansatz in die Überlegung geraten wäre, die Gesinnung des Schülers zu bewerten.
Mein Einfluss auf die Gesinnung der Kids ist geringer als der Einfluss der Eltern oder der Peer-Group, in der sich die Kinder bewegen. Wenn sie mit 18 AfD wählen, kann ich es nicht verhindern. Das habe ich nicht in der Hand. Was sie am Ende des Schuljahres wissen und können, dagegen schon bisweilen.